Benutzer:VolkoV/Briefspiel Gemmenritter: Unterschied zwischen den Versionen
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|Adressat=[[Datei:Wappen Geron von Esenfeld.svg|right|200x200px]]'''Von dem Efferd-Ritter<br>Geron von Esenfeld,<br>genannt "Angler",'''<br>Ältester der Gemmenritter,<br>Mitglied er Ersten Vier,<br>gestorben in Frieden auf tobrischer Erde | |Adressat=[[Datei:Wappen Geron von Esenfeld.svg|right|200x200px]]'''Von dem Efferd-Ritter<br>Geron von Esenfeld,<br>genannt "Angler",'''<br>Ältester der Gemmenritter,<br>Mitglied er Ersten Vier,<br>gestorben in Frieden auf tobrischer Erde im Jahre 773 nach Bosparans Fall | ||
|Text=[[Datei:Esenfeld Geron.jpg|left|300x300px]]'''Im Namen der Götter und zur Wahrung des Andenkens an jene, die Wandel und Wahrheit suchten, sei dieser Eintrag gesetzt.''' | |Text=[[Datei:Esenfeld Geron.jpg|left|300x300px]]'''Im Namen der Götter und zur Wahrung des Andenkens an jene, die Wandel und Wahrheit suchten, sei dieser Eintrag gesetzt.''' | ||
Version vom 1. September 2025, 11:37 Uhr
Zeitleiste
- 690 Schisma der Boron-Kirche
- 713-772 Eslam IV., König ab 729, Kaiser ab 747
- 737-809 Bodar I., König ab 748, Kaiser ab 772
- 721 Tödlicher Turnierunfall des Erbens der Grafschaft Schlund (Hadrumir der Jüngere von Güldenhall)
- 744-752 Unabhängigkeit Liebliches Feld
- 744 Gräfin Virinya von Eslamsgrund fällt beim Kusliker Aufstand
- 748 Quendan von Silz-Mersingen usurpiert den Grafenthron zu Waldstein
- 752 Graf Quanion der Wahnsinnige von Luring wird abgesetzt
- 755 Unabhängigkeit Bornland und Uhdenberg
- 755 Der gesamte Adel lässt die Memme Graf Alderan II. von Luring das Turnier von Luring gewinnen
- 759 Unabhängigkeit Maraskan
- 760-763 Unabhängigkeit Khôm
- 767 Thalionmel verteidigt Neetha
- 771 Phexiane von Silz erobert den Grafenthron Waldsteins zurück
- 775 Graf Alderan III. "Großmaul" von Luring verunglückt tödlich bei einem Turnier
- 792 Randolphs Reformen
- 793-848 Al'Anfa sondert sich vom Reich ab
Ordensgründung
Es waren nicht zwölf Ritter und Ritterinnen, die im neunten Regierungsjahres Eslams IV. (756 BF) den Grundstein für den Turnierbund der Gemmenritter legten, es waren auch nicht über zwanzig, wie zu Hochzeiten des Bundes, sondern es waren nur vier.
Sie alle waren in einem Reich geboren, dessen Ausmaße nahezu ganz Aventurien umspannte und mussten während der beginnende Regierungszeit des vierten Eslams mitansehen, wie sich zuerst das Liebliche Feld und dann das Bornland und Uhdenberg vom Reich lossagten. Sie hatten erlebt, wie der wahnsinnige Quanion in Luring wütete und der machtgierige Quendan Waldstein an sich riss. Alle vier hatten ihr Leben der Tjoste gewidmet, um in diesem friedlichen Wettstreit der Göttin Rondra nahe zu sein und wurden dann aber stattdessen in die Kriege außer- und innerhalb des Reiches hineingezogen.
Beim Schandturnier zu Luring im Vorjahr waren sie, allesamt nahezu mittellos und ohne Lehen und Familie, bestochen worden, um gegen Graf Alderan II. zu verlieren. Erst beim Ingerimmsturnier zu Eslamsgrund im darauffolgenden Jahr beichteten sie sich gegenseitig ihre Missetat. In jener Nacht, in einer Mischung aus Sühne und Aufbruch, gründeten sie den "Bund der zwölfgöttliche Ehre". Sie schworen auf die Klinge "Leuinnenzorn" der Ritterin Ayshala "Berglöwin" von Bosquirquell den heiligen Eid, gemeinsam die Ehre ins garetische Turnierwesen zurückzubringen und so den gütigen Blick der Zwölfe zurück auf das Herz des Reiches zu lenken.
Es wird wohl Vorsehung gewesen sein, denn Ritter Geron "Angler" von Esenfeld erkannte, dass ein jeder und eine jede von Ihnen einer jener vier Gottheiten nahe stand, die dereinst in Brig-Lo an der Seite Kaiser Rauls gegen die Finsternis kämpften. Und sie sahen es ebenfalls als Zeichen der göttlichen Leuin an, dass sie alle vier unter die letzten acht Streiter kamen und schließlich Ritterin Alwene "Hammer" von Essebeck dem Turnierjahr ihren Namen geben durfte. Die Siegerin versetzte gleich darauf die Prämie, ein feines Almadaner Streitross, und kaufte Edelsteine, den vier Gottheiten heilig, die sie in die vier Schwerter der Bundesgeschwister einsetzen ließ.
Schon bei der Zwölfgöttertjoste zu Perricum im Folgejahr waren die vier darum nur noch als die "Gemmenritter" bekannt und viele junge Turnierritter und -ritterinnen des Reiches wollten Mitglieder des Bundes werden. Ritter Werdomar "Greifenklaue" von Rothental, der fürchtete, dass wieder unfähige Kinder des Hochadels die Qualität dieses Tjostbundes verwässern würde, schlug daraufhin vor, dass nur Mitglied sein könne, wer weder über Lehen noch über Familie verfügte, und das Siegesprämien dem Bund zugute kommen müssten, so wie es heute noch gute Praxis ist.
Mit ChatGPT zu einem Codex-Eintrag umformuliert und dann nachbearbeitet:
verfasst von Geron von Esenfeld,
genannt der Angler,
Efferdritter und Ältester des Bundes.
Ich will nicht sagen, dass ich der Erste war, noch der Beste unter ihnen. Aber ich war einer von vieren. Und das genügt.
Es wurde viel erdichtet in den vergangenen Jahren. Von zwölf Gründungsmitgliedern ist zu hören, manchmal von über zwanzig. Die Wahrheit ist schlichter – und vielleicht gerade deshalb würdig, niedergeschrieben zu werden: Es waren nur vier.
Vier Streiter, vier Waffen, vier Schultern, auf denen all das ruhte, was später der Bund der Gemmenritter wurde.
Wir waren keine Helden, als wir uns fanden. Wir waren gefallen. Vom Adel verlassen, ohne Lehen, ohne Sold, und – was schlimmer wiegt – ohne Stolz. Wir hatten uns kaufen lassen, beim Schandturnier von Luring, und das, was uns am meisten schmerzte, war nicht der Verrat am Volk, sondern der Verrat an uns selbst. Ich, Geron, hatte meine Lanze gesenkt, als mein Herz sich hätte erheben sollen.
Und doch: Die Zwölfe sind gnädig – oder launisch, wer weiß das schon bei Efferd. Beim darauffolgenden Ingerimmsturnier zu Eslamsgrund kamen wir uns in unserer Schuld einander. Ayshala von Bosquirquell, Rondras Geweihte und meine schärfste Richterin. Alwene von Essebeck, meine alte Gefährtin aus Kriegstagen, wild wie der Funke Ingerimms. Und Werdomar von Rothental, ein gestrenger Streiter, der mit seinem Blick allein die Wahrheit aus dir herausmeißeln konnte. Wir vier. Am Feuer. Mit offenem Herzen und gesenktem Haupt.
In jener Nacht beichteten wir einander, was geschehen war – und schworen auf Ayshalas Schwert, "Leuinnenzorn", dass wir unsere Ehre wiederherstellen würden. Wir nannten es den "Bund der zwölfgöttlichen Ehre", nicht aus Hochmut, sondern aus dem demütigen Wunsche, allen Zwölfen wieder ein wenig näher zu sein.
Vielleicht, weil ich der älteste war, weil die Gezeiten des Lebens mich gelehrt hatten, solche Omen zu erkennen, war es an mir zu bemerken, dass ein jeder von uns einem der vier Götter von Brig-Lo besonders verbunden war: Praios, Rondra, Efferd und Ingerimm. Das war kein Zufall, das war ein Zeichen der Götter. Das war die Queste, die sie uns auferlegt hatten.
Und es war wiederum kein Zufall, dass wir alle unter die letzten Acht gelangten, und dass Alwene, der Hammer aus dem Waldstein, das Turnier gewann. Aus ihrem Preisgeld kaufte sie Edelsteine, einen für jeden der vier Götter – und ließ sie in unsere Klingen einsetzen. So wurden wir genannt, zunächst mit Spott: die Gemmenritter. Und später mit Ehrfurcht.
Als wir im folgenden Jahr zur Zwölfgöttertjoste nach Perricum zogen, wollten schon viele zu uns gehören. Doch Werdomar, weise und streng, erkannte, wie leicht ein Bund sich verlieren kann, wenn die Falschen ihm beiträten. So beschlossen wir diese unsere vier ehernen Gesetze:
I. Unser Bund schließt Ehe und Lehen aus, denn nur wer nichts hat außer der Ehre, schützt sie wie einen Schatz.
II. Eine Gottheit, ein Tjoster, eine Klinge, auf dass wir den Götterkreis ehren und ihm nicht spotten.
III. Nur in der Tafelrunde aller Gemmenritter kann ein neues Mitglied eingeschworen werden, denn unsere Stärke entstammt unserem Bund.
IV. Siegesprämien gehören dem Bund, nicht dem Einzelnen, auf dass kein Streiter in Versuchung geführt werde, für sich zu kämpfen statt für uns alle.
Dies ist mein Zeugnis. Und wenn einst jemand in später Zeit diese Zeilen liest und fragt: "Waren sie Helden?" Dann möge er oder sie wissen:
Nein, wir waren fehlbar.
Aber wir sind aufgestanden.
Und das, so weiß ich, zählt am meisten.
Seit jenen Tagen ergänzt und fortgeführt von den jeweils Ältesten des Bundes, neue Seiten in der Chronik der Gemmenritter werden jeweils beim Tode eines Mitglieds angefügt.
Die Ersten Vier
Über diese "Ersten Vier" berichtet der Codex des Bundes, dessen Inhalt hier wiedergegeben wird.
Ritter Greifenklaue
Der Reichsforster Ritter Werdomar von Rothental war ...
Die Praiosklinge (Praios Wort) ist ein normales Langschwert, Parierstangen und Knauf sind vergoldet und mit Bernsteinintarsien versehen.
Mit ChatGPT als passender Codex-Eintrag erstellt und dann nachbearbeitet:
Werdomar von Rothental,
genannt "Greifenklaue",
Mitglied der Ersten Vier,
gefallen im Jahre 770 nach Bosparans Fall im Waldsteinischen
Niedergeschrieben zu Wahrung der Ordnung, welche ihm so wichtig war.
Werdomar von Rothental entstammte einem ehrwürdigen Geschlecht Reichsforsts, doch wenngleich er von gutem Hause war, fiel ihm selbst kein Lehen zu. Als Zweitgeborener musste er seinen Platz im Reich durch Schwert und Ehre suchen.
In der Tjost war er kein Zierstreiter, sondern ein Kämpfer von wuchtiger, unbeugsamer Art. Er ritt nicht für Applaus, sondern für Wahrheit. Wenn er fiel, fiel er ehrlich; wenn er siegte, so war es ohne Schummelei oder Bestechung. Diese Strenge brachte ihm den Ruf ein, unnahbar zu sein, ja hart – doch alle wussten: Sein Siege war wahr und wahrhaftig.
Bis zum Schandturnier zu Luring. Er nahm zwar nicht wie wir das Silber, denn Lüge und Betrug waren ihm zuwider, aber er er wurde Opfer einer Erpressung, um die Familie vorm Zorn des Grafenhauses zu schützen. Darum senkte er, im Glauben den Graf zu ehren, die Lanze. Diesen Fehler hat er bis zu seinem Tode nicht wiederholt. Und diese Schande machte ihn in der Folge zum härtesten Richter über uns – und zugleich zum unentbehrlichsten Teil des Bundes.
Seinen Beinamen „Greifenklaue“ trug er nicht aus Erbe, sondern aus Berufung. In jener Gründungsnacht zu Eslamsgrund legte er sein Gelöbnis ab: wie die Klaue des heiligen Greifen werde er die Ehre und die Wahrheit packen und niemals mehr von ihnen lassen, selbst wenn er darüber zerbrechen sollte. Seitdem nannten ihn die Mitstreiter „Greifenklaue“, und bald war dieser Name fester mit ihm verbunden als der seines Geschlechts.
Es war Werdomar, der unseren Schwur band und ihm Form gab. Ihm ist es zu verdanken, dass wir nicht bloß ein Haufen reuiger Turnierstreiter blieben, sondern ein geordneter Bund wurden. Er bestand darauf, dass kein Ritter mit Lehen oder Familie aufgenommen werden dürfe, damit uns keine Erblasten oder Hofintrigen schwächen würden. Er bestand darauf, dass alle Siegesprämien dem Bund zufallen sollten, nicht dem Einzelnen, damit niemand versucht sei, den Schwur um Gold zu verraten.
Sein Schwert, das er uns hinterließ, hieß „Praios Wort“. Es war ein schlichtes, ehrbares Langschwert, dessen Parierstangen und Knauf vergoldet und später mit Bernsteinintarsien versehen wurden. In seinem Glanz liegt keine Zier, sondern Strenge – ein stetes Abbild des Sonnenlichts und der Klarheit des Herrn Praios. Wer es führt, spürt das Gewicht des Urteils und der Wahrheit.
Werdomar fiel in einem Grenzgefecht bei Waldstein, als er sich einem Söldnertrupp entgegenstellte, um den Rückzug der Dörfler zu decken. Sein Opfer war kein strahlender Heldentod in der Mitte des Reiches, sondern ein nüchternes, pflichtgetreues Sterben. Doch gerade so ist er uns im Gedächtnis: unbeirrbar, aufrecht, ohne Lüge.Ehre mag die Flamme sein
doch Ordnung ist ihr Gefäß.
Ritterin Berglöwin
Über Ritterin Ayshala von Bosquirquells Vergangenheit ist wenig bekannt. Der jungen Rondra-Geweihten aus dem Raschtulswall wird nachgesagt, dass sie aus der Amazonenfeste Keshal Rondra gekommen sei...
Die Rondraklinge (Leuinnenzorn) ist ein Rondrakamm, der zwar schlicht aussieht, aber äußerst exzellent verarbeitet ist (AT, PA und TP +2, BF -5). Am Kreuzungspunkt von Griff, Klinge und Parierstangen ist beidseitig ein der Rondra zugeordneter blutroter Rubin eingesetzt.
Mit ChatGPT als passender Codex-Eintrag erstellt und dann nachbearbeitet:
Ayshala von Bosquirquell,
genannt "Berglöwin",
Mitglied der Ersten Vier,
verschollen im Raschtulswall
Im Namen des ehrenhaften Zweikampf, sei es mit anderen oder mit der eigenen Schuld, sei dieser Eintrag gesetzt.
Sie war nicht wie wir anderen.
Als wir drei – Alwene, Werdomar und ich, Geron – beim Schandturnier zu Luring unsere Lanze gegen Gold senkten, saß Ayshala bereits auf der Tribüne, das Antlitz unergründlich, den Blick unbeirrbar. Nicht als Zuschauerin, auch nicht als Streiterin, sondern als Richterin über uns alle.
Sie hatte nicht teilgenommen, doch das machte sie nicht frei von Schuld.
Ayshala war eine Amazone, geboren im Süden, in der Keshal Rondra am Raschtulswall, jener gefürchteten Zitadelle der Leuin, wo Mädchen zu Schwertern geformt werden. Sie hatte dort viele Jahre gedient, hatte geritten, gestritten, gelehrt – bis eines Tages ihre Standarte aus dem Rondra-Tempel entfernt und ihr Name von den Mauern geschlagen wurde.
Weshalb? Sie sprach nie darüber. Nicht einmal zu mir.
Und doch: Ich habe nie einen Menschen gesehen, der so hart mit sich selbst urteilte wie sie.
Als sie sich uns anschloss, am Feuer vor dem Ingerimmsturnier in Eslamsgrund, brachte sie keine Vergangenheit mit, nur eine Narbe in der Seele, die niemand sah, aber jeder spürte.
Es war Ayshala, die das Bündnis stiftete. Nicht, weil sie uns reinwaschen wollte. Sondern weil sie selbst Sühne suchte. "Leuinnenzorn", ihren Rondrakamm, den heute zwei Almadine zieren, hatte sie einst unter den Augen der Göttin geschwungen. Jetzt legte sie diesen in unsere Mitte – und wir schworen darauf, einander in Ehre zu halten.
Ich nannte sie die „Berglöwin“. Nicht, weil sie aus dem Gebirge kam. Sondern weil sie allein stand, groß, zornig, herrlich – und niemanden in ihr Herz ließ. In der Tjost war sie präzise, ohne Prunk, wie eine Statue, die schlägt. Auf dem Schlachtfeld war sie Gerechtigkeit in Bewegung. Und in unserer Runde war sie das Gewissen, das uns erinnerte, wer wir hätten sein sollen – und vielleicht noch werden konnten.
Sie blieb dem Bund bis ins Jahr 764 BF erhalten. Dann ging sie, ohne Abschied, ohne Erklärung. Manche sagen, sie sei zu den ihren zurückgekehrt, um sich ihrer Schuld zu stellen. Andere glauben, sie habe im Wall den Tod gefunden. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur: Leuinnenzorn blieb. Das Schwert, auf das wir einst schworen, hütete sie nicht mehr – aber wir hüten es nun für sie.
Wenn es erhoben wird, um ein neues Mitglied in den Kreis zu rufen, dann zittert es manchmal leicht. Ich glaube, das ist Ayshalas Hand, irgendwo diesseits oder jenseits, die prüft, ob wir noch würdig sind.Viele verehrten sie innig,
einige fürchteten sie,
doch niemand verstand sie ganz.
Ritterin Hammer
Die erste prägende Erinnerung Alwenes von Essebeck war das Krönungsturnier für König Eslam IV. im Rahja 729 BF. Ritter aus dem ganzen Königreich waren angereist, von Eslamsgrund bis zum Finsterkamm, vom großen Fluss bis über die Trollzacken. Bunte Wappen und Fahnen, dazu Ritter in dazu passendem Tuch auf edlen Rössern mit gleichgemusterten Schabracken. Der eigentliche Augenschmaus für die Pagin waren aber die Turnierrüstungen. Alwene hatte ein Auge und Händchen für gutes Handwerk, aber dergleichen im heimischen Waldstein noch nie gesehen - das sie zugegebener Maßen auch zuvor nicht verlassen hatte.
Von diesem Tage an wusste sie um ihre Bestimmung: Sie würde eine Tjosterin werden, über die das Reich spricht. Ihre Mutter, die Edle von Essebeck, hatte mit der Drittgeborenen zwar andere Pläne. Nachdem Alwene jedoch auch den dritten für sie ausgewählten Ehepartner vergrault hatte, schlossen Mutter und Tochter einen Waffenstillstand. Alwene würde mit Ross und Rüstung ausgestattet, dann aber aus der Erbfolge der Familie genommen.
Den Großteil ihrer Jahre als Jungritterin verpasste sie die Tjosten in der Heimat, man hatte sie mit dem kaiserlichen Heerbann ins Liebliche Feld beordert. Zurückgekehrt nahm sie an Tjosten in Reichsforst und Waldstein teil, die - insbesondere wegen der beiden Grafen Quendan und Quanion - so gar nicht dem Prunk des Krönungsturniers ihrer Jugend entsprachen. Als sie dann - lieber satt als ehrlich - dem jungen Grafen zu Reichsforst den Sieg bei der Tjoste gegen Geld schenkte, hätte sie die Turnierlanze fast an den Nagel gehängt. Lediglich ein Wiedertreffen mit ihrem Kameraden Geron aus der gemeinsamen Zeit bei Grangor lockte sie im Folgejahr noch einmal auf das Eslamsgrunder Ingerimmsturnier, und führte zur Gründung der Gemmenritter und ihrem ersten großen Sieg in einem Turnier. Alwenes Jahr war das Jahr der Gemmenritter und brachte mit ihnen die Ehre zurück an die Tjostbahnen.
Alwene, die den ersten (und noch einige weitere) Siege für die Gemmenritter eingefahren hatte, blieb nur kurz Teil des Bundes. Schon 762 BF fiel sie im südlichen Aranien einem Angriff der Novadi zum Opfer. Bevor sie für die Dienste des Fürsten Araniens verpflichtet wurde, hatte sie in weiser Voraussicht ihr Gemmenschwert in der Obhut des Bundes gelassen, was leider nicht immer guter Brauch war und zum Verlust einiger der anderen Waffen geführt hatte. Ihr Breitschwert "Essenfeuer", das deshalb bis heute die Ingerimmklinge der Gemmenritter ist, soll Alwene selbst geschmiedet haben. Es besteht aus gutem Stahl, ist ansonsten aber recht schmucklos, abgesehen natürlich von dem Rubin in der Pommel.
Mit ChatGPT zu einem Codex-Eintrag umformuliert und dann nachbearbeitet:
Alwene von Essebeck,
genannt "Hammer",
Mitglied er Ersten Vier,
gefallen zu Ehren Araniens im Jahre 762 nach Bosparans Fall
Im Namen der Ehre und zur Erinnerung an jene, die im Lichte des Bundes strebten, sei dieser Eintrag gesetzt.
Geboren als dritte Tochter der Edlen von Essebeck zu Waldstein, wuchs Alwene fern des Hofes, doch nicht fern der Ehre auf. Noch in jungen Jahren ward sie Zeugin des großen Krönungsturniers zu Gareth, als König Eslam der Vierte den Thron bestieg, im Rahja 729 nach Fall des Vieltürmigen Bosparans. Ritter in strotzendem Eisen, Banner in allen Farben des Reiches, Lanzen wie hölzerne Blitze – dort ward es ihr offenbar: In den Schranken, nicht am Hofe, lag ihr Weg. Ihr Auge erkannte das feine Werk der Rüstung, ihre Hand begehrte die Lanze.
Drei Traviabünde hatte man ihr angetragen, und dreimal wies sie sie zurück, mit solchem Trotz, dass selbst ihre Mutter, die Edle von Essebeck, Frieden bot: Alwene erhielt Ross und Rüstung, doch auch die Loslösung aus der Erbfolge.
Fortan zog sie gen Süden mit dem Heerbann des Kaisers, ward Zeugin des fremden Krieges im Lieblichen Feld, ehe sie heimkehrte zu den heimischen Tjosten in Waldstein und Reichsforst. Jene Schranken jedoch waren arm an Ehre, und in einem schwachen Moment tauschte sie Sieg gegen Silber – ein Fehltritt, der sie fast die Lust an der Lanze kosten sollte. Doch Ehre kennt Wiederkehr.
Im Jahre 756 BF begegnete sie ihrem alten Grangorer Waffenbruder Geron. Diese beiden und zwei weitere bildeten die Ersten Vier und stifteten den Bund der Gemmenritter. Beim Ingerimmsturnier zu Eslamsgrund, errang sie den ersten Sieg des jungen Bundes – ihr Jahr, das heute das Jahr der Gemmenritter genannt wird.
Ihr Breitschwert, von eigener Hand geschmiedet, trägt den Namen "Essenfeuer". Schlicht an Klinge, doch schwer an Würde, ziert allein ein Almadin die Pommel – ein Zeugnis ihrer Handwerkskunst und ihres Glaubens.
Im Jahre 762 BF fiel sie im südlichen Aranien, in treuer Pflicht für den Fürsten gegen die Reiter der Wüste. Doch weitblickend hatte sie das Schwert dem Bund zuvor anvertraut, so blieb Essenfeuer unbesudelt.Ihr Name lebt fort in jedem Sieg der Gemmenritter.
Ihre Taten, seien hier auf Pergament gebrannt.
Sie mahnen zur Standhaftigkeit, zur Ehre – und zum Glanz der Schranken.
Ritter Angler
Trotz aller Versuche seiner Verwandten, aus Geron von Esenfeld einen echten Reichsforster Ritter zu machen, zog dieser die Planken eines Bootes dem Rücken eines Pferdes vor. Aufgewachsen am Großen Fluss hatte er mit dem nassen Element keine Berührungsängste und so wurden die Schiffe, die er führte, von Jahr zu Jahr größer. Im Krieg gegen das Liebliche Feld schließlich diente er als Kapitän in der Westmeerflotte und war an der Niederschlagung der Zweiten Grangorer Revolte beteiligt.
Erst zu seiner Zeit dort am Yaquir, bei einem Besuch des Rondra-Tempels zu Arivor erschloss sich dem mittlerweile deutlich gereiftem Geron der Sinn des Rondra-gefälligen Zweikampfes. Erst dort ritt er sein erste ernsthafte Tjoste und erst dort wurde ihm sein Talent dafür bewusst.
Zurück in der Heimat konnte er mit seinen Auftritten auf Turnieren gutes Geld verdienen, die größten Batzen allerdings, wenn er absichtlich verlor. Langsam wandelte er sich von dem erweckten ehrenhaften Tjoster, der er in Arivor war, zu einem Söldner und Darsteller. Der Tiefpunkt war erreicht, als ihn die Rondra-Geweihte Ayshala nach dem Luringer Turnier für seine Scharade maßregelte. Er verbrachte daraufhin einen langen Winter auf den Efferdstränen damit, in den ewigen Wogen den Willen der Zwölfe zu erkennen.
Geläutert kehrt er schließlich zum Ingerimmsturnier in Eslamsgrund zurück, wo er mit der Geweihten Ayshala, dem Reichsforster Ritter Werdomar und Alwene, seiner alten Kameradin aus Grangorer Tagen, den Bund der Gemmenritter bildete. Als Ältester des Bundes führte er die Gemmenritter durch ihre ersten glorreichen Turnierjahre bis ihn eine späte Liebeshochzeit zum Rücktritt zwang. Er verstarb Jahre später friedlich auf dem Gut seiner Frau in Tobrien.
Sein einfaches Entermesser mit einer Griffwicklung aus blauem Leder und einem Aquamarin im Knauf ist bis heute das Gemmenschwert der Efferdritter. Wo Geron dieses Schwert ursprünglich erworben hat, ist nicht überliefert, aber der Schmiedestil deutet auf Yaquirien hin.
Mit ChatGPT zu einem Codex-Eintrag umformuliert und dann nachbearbeitet:
Geron von Esenfeld,
genannt "Angler",
Ältester der Gemmenritter,
Mitglied er Ersten Vier,
gestorben in Frieden auf tobrischer Erde im Jahre 773 nach Bosparans Fall
Im Namen der Götter und zur Wahrung des Andenkens an jene, die Wandel und Wahrheit suchten, sei dieser Eintrag gesetzt.
Nicht allen ist der Pfad der Ehre gleich zu Anfang offenbar – so war es auch bei Geron von Esenfeld. Obgleich aus gutem Hause zu Reichsforst stammend, misslang den Seinen jedweder Versuch, ihn zu einem ritterlichen Sohn der Grafschaft zu formen. Nicht Ross und Rüstung reizten ihn, sondern Ruder und Rah. An den Ufern des Großen Flusses erwachsen, war es das Wasser, das seinen Geist formte, nicht das feste Land. So führte er bald kleinere Kähne, dann Boote, dann schließlich große Schiffe – bis er im Krieg gegen das Liebliche Feld Kapitän in der Westmeerflotte ward und sich Ruhm bei der Niederschlagung der Zweiten Grangorer Revolte erwarb.
Doch die Wendung seines Lebens nahm erst am Yaquir ihren Lauf, wo er – längst gereift – dem Rondratempel zu Arivor seine Aufwartung machte. Dort, in heißem Staub, fand er den Sinn des heiligen Zweikampfs. Erst dort focht er seine erste Tjoste, und als ob Rondra selbst seine Hand gelenkt hätte, erkannte er sein verborgenes Talent.
Zurück im Reich, wandte er sich den Turnieren zu. Ruhm und Gold kamen reichlich, das meiste jedoch für mit Absicht verlorene Kämpfe. Langsam erblasste in ihm das Feuer der Ehre, das Arivor entfacht hatte. Er ward nicht mehr Ritter, sondern Darsteller, nicht Streiter, sondern Söldner. Tief sank er, bis ihn die Rondrageweihte Ayshala nach dem Luringer Turnier für seine Scharade rügte.
In tiefer Selbstprüfung verbrachte er den folgenden Winter auf den Efferdstränen, dort suchte er – und fand – in den Wellen den Willen der Zwölfe. Geläutert kehrte er zurück zu den Schranken, und beim Ingerimmsturnier zu Eslamsgrund fand er nicht nur die Tjoste wieder, sondern seine Bestimmung. Gemeinsam mit Ayshala, Ritter Werdomar zu Reichsforst und Alwene von Essebeck, seiner alten Kameradin aus den Grangorer Tagen, gründete er den Bund der Gemmenritter.
Als Ältester des Bundes führte Geron die Seinen durch ihre ersten Jahre, die man bald mit Stolz die glorreichen Turnierjahre der Gemmen nennen sollte. Erst eine späte Hochzeit im fernen Tobrien bewog ihn, Lanze und Schild niederzulegen.
Geron verstarb in Frieden auf dem Gut seiner Gemahlin.
Sein einfaches Entermesser "Wogenschnitter" mit blauer Lederwicklung und einem Aquamarin im Knauf, vermutlich yaquirischer Schmiedekunst, blieb als Gemmenschwert der Efferdritter dem Bund erhalten.Sein Leben war wie der Fluss, dem er entstammte:
Zuweilen wild, zuweilen trüb,
doch am Ende mündend in Ruhe und Ehre.
Weitere Mitglieder der ersten Jahre
Ritterin Gnadentod
Dies eslamsgrunder Ritterin Ginaya von Raulingen...
Die ursprüngliche Klinge (Rethons Urteil) ging in den Wirren der Kaiserlosen Zeiten verloren.
Ritter Pflug
Der reichsforster Ritter Udalbert gelang der Aufstieg von der Landwehr zum Ritterschlag...
Die Peraineklinge (Hoffnungskeim) ist ein mit Ausnahme des in den Knauf eingearbeiteten Achats ein schmuckloses Kurzschwert.
Ritter Lysard
Der greifenfurter Ritter Gundar von Dergelstein...
Die Tsaklinge (Verteidigung des Regenbogens, auch Regenbogenzunge genannt) ist ein Turnierschwert und als solches mit stumpfer Klinge kaum für den Kampf geeignet, Wohl aber der Göttin gefällig. Ihr Stein ist in den Knauf eingearbeitet. Die Klinge ist mit einer Legierung versehen, welche die Klinge je nach Winkel des Lichteinfalls in einem anderen Farbton erscheinen läßt.
Ritterin Bärin
Die Waldsteiner Ritterin Eichgard von Gesselingen...
Die Firunklinge (Wintersturm) ist schlankes Schwert, das große Ähnlichkeit mit einem elfischen Wolfsmesser hat. In den Griff sind drei firungefällige Bergkristalle eingearbeitet, die zwar so groß sind, daß sie beidseitig ein wenig herausstehen (der uneingeweihte Betrachter würde es wohl für sechs aufgesetzte kleine Steine halten), aber kaum aus der Lederumwicklung des Griffes herausragen.