Geschichten:Alenjas Entschluss
An Alvinja von Norden
Burg Allerjoch
Verehrte Mutter,
Ich habe diesen Brief an Helmbrecht übergeben damit er ihn an dich weiterreicht. Es tut mir leid, dass ich ihn nicht begleite, aber Vaters Tod hat mir die Augen geöffnet. Leider war es mir nicht vergönnt bei ihm sein zu können, als er uns verließ. Mir ist klar geworden, dass es nichts mehr gibt was mich noch in Nimmerjoch hält. Nie wollte er mich gehen lassen, ich denke es hing mit Selinde zusammen. Ich will nicht als arme Ritterin enden. Als zweite Tochter eines Junkers habe ich keine Zukunft. Ich möchte zu mehr bestimmt sein.
Damals in Ragath, am Tag meiner Schwertleite, habe ich den Prinzen von Tobrien kennenlernen dürfen. Es kommt mir vor als wäre es eine Ewigkeit her. Was war ich damals naiv. Dennoch, er hat mich fasziniert. Er und sein Vater müssen eine ganze Provinz wieder aufbauen und ich möchte ihm helfen. Ich möchte in die Dienste von Jarlak von Ehrenstein treten. In Tobrien kann ich mich beweisen.
Ob und wann ich zurück in die Heimat komme, vermag ich nicht zu sagen. Aber du sollst wissen, dass ich dich immer im Herzen tragen werde.
Es umarmt dich deine dich liebende Tochter
Alenja
Mendena, 25. RON 1040 BF