Geschichten:Ritterfahrt am Elfenpfad — Trüb ist das Wasser

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Der Reichsforst in der Baronie Tannwirk, Praios 1046 BF

Ohne größeren Zwischenfälle erreichte die Gruppe Tannenburg und wurden beim Landvogt zu Tannwirk, Rondred von Derrelsbach, vorstellig, der die Drei (Trisdhan Ulaman von Hartsteen, Praioswin von Steinfelde und Albin von Binsböckel) sofort nach ihrer Ankunft empfing.

Dem Vogt wurden die Geschehnisse berichtet, nichts verschwiegen und eindringlich vorgeschlagen, wegen der Art der Gefahr, nur mit magischer Unterstützung sich zu diesem Ort zu begeben, um das Üble, dass sich in dem See verbarg (bei diesem alten Wachturm) zu bekämpfen. Im Verlauf der Unterhaltung kam bei den Dreien die Vermutung auf, dass der Vogt den Ernst der Lage nicht begreifen wollte oder konnte. Der Vogt teilte ihnen mit, dass er sich der Gefahr annehmen wollte und die Örtlichkeit mit Unterstützung der Geweihten aus dem nahe gelegenen Kloster untersuchen lassen wollte. Auf Empfehlung des Vogts begab sich die Gruppe in das nahe gelegene Tannwirk um im Gasthaus Zur Goldenen Gans zu einer ausgiebigen Rast einzukehren.

Nach einer wohlverdienten Rast brach die Gruppe auf und folgten weiter dem Elfenpfad.

An einen späten Abend erreichte die Gruppe fernab von jeder Ortschaft ein Gasthaus mit dem Namen „Wegscheide“. Das Gasthaus lag am Waldrand, hatte einen überirdischen Keller aus Bruchstein, darauf das Erd- und Obergeschoss aus Holz. Anbauten waren ein Pferdestall sowie eine Latrine mit Donnerbalken. Während sich Imion um die Pferde kümmerte, begaben sich die anderen zu einer Holztreppe, um das erste Stockwerk betreten zu können, dass das Erdgeschoss des Gasthauses war. Trisdhan bemerkte einen Lichtschein durch das Bruchsteinmauerwerk. Oben angekommen betraten die Vier den Gastraum. Neben der Wirtin und dem Wirt, der auch der Koch war, waren drei weitere Personen anwesend, zwei Männer eine Frau. Einer der Männer und die Frau waren dem Anschein nach Holzfäller, während der zweite Mann möglicherweie ein Jäger war. Auffällig im Gastraum war ein seltsamer Wandschmuck, das den Kopf von irgendeinem Tier oder Wesen darstellen sollte.

Nachdem sich Albin sich diesen seltsamen Wandschmuck eingehend betrachtet hatte, kam in ihm die Vermutung auf, dass dieser Wandschmuck Shistavanen darstellen sollte.

Während die beiden Holzfäller wortkarg blieben, entwickelte sich eine Unterhaltung mit dem Jäger. Währenddessen versuchte man bei der Wirtin Speis und Trank zu ordern. Sie konnte der Gruppe eine einheimischen Schnaps, schlechtes Bier und einen schlechten Eintopf anbieten. Diese dreierlei Sachen wurden geordert. Albin hatte bei der ganzen Situation ein merkwürdiges Gefühl. Die Wirtsleute waren in den besten Jahren. Weder beim Stall, noch in der Schankstube waren keine weiteren Familienmitglieder zu sehen. Aus einem kurzen Wortwechsel mit der recht einsilbigen Wirtin, verstärkte sich das merkwürdige Gefühl bei Albin auf Grund einer Reaktion, bei der Erwähnung von Kindern, wo die Wirtin kurz aufschluchzte. Während die anderen das schlechte Essen und das Bier zu sich nahmen, verzichtete Albin darauf etwas zu sich zu nehmen.

Als ob Albin mit seiner Ahnung (leider) Recht behalten sollte, stellte sich bei seinen drei Reisebegleitern ein „Flinker Difar“ ein. Die Gepeinigten rannten so schnell sie konnten, aus dem Gastraum raus, die Treppe herunter zur Latrine mit dem Donnerbalken, der sich über einer großen Sickergrube befand. Albin folgte ihnen. Nicht jeder konnte auf den Weg dorthin seinen Darminhalt bei sich behalten, bzw. seine Beinkleider rechtzeitig herabziehen. Dabei geriet manch einer ins Stolpern und fiel in die Sickergrube. Zu allem Unglück offenbarte sich das ganze Ausmaß dieser heimtückischen Falle. Aufgescheckt durch das Kommen oder durch den Sturz in die Sickergrube tauchte ein Grubenwurm aus der Grube auf und griff die Gruppe an. Ein schwerer Kampf begann. Der Grubenwurm war groß und stark, die meisten der Gruppe geschwächt oder behindert durch den „Flinken Difar“ und unterbewaffnet. Zuerst gelang es nicht einen entscheidenen Treffer zu landen, schlimmer noch, der Grubenwurm packte mit seinem Maul die Schwerthand von Trisdhan und verbiss sich. Es drohte, dass der Gebissene in die Tiefen der Grube gezogen wurde. Trisdhan konnte seine Schmerzen unterdrücken und sein Schwert so führen, dass er es durch den Schädel des Wurms treiben und töten konnte. Jetzt trat die Gefahr auf, dass der Wurm in seinem Todeskampf mit seinem Opfer in der Grube versinken würde. Es gelang rechtzeitig den Kopf des Wurms von seinem Körper zu trennen. Schnell befreite man den Verletzten von dem abgeschlagenen Kopf des Wurms und verband die schwere Verletzung. Albin war froh darüber, dass ihm die Entscheidung abgenommen wurde zur Rettung von Trisdhan seine Hand abzuschlagen, um zu vermeiden, dass er mit dem Wurm in die Tiefen der Grube gezogen wurde.

Nach dem Kampf begab man sich zurück in die Gaststube. Imion bekam die Anweisung, die Pferde zu bewachen. Angekommen forderte Albin die drei „Gäste“ unmissverständlich auf, ihre Waffen einzeln nach und nach neben der Tür abzulegen und er diese Aufforderung nur einmal aussprechen würde. Wütend sollte Albin bei all seiner Vorsicht das eine oder anderen übersehen. Nachdem die Drei „Gäste“ entwaffnet waren, nahm Albin die Wirtin (leider nicht den Wirt) in ein strenges Verhör und erfuhr, dass die drei „Gäste“ zu einer Bande gehörte, die seit einem Götterlauf sich hier einquartiert hatten und Reisende überfielen. Die Tochter des Wirts und der Wirtin wurden im Keller als Geisel gefangen gehalten, bewacht von einem Funkeldrachen. Albin beschloss zusammen mit Praioswin in den Keller zu gehen und ignorierte die Einwände und Bitten. Sein Zorn über die letzten Geschehnisse ließen ihn seine Anfangs an den Tag gelegte Vorsicht vergessen. In der Gaststube lies er Trisdhan mit dem Knappen zurück und gab dem Knappen sein Schwert. Albin stieg zuerst, nicht schleichend, ein Leiter in den Keller herab, gefolgt von Praioswin. Unten angekommen sah Albin die Tochter, nicht älter als zwölf oder dreizehn Götterläufe, der Wirtsleute gefesselt und geknebelt, sowie einen Funkeldrachen. Albin warnte ihn eindringlich, das Kind in Ruhe zu lassen, wenn er den heutigen Tag überleben wollte. Der Funkeldrachen ignorierte die Worte von Albin stürzte sich auf die Kehle des Kindes. Albin griff den Funkeldrachen sofort an, um ihn von seinem Manöver abzuhalten und wies Praioswin an, dass Kind zu schützen. Dieser ignorierte Albin und griff seinerseits den Funkeldrachen. Die Verletzungen, die die beiden den Funkeldrachen zufügten, waren anfangs nicht schwer genug und der Kreatur gelang es eine tödliche Verletzung dem Kind beizubringen. Der anschließende Kampf war kurz und Albin hielt sein Versprechen gegenüber der Kreatur. Anschließend versuchte Albin das Leben des Kindes zu retten, was ihm nicht gelang.

In der Zwischenzeit nutzen die „Drei Gäste“ die Abwesenheit von Albin und Praioswin. Während der Jäger einen verborgenen Dolch zog und ihn zu Ablenkung in Richtung Wulfrik warf, holten sich die „Holzfäller“ ihre Waffen. Der Jäger schnappte sich wiederum seine Waffen und verschwand zusammen mit den anderen durch die Tür in die Dunkelheit des Waldes und der Nacht. Als Abschiedsworte rief der Jäger „Der Vorausschreitende schickt seine Grüße“.


 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Koenigreich Garetien.svg   Wappen Grafschaft Waldstein.svg  
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Autor: OlafW