Garetien:Rondger von Luring

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Graf Rondger von Luring (c) BB

Als der Erbe der Grafschaft geboren wurde - aus einer durch die Reichsforster Fehde engen und innigen Verbindung zwischen des Grafen Adhemar des Großherzigen zweitem Kind Lechmin und Anslieb von Hirschfurten -, war die größte Krise des Hauses Luring bereits überstanden: Rondgers Großvater hatte vier Jahre in Kaiser Pervals Kerker gesessen, Zwingvogt Marbert von Mersingen, der "Eiserne", hatte genauso lange die Grafschaft geknechtet.

Graf Adhemar - nach seiner Freilassung ein weiser, gütiger und gerechter Mann, der die Tugenden der Ritter für einen der Wege zu diesseitigem Heil hielt - nahm sich seines Enkels an, den er anstelle seines im Turnier von Gareth 943 BF getöteten Sohn Ungolf Raul zum Ritter ausbildete und dies auch noch tat, als längst Rondgers Mutter die Amtsgeschäfte führte.

Rondger von Luring galt als eine der stattlichsten Erscheinungen seiner Zeit, er räumte an Turnierpreisen ab, was es zu holen gab, und seine Feinde waren vor allem solche, die nicht ertragen wollten, dass dieser Spross aus reichem Grafenhaus gleichzeitig erfolgreich und bescheiden, ehrlich und offen, leutselig und standesbewusst, freundlich im Umgang und höflich mit den Damen war - kurzum: ein besserer Mensch als die meisten. In jungen Jahren bereits verlor Rondger sein Herz an Irminde vom Berg, die als Ritterin ebenfalls von großem Ruhme und zudem eine liebreizende Erscheinung war. Die Luringer Hochzeit 975 BF gilt bis heute als eines der legendären Feste des Königreichs Garetien; sogar Provinzherren erschienen zu dieser Hochzeit - und der neue Kaiser Reto von Gareth, dessen Thronbesteigung die Famlie Luring tatkräftig unterstützt hatte. Als dem alten Grafen Adhemar mit dem kleinen Danos 976 BF ein Urenkel geboren ward, da sagte er: "Ich habe auf Deren Unglück und Glück erfahren. Aber ich habe mein Haus bestellt bis in das vierte Glied. möge die Götter auch meinen Nachkommen so viel Gnade erweisen".

Gräfin Lechmin von Luring, Rondgers Mutter, regierte n ur drei Jahre, ehe sie in einem harten Winter starb und Rondger zum Grafen erhoben wurde und in den Kreis der Mächtigen Garetiens aufstieg. Graf Rondger von Luring prägte mit seinem ritterlichen Lebenswandel und seinem höfischen Auftreten die "gute alte Zeit" unter Kaiser Reto, an die sich die ganz Alten heute noch erinnern; in seinem guten Ruf wird Graf Rondger nur übertroffen durch seinen Sohn, Graf Danos den Ritterlichen. Und so mancher, der heuer seine letzten Turniere geritten, um sich aufs Altenteil zurückzuziehen, der war einstens bei Graf Rondger Knappe gewesen. Der Kaiser ehrte seinen Reichsforster Grafen, indme er ihn zu des Reiches Bannerträger ernannte und ihn fortan zu vielen Schlachten des Mitteleiches schickte.

Eine solche Schlacht war auch die Schlacht der 1000 Oger an der Trollpforte, in der Graf Rondger den Tod fand - doch das Banner seinem Sohn noch hatte geben können. 1003 BF folgte Graf Danos seinem Vater als Graf von Reichsforst und regiert bis heute.


(BB)