Garetien:Yelinde von Weidenhoff-Karfenck
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Kindheit
Während ihrer Kindheit erlebte Yelinde den schleichenden Verfall ihres Elternhauses am eigenen Leib mit - die Bemühungen ihres Vaters das Ansehen der Familie nach außen hin zu wahren und seine ständige Suche nach neuen Geldquellen und Gläubigern, die von desaströsen Stand der Familienfinanzen nichts mitbekommen durften. Auch wenn sie es in jungen Jahren noch nicht vollkommen verstand, lasteten die angespannte Lage in der Familie und vor allem die Sorgen ihres Vaters schwer auf dem jungen Mädchen. Je älter sie wurde, desto mehr verstand sie die Beweggründe ihres Vaters, den auf dem Bürgermeister lastenden Druck und seine Angst, dass ein politischer Gesichtsverlust ob des schwindenden Familienvermögens, neben dem Verlust des Bürgermeisteramtes von Gareth, auch das finanzielle Aus der Familie bedeutenden könnte. Doch je mehr Yelinde begriff was ihrer Familie drohte, desto mehr kapselte sie sich - unfähig irgendetwas dagegen zu tun - von diesen Problemen ab. Häufig wanderte sie in Begleitung durch die Gassen Alt Gareths. Bisweilen lief sie auch ihren Aufsichtspersonen davon und kehrte erst spät abends nach hause zurück. Eine Standpauke ihrer verängstigten Eltern kam nach der anderen. Doch ob der drängenden Probleme fehlte gerade ihrem Vater die Zeit sich des Mädchens anzunehmen und wie hätte er ihre Sorgen auch lindern können. Gerade ihre ältere Schwester Wilminde verfolgte ihre Streifzüge jedoch mit Argwohn und stellte sie häufig darnach zu Rede und tadelte sie dem Vater noch mehr Sorgen zu bereiten.
Ein unges Liebespaar
Auf einem jener Streifzüge traf Yelinde am frühen Abend in einer Taverne Alt Gareths Irian von Weidenhoff. Mit diesen beiden Personen trafen zwei Menschen aufeinander, die beide, was die Situation ihrer Familien und ihrem weiteren Lebensweg betraf, in tiefen Sinnkrisen steckten. Die beiden trafen sich häufiger und aus Bekannten wurden Freunde, aus Freunden enge Vertraute und irgendwann im Laufen eines Jahres, in dem sich die beiden zunehmend häufiger sahen erwuchs aus inniger Vertrautheit Liebe. Eine Liebe, von der im Hause Karfenck niemand wusste und die gerade dem Familienoberhaupt alles andere als gelegen kam. Denn Irian entstammte nicht nur einer Junkerfamilie aus dem garether Umland, für die die alteingesessenen Garether ohnehin wenig übrig hatten, viel bedeutender war der Umstand, dass Irian durch die gemeinsamen Gespräche vieles über den Zustande der Familie Karfenck wusste, das nach dem Willen des Familienoberhauptes nie hätte nach außen dringen sollen. All dies war Irian bewusst und er wandte sich in seine Ratlosigkeit an seinen Vater, der nun seinerseits Gespräche mit Trautmann Karfenck aufnahm. Nach mehreren Wochen, in denen die Gespräche oftmals fast zu scheitern schienen, kamen die beiden Familienoberhäupter überein, die beiden Liebenden heiraten zu lassen. Cyberian erklärte sich bereit ein horrendes Brautgeld für Yelinde zu zahlen und versicherte außerdem eidlich, dass weder er noch sein Sohn fortan wieder auch nur ein Wort über die internen Angelegenheiten der Familie Karfenck verlieren würden.
Traviabund mir Irian von Weidenhoff == Durch diesen Traviabund heiratete Yelinde nicht nur in die Familie von Weidenhoff ein, sondern verlor auch beinahe jeglichen Kontakt zu ihrem Elternhaus. Ihr Vater hatte über die Nachricht, ihrer Liebschaft äußerst ungehalten reagiert und sie schließlich sogar des Verrats an der eigenen Familie bezichtigt. Mit ihm gingen auch Yelindes Geschwister auf Distanz und Kontakte beschränkten sich fortan vor allem auf öffentliche Anlässe, wo es galt die Fassade einer intakten Familie zu wahren. So bekamm Yelinde, die von der Konspiration ihres Vaters bis zu dessen Aufdeckung nie wusste, den nun offen erfolgenden Niedergang ihrer Familie nur aus zweiter Hand mit. Die Ereignisse des Jahres 1027 und insbesondere die Rolle ihres Vaters ließen sie die Kontakte zu ihrer Familie völlig abbrechen. Erst in jüngster Zeit begannen sich, seit Darline faktisch dem Haus vorsteht wieder gewisse zarte Bande zu schließen. Sehr zum Missfallen von Yelindes älterer Schwester Wilminde, wird die Zusammenarbeit der beiden Familien gerade im Getreidehandel zunehmend enger.
Von ihrer Familie faktisch verstoßen ging Yelinde nach ihrem Traviabund jedoch zunächst umso mehr in ihrer neuen Familie auf, wobei sie ihren Mann bei den Geschäften unterstützte, die dieser nun im Auftrag seines Vaters tätigte. Durch dessen Erfolge verfügten die Eheleute bald über ein stattliches Vermögen und zogen in ein geräumiges Stadthaus der garether Weststadt. Bald schon verband Yelinde auch eine enge Freundschaft zu Irians jüngerer Schwester, der Hesindegeweihten Daria Hesindiane von Weidenhoff. Ebenso wie ihr Mann wurde sie durch diese beeinflusst an freidenkerische Zirkel der Hesinde- und vor allem der Nanduskirche herangeführt und gerade letztere begann das Leben der beiden Eheleute zunehmend in verschiedenen Bereiche zu prägen, nicht zuletzt auch in der Erziehung und Ausbildung ihrer Kinder. Als Yelinde ihrem Mann schon wenige Jahre nach der Heirat zwei gesunde Nachkommen geschenkt hatte, schien das Glück des Traviabundes perfekt.
Tod des Mannes, Streit um sein Erbe und Bau des Nandusstiftes
Dieses Glück sollte im Jahre 1027 BF. ein abruptes Ende finden. Yelindes Vater selbst hatte mit Galotta kolaboriert und als die Trümmer der fliegenden Festung auf Gareth niedergingen, kam ihr Mann Irian, der im Haus eines Geschäftsfreundes in der Weststadt Zuflucht gesucht hatte, ums Leben kam, erschlagen, als dieses durch ein Trümmerstück der Festung getroffen wurde. Mit dem Tod ihres Mannes begann für Yelinde ein Streit mit dessen Bruder Wolffried um das Erbe und die Zukunft ihrer Kinder. Zwar sprach Schwiegervater noch im selben Jahr ein Machtwort, das ihr das Vermögen zusprach, doch dies geschah nur im familiären Rahmen und die Streitereien endeten nicht. Je schwächer Cyberian wurde und je mehr Wolffried die Führung der Familie an sich zog, desto prekärer wurde ihre Situation, denn sie befürchtete, dass sie nach dem Tod Cyberians des Vermögens kaum noch sicher sein würde. In diesem Wissen, fasste sie den Entschluss einen Großteil des Vermögens zu stiften und so dauerhaft dem Zugriff ihres Schwagers zu entziehen. In langen Gesprächen mit Daria Hesindiane, entwarfen die beiden den Plan eines Stiftes, das sowohl ihrem Mann zur Erinnerung als auch dem Herrn Nandus zur Ehre gereichen sollte. Das Ergebnis langer Nächte der Planung und Ausgestaltung bildet ein stattliches Haus mit Kapelle, Schulräumen, einer Bibliothek und Gästequartieren für reisende Gelehrte und Geweihte, das in seiner Ausmaß für die Verhältnisse des Nandusglaubens in Garetien deutlich überdimensioniert erscheint, da hier bewusst möglichst viel Geld eingeplant und ausgegeben wurde.
Als Cyberian von Weidenhoff nur wenige Wochen, nachdem die Stiftung in einem feierlichen Akt getätigt worden war, verstarb, galt es Yelinde - nun ihrer schützenden Hand beraubt - das Stift schnellst möglich wenn nötig auch gegen den nun zu erwartenden offenen Widerstand ihres Schwager fertigzubauen, sodass Yelinde in dieser Zeit beinahe vollkommen von ihrem Plan vereinnahmt war . Es waren nun Baumeister und Handwerker zu rekrutieren, Material zu beschaffen und Geweihte für das Stift zu finden, weshalb man die Stifterin häufig auf Reisen zu verschiedenen Klöstern und Tempeln des Ingrimm und der Hesinde, sowie in Zunft und Messhallen antraf. Desweiteren nutzte sie die von ihrem Mann übernommenen Beziehungen zur Geweihtenschsft des Phex, die der Idee eines Stiftes zu Ehren des Nandus im allgemeinen positiv gegenübesteht, um das Stift mit ihrer Hilfe vor unliebsamen Begegnungen mit den anderen Unterweltsbanden zu schützen.
Die Gegenwart
Diese Zeit hektischer Tätigkeit fand erst mit der feierlichen Einweihung des Stiftes mit dem Reinigungsfest des Jahres des Jahres 1036 BF ein Ende. Nachdem sie ihr Werk nun sicher vollendet und in den fähigen Händen der ersten Priorin Esmeria Darando della Tenna weiß, kam Yelinde zum ersten mal seit über einem Jahr wahrhaft zur Ruhe. Seit diesem Zeitpunkt geht von der schon älteren Frau einen gewissen inneren Frieden und und eine Zufriedenheit aus, die an ihr in ihrem bewegten Leben noch nicht zu beobachten war. Doch die Wirren und Hindernisse nach dem Tod ihres Gatten haben Yelinde auch gezeichnet, sie wirk alt für ihre Jahre. Zur Zeit hilft sie noch ihrem Sohn bei der Verwaltung des merklich geschrumpften Familienvermögens und dessen Handelsgeschäften. Doch im Stillen erwägt sie eine Reise ins Reich des Horas, gegebenenfalls gemeinsam mit ihrer Schwägerin und vielleicht sogar eine späte Weihe.
Dass Yelinde die guten Beziehung ihres Mannes zur Phexkirche pflegte und weiter ausbaute ist ein offenes Geheimnis,den ist wenigsten dagegen bekannt , das sie mit Hilfe der Phexkriche während der Bauphase des Stiftes Kontakte zum Kreis der Maske aufnahm der nun seine schützende Hand über das Stift hält.Schließlich kommt dessen Unterricht vor allem den Kindern Sonnengrunds zu Gute. Dennoch ist die Hilfe des Kreises der Maske nicht umsonst,Yelinde schloß mit der Maske ein Abkommen, das dieser eine große Mitbestimmung bei der Auswahl der im Stift unterrichteten Schüler zugesteht.Die Maske sucht in den Massen der Kinder des Südquartiers geeignete Kandidaten aus und achtet dabei auch darauf, dass diese keine anderen Unterweltbanden nahestehen. Ermöglicht wird dies da die Auswahl der Schüler in den Aufgabenbereich von Yelindes Sohn Edorian fällt.