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| Die Zeit bis zur Antwort wollte Leubreucht jedoch nicht nutzlos verstreichen lassen. In dieser Zeit würde er einen weiteren Plan verfolgen. Unzählige Bienen sammelten auf dem Gut und in der Umgebung Honig und produzierten nebenher auch noch Wachs, Wachs aus dem man Kerzen herstellen konnte. Teure Kerzen, wenn man es richtig anstellte. Erste Entwürfe hatte der Reichsritter bereits bei seinen Leuten in Auftrag gegeben. Praiosgefällige Motive, die er in Gareth feilbieten würde. | | Die Zeit bis zur Antwort wollte Leubreucht jedoch nicht nutzlos verstreichen lassen. In dieser Zeit würde er einen weiteren Plan verfolgen. Unzählige Bienen sammelten auf dem Gut und in der Umgebung Honig und produzierten nebenher auch noch Wachs, Wachs aus dem man Kerzen herstellen konnte. Teure Kerzen, wenn man es richtig anstellte. Erste Entwürfe hatte der Reichsritter bereits bei seinen Leuten in Auftrag gegeben. Praiosgefällige Motive, die er in Gareth feilbieten würde. |
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| Autor: Vairningen
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| =Alte Post=
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| ==Eiliger Bote==
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| Hesinde
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| Als Ritter hatte sich [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Leubrecht von Vairningen|Leubrecht von Vairningen]] immer als Beschützer verstanden, als Beschirmer der Schwachen und Wehrlosen. Es oblag seiner Verantwortung, jenen Pflichten die ihm sein [[Briefspieltext mit::Garetien:Gerrich_Bardo_von_Drostenberg|Schwertvater]] einst gelehrt hatte, gerecht zu werden. War es eben jene Erziehung die ihn nun zur Eile drängte?
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| Er hatte die erste Zusammenkunft der Brachenwächter herbeigesehnt, der ersten Gelegenheit aus einem bunt zusammengewürfelten Haufen eine Gemeinschaft zu formen. Sie alle waren durch ihre Bürde verbunden, waren als reichsunmittelbare Diener nur noch der Kaiserin Untertan und sollten ihre Untertanen vor den Gefahren der erwachten [[Ortsnennung ist::Garetien:Dämonenbrache|Dämonenbrache]] beschützen. Beschützen, da war es wieder… Aber das Treffen war nicht so verlaufen wie er es erhofft hatte, stattdessen waren sie ausgerückt um im Vorgarten des [[Briefspieltext mit::Garetien:Zerber_von_Mersingen|Mersingers]] reine zu machen, während dieser in seiner schicken [[Ortsnennung ist::Garetien:Burg_Zwingstein|Burg]] Wein schlürfte. Eine gemeinsame Jagd hatte Zerber angekündigt, doch davon konnte wahrlich keine Rede sein. Dennoch hatte Leubrecht nicht die notwendige Zeit sich um sich über die enttäuschenden Erlebnisse den Kopf zu zerbrechen, er hatte etwas Wichtigeres entdeckt, etwas das keinen Aufschub duldete.
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| Bereits in der Kälte des ersten Morgengrauens war er aufgebrochen, immerhin hatte er Pflichten die keinen weiteren Aufschub duldeten. Die Pflichten auf dem eigenen Gut hatte er bereits am Vorabend als Grund für seine zeitige Abreise vorgeschobene, in Wahrheit aber würde er weiterreiten. Leubrecht wollte noch nicht auf sein [[Ortsnennung ist::Garetien:Ritterherrschaft_Neu-Auenwacht|Gut]], wo sein künftiges Heim kaum mehr als ein auf Pergament gebannter Gedanke war. Er wollte dringend zu seinem [[Briefspieltext mit::Garetien:Bardo von Vairningen|Onkel]] um ihn schnellst möglich über seine Entdeckung zu informieren. Es gab Gefahren die er zu bewältigen wusste, bei denen er abzuschätzen vermochte wie ihnen Entgegengetreten werden musste, aber die im Brief beschriebene Gefahr überstieg seine Vorstellungen. Ein Komplott des Namenlosen um die Herrschaft über eine gesamte Grafschaft im Herzen des Mittelreiches an sich zu reißen. Wie dreist und unverschämt, wie beängstigend! So blieb ihm nur die Hoffnung auf seinen Oheim, Bardo hatte fast sein gesamtes Leben am Grafenhof zu Reichsforst gelebt – wenn nicht ihm, wem sonst sollte Leubrecht dann vertrauen können?
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| Immer weiter hatte er zur Eile gedrängt, sodass er und Alara zügig den Weg gen Avesruh zurücklegten. Den gesamten Weg über hatte er die Nachfragen seiner Späherin mit Schweigen beantwortet, kein Wort hatte er über den Grund seiner Eile, sein Ziel oder sonst etwas verloren. Nicht weil er ihr nicht vertraute, gewiss nicht. Ihr, Belgos, Greifwin und auch der Geweihten [[Briefspieltext mit::Garetien:Leomara_Flammenzunge|Leomara]] vertraute er blind sein Leben an, zu ihrem Schutz aber wollte Leubrecht nicht das sie etwas von seiner Entdeckung wussten. Auch sonst wollte er niemanden die Bürde auferlegen zu Wissen was er nun wusste, die Gefahr für das eigene Leben war groß, ebenso wie die Gefahr womöglich den Falschen ins Vertrauen zu ziehen. Noch am Abzweig gen Avesruh trennte er sich von Alara, versprach Morgen, spätestens Übermorgen zurück zu kehren und ritt nur Augenblicke später weiter gen Praios.
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| Ohne Alara, die ihn durch ihre sorgenvollen Nachfragen immer wieder aus den Grübeleien gerissen hatte, hing Leubrecht den restlichen Weg ganz seinen Gedanken nach. Wann immer er konnte hielt er sein Ross zur Eile an, wenn ihn jedoch Wagen und Karren ausbremsten fluchte er innerlich und war dennoch froh dass sein treuer Begleiter sich etwas erholen konnte. Die Grafschaft Reichsforst war in Gefahr, drohte in die Fänge des Rattenkindes zu geraten und niemand ahnte etwas? Konnte dergleichen angehen, war es denn überhaupt möglich dass dem Treiben der Verdammten noch niemand auf die Schliche gekommen war? Zugleich wusste Leubrecht kaum wen er ins Vertrauen ziehen sollte, ja eigentlich wollte er sie nicht ins Vertrauen ziehen. Bedeutete dieses Vertrauen doch eine Gefahr für ihr Leben. Zugleich konnte er nicht untätig zusehen und dem Bösen freie Hand lassen. Er wusste nicht wer dieser Manegold war, an den der Brief einst adressiert worden war oder ob dieser überhaupt noch lebte. Er wusste jedoch dass er seinem Oheim vertrauen konnte und hoffte dass dieser über das notwendige Wissen verfügte um das Übel doch noch abzuwenden.
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| Sein Leben lang hatte Bardo am Grafenhof gelebt, er war seine Heimat gewesen und, auch wenn er es nicht zugeben wollte, war er dies noch immer. Schon als Page und Knappe hatte er unter Graf [[Briefspieltext mit::Garetien:Rondger_von_Luring|Rondger]] gelernt, hatte später unter dessen Sohn [[Briefspieltext mit::Garetien:Danos_von_Luring|Danos]] als Ritter gedient und viele Kämpfe ausgefochten. Nur schweren Herzens hatte er sein Heim verlassen, aber unter einem Mann wie [[Briefspieltext mit::Garetien:Drego_von_Luring|Drego]] hatte er nicht länger dienen können. Seine Vorgänger waren Vorbilder in Sachen Ritterlichkeit und verkörperten die rondrianischen Tugenden wie kaum ein anderer. Drego aber war eine Schande für das ritterliche Selbstverständnis, für das Vorbild das sein Vater der reichsforster Ritterschaft gewesen war. Von seinen Spießgesellen einmal ganz zu schweigen!
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| Die Dämmerung senkte sich bereits deutlich über das Land, als er endlich sein Ziel erblickte. Da erklang ein: "Heyda, wohin so eilig!" Und ließ ihn notgedrungen innehalten, als er sich umdrehte näherte sich ihm bereits eine Gruppe Reiter. Sofort erkannte er unter ihnen seinen [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Bardo von Vairningen|Onkel]], der dichte, wohlgepflegte und wie ein Nationalschatz gehütete Schnauzer war unverkennbar und solang sich Leubrecht erinnern konnte schon immer sein Erkennungsmerkmal gewesen. "Zu Euch Onkel, gut dass ich Euch bereits hier antreffe. Wenn es Euch nichts ausmacht auf ein Wort!" Bardo von Vairningen musterte seinen Neffen eingehend, abschätzend was ihn wohl geritten hatte. "Wir kommen gleich nach, Reitet schon vor Männer und lässt meinem Neffen ein [Handlungsort ist::Garetien:Burg_Menzelshall|Zimmer]] und ein Bad herrichten." Mit der Faust über dem Herzen einen Gruß entrichtend machten sich die Begleiter des Ritters auf den Weg und ließen ihn mit seinem Neffen allein. Derweil schwang dieser sich aus dem Sattel und begann sein Pferd in Richtung Burg zu führen, eine wahre Wohltat nach dem anstrengenden Ritt.
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| Gemeinsam schritten die Männer neben einander her, abgesehen von ihren Rössern weit und breit allein. Dennoch waren Leubrechts Worte an seinen Oheim mit bedacht und recht leise gesprochen, ganz so als würde er selbst hier einen unerwünschten Mithörer befürchten. „Ich habe in der Brache etwas gefunden, etwas Wichtiges!“ Eröffnete er seinen Bericht, wobei seine Sorge zunehmend in seiner Stimme mitschwang. Wahrheitsgemäß erzählte Leubrecht seinem Onkel das er nicht wüsste wem er sonst eine derart heikle Kunde anvertrauen konnte, bevor er in der notwendigen Ausführlichkeit beschrieb unter welchen Umständen er den Brief Praiodans von Luring in die Finger bekommen hatte und schließlich mit dessen Inhalt herausrückte.
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| Autor: Vairningen
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| ==Erschreckende Kunde==
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| Hesinde
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| Im Nachhinein war [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Bardo von Vairningen|Bardo]] froh, dass sie ihr Gespräch bereits außerhalb der [[Handlungsort ist::Garetien:Burg_Menzelshall|Mauern]] geführt hatten. Man hatte ihn hier willkommen geheißen und dennoch wusste er nie wann nicht eventuell die Wände mithörten, so hatten sich [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Leubrecht von Vairningen|Neffe]] und Onkel andere Dinge zu erzählen immerhin war Leubrecht zum Brachenwächter bestellt worden. In dieser Sache gab es vieles zu Disputieren, sodass ihre Unterhaltung länger andauerte als er anfänglich für möglich gehalten hatte. Welche Unterstützer hatten die Wächter? Welche Feinde und Neider wollten sie stürzen sehen? Hatten sich unter den Wächtern bereits Lager und Strömungen gebildet? Vereinten sie Ziele und Maßstäbe? Stand jeder für sich allein oder konnten sie auf den Beistand ihrer Nachbarn zählen? Erst am Ende hatten sie sich über die neusten Entwicklungen in [[Ortsnennung ist::Garetien:Ritterherrschaft_Neu-Auenwacht|Neu-Auenwacht]] unterhalten. Hatte ihm der Markvogt bereits die notwendigen Mittel zugesagt und machte der Bau der Burg womöglich bereits Fortschritte? Es war noch nicht allzu lang her, das Leubrecht das Schreiben vom Hof des [[Briefspieltext mit::Garetien:Barnhelm_von_Rabenmund|Markvogtes]] erhalten hatte. Ein enttäuschendes Schreiben immerhin hatte man ihm nur die Hälfte der benötigten Mittel zugesagt. Seither hatte Leubrecht versucht neue Geldquellen aufzutun, seine Anfrage ob ihm zumindest zusätzliche Fronarbeiten zugestanden würden war bisher noch unbeantwortet geblieben.
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| Allein auf seiner Kammer konnte sich Bardo erstmals die Zeit nehmen sich den Brief aus der Brache selbst zu lesen. Tatsächlich hatte sein Neffe nichts ausgelassen und alles, wie es im Brief niedergeschrieben worden war, wiedergegeben. Doch machte es die verzwickte Situation nicht besser, im Gegenteil sie steigerte seine Sorge um seine Heimat. Nur zu gut verstand er nun die Ängste Leubrechts und wieso er in solcher Eile zu ihm gekommen war, aber dennoch durfte er nichts überstürzen. Er durfte nicht einfach losstürmen, zu groß war die Gefahr dass ein unbedachtes Handeln den Untergang Reichsforsts besiegelte. Wollte er dieses Komplott aufdecken, so musste er mit Bedacht und vorsichtig vorgehen. Sicher war, dass er Verbündete brachte, allerdings war ebenso sicher das jeder neue Verbündete zugleich ein potentieller Verräter war. Die von [[Briefspieltext mit::Garetien:Praiodan_von_Luring|Praiodan von Luring]] vor Götterläufen niedergeschriebenen Zeilen berichteten von Machenschaften des Rattenkindes, wenn dessen Schergen bereits damals agiert haben, konnte dies nur bedeuten das sie seither erschreckend viel Zeit hatten ihr Netz zu spinnen und ihre Fäden zu ziehen. So viele Fäden in denen er sich nun verfangen könnte.
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| Fast sein gesamtes Leben hatte er am Grafenhof von Reichsforst verbracht. Als Sohn eines Dienstritters bereits die frühste Kindheit, dann als Page Graf [[Briefspieltext mit::Garetien:Rondger_von_Luring|Rondger]] aufgewartet, später in dessen Knappenschar die Rittertugenden und sein Handwerk gelernt und anschließend bis vor kurzem als Hausritter gedient. Die Grafschaft war seine Heimat, war es immer gewesen. Viel zu früh war Graf Rondger gegangen, doch fand er in Graf [[Briefspieltext mit::Garetien:Danos_von_Luring|Danos]] einen würdigen Nachfolger. Sie beide waren aufrechte Ritter, Männer erfüllt von Tugend und Pflichtbewusstsein. Kaum verwunderlich dass er deshalb für beide Männer größten Respekt verspürte, ja sogar sich ihnen gegenüber noch immer verpflichtet fühlte. Für sie war er in Schlachten gezogen, hatte gekämpft, geblutet, gesiegt und auch Niederlagen einstecken müssen. Nie war dies Einfach gewesen, wobei besonders die Monde in der Wildermark ihm einiges abverlangt hatten. Der neue Graf hingegen war anders, [[Briefspieltext mit::Garetien:Drego_von_Luring|Drego]] konnte sich nicht mit seinen Ahnen messen. Schon allein der Versuch wäre eine Farce und würde das Ehrenschild der zwei geachteter Ritter postum besudeln. Drego verprasste das Gold, war windelweich und umgab sich mit Speichelleckern.
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| Jetzt aber wo Bardo um die bereits lange im Verborgenen agierenden Jünger des Rattenkindes wusste, konnte er das bereits Geschehene in einem gänzlich neuen Licht betrachten. Seine erste Aufgabe würde es daher sein, alte Berichte zu lesen und sich ein Bild vom möglichen Ausmaß der Intrige zu machen. Das würde ihn sicherlich einige Zeit kosten, doch da er im bereits vor dem Portal stehenden Winter sowieso schlecht reisen konnte, machte ihm das wenig aus.
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| Bereits jetzt hatte er erste Vermutungen und Ideen. Zum einen würde er nach [[Ortsnennung ist::Garetien:Stadt_Luring|Luring]] reisen, womöglich konnte er am Hof seiner Ausbildung noch einige Informationen aufschnappen die nicht in Gazetten oder anderweitig niedergeschrieben wurden. Vor allem aber konnte er dort den [[Handlungsort ist::Garetien:Praios-Tempel_St._Quelban_zu_Luring|Sankt-Quelban-Tempel]] besuchen und um ein Gespräch mit seiner Hochwürden von Halmenwerth zu erbitten. Bardo war sich recht sicher, das Seine Hochwürden der eigentlich adressierte Empfänger des Schreibens war. Schon damals hatte Praiodan von Luring ihm dieses Wissen anvertrauen wollen, jetzt wo der Brief wiedergefunden wurde, war es folglich nur richtig ihn auch zuzustellen.
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| Auch über den erwähnten Hoffnungsträger hatte Bardo bereits nachgedacht. Damals als sein [[Briefspieltext mit::Garetien:Geron_von_Vairningen|Vater]] nach Reichsforst gekommen war, hatte er eine Anstellung bei Graf Adhemar von Luring erhalten. Eine großzügige Geste, die - wenn er sich nicht täuschte - wie viele andere zum Beinamen des Grafen geführt hatten: Graf [[Briefspieltext mit::Garetien:Adhemar_von_Luring|Adhemar der Großherzige]]. Wenn er damit richtig lag, musste der Graf, der die Grafschaft vor dem namenlosen Übel bewahren konnte, eben jenen Namen tragen – jenen Namen den das Mündel des verstorbenen Danos' getragen hatte. Es hatte viele Gerüchte am Hof gegeben, woher Adhemar stammte, aber keine hatte sich je bestätigt. Wenn Bardo nun dem Brief Glauben schenken konnte, wusste er endlich, wer der Vater des Jungen war. Praiodan schrieb in seinem Brief, dass sein Sohn seinen Namen tragen würde. Das mochte für die meisten bedeuten das der Junge Praiodan heißen müsste, aber Bardo wusste es besser. Er hatte so lang am Hof gelebt, dass er durchaus wusste, dass Praiodan der Weihename und Adhemar der Geburtsnamen des verstorbenen Ersten Königlichen Rates war. Doch der [[Briefspieltext mit::Garetien:Adhemar_Hilberian_von_Luring|junge Adhemar]] war noch ein Bursche, kaum im Knappenalter hatte er noch einen weiten Weg, bis er zum Ritter geschlagen werden konnte. Als Nachkomme der Reichforster Grafen aber hatte er zumindest einen gewissen Anspruch auf die Grafenwürde, sofern die Hauptlinie erloschen, vom Erbe ausgeschlossen oder wegen Unfähigkeit entmachtet wäre.
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| Autor: Vairningen
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| ==Aufschlussreiche Zeilen==
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| Firun
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| So sehr es ihn in seinem Innersten auch drängte, so sehr war sich [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Bardo von Vairningen|Bardo]] bewusst das er nichts überstürzen durfte. Nicht jetzt wo es eigentlich nur um seine Vorbereitung ging und erst recht nicht später, wenn er sich in die Höhle der Löwen oder vielmehr das Rattennest wagte. Genau aus diesem Grund war es notwendig den Schein zu wahren, dafür zu sorgen das alles war wie es immer war. Ganz regulär kam er seinen Pflichten nach, eh er sich in den Abendstunden seiner Recherche widmete.
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| Immer wieder sandte er seinen [[Nebendarsteller ist::Garetien:Gildor_Regolon_von_Trenck|Enkel]] und Pagen aus um ihm ältere Gazetten bringen zu lassen. Nach dem Aventurischen Boten und dem Herold brachte Gildor irgendwann auch andere Meldungen. In besonderen Maße fiel ihm dabei die Titelseite des Boten 179 ins Auge, wurde doch dort von Machenschaften des Namenlosen berichtet. Ein Mord am Reichsgericht und darin verwickelt die Diener des Rattenkindes. Seit dem Jahr des Feuers waren die Herolde mit der Rekonstruktion der Wappenrollen beschäftigt und mit dieser Aufgabe heillos überfordert, sodass die Reichskammerrichter ihnen aushelfen mussten. Eine der Richterinnen hatte ihre Position missbraucht und falsche Adlige zugelassen hatte. Im Auftrag des reichsforster Landvogtes [[Briefspieltext mit::Garetien:Praiodan_von_Rommilys|Praiodan von Rommilys]], hatte sie ihresgleichn den Anspruch auf mindestens fünf Lehen zugesichert.
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| Den Ermittlern zu folge war der Landvogt, der sich in Haft selbst entleibte, ein Handlanger des Rattenkindes. Ein Mann im unmittelbaren Umfeld des [[Briefspieltext mit::Garetien:Drego_von_Luring|Grafen]]! Wie viele gab es noch in der Grafschaft? Wer noch hatte seine Seele verpfändet und diente nun dem Feind der zwölfgöttlichen Ordnung? Wer waren die Männer und Frauen die einen Teil des Reiches unter ihre Kontrolle bringen wollten und wie sollte er ihnen begegnen?
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| Darüber hinaus fand er noch einige spannende kürzere Berichte, deren Inhalt im neuen Licht betrachtet, plötzlich ganz neue Mutmaßungen zuließen.
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| Autor: Vairningen
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| ==Heimatgefühle==
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| Ende Tsa
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| Die Monde des tiefsten Winters waren vorüber als [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Bardo von Vairningen|Bardo]] nichts mehr hielt und er sich auf den Weg in die Heimat seines Herzens begab. Sein Wunsch war nichts Ungewöhnliches und angesichts der vielen Götterläufe die er in Reichsforst gelebt hatte, mehr als verständlich. Es war noch immer kalt, aber das Wetter spielte soweit mit, dass Bardo und sein Page [[Nebendarsteller ist::Garetien:Gildor_Regolon_von_Trenck|Gildor]] reisen konnten. Sie hätten über die Reichsstraße gen [[Ortsnennung ist::Garetien:Markt_Grambusch|Grambusch]] und dann gen [[Handlungsort ist::Garetien:Stadt_Luring|Luring]] weiterreiten können, doch stattdessen zogen sie es vor über die kleineren Wege der Halsmark bis [[Ortsnennung ist::Garetien:Stadt_Ackbar|Ackbar]] um dann weiter zu reiten. Bardo hatte Pflichten gegenüber seinem Pagen, seinem Enkel, dem er für sein weiteres Leben das notwendige Rüstzeug mitgeben wollte und den er Schützen musste. Auf dieser Reise würde ihn Gildor noch begleiten dürfen, später aber würde er ihn in die fürsorglichen Hände seines Neffen geben – wenn auch in unmittelbarer Nähe zur Brache, wäre der Bursche dort sicherer als bei ihm.
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| Als Ritter und Page das Tor der Stadt Luring durchritten, fühlte sich Bardo sofort wieder zu Hause. Noch gut konnte er sich daran erinnern, wie Graf Danos damals die Meister der Stadt auf die Knie zwang und dazu brachte ihm die Schlüssel der Stadt zu übergeben. Die Ausstrahlung des Grafen hatte sie dazu genötigt, freiwillig ihren Status als freie Reichsstadt aufzugeben und wieder das Knie vor dem [[Briefspieltext mit::Garetien:Danos_von_Luring|Grafen]] zu beugen. Kaum in der Stadt angekommen, suchten sie sich eine angemessene Unterkunft – wobei Bardo darauf achtete keinen der üblichen Treffpunkte von [[Briefspieltext mit::Garetien:Drego_von_Luring|Dregos]] lausiger Bagage auszuwählen.
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| Nachdem sie ihr Zimmer bezogen hatten, führte Bardo seinen Pagen durch die Stadt seiner Kindheit, seiner Jugend und seines Erwachsenenlebens. Der alte Ritter wollte dass sein Enkel Luring kennen lernte, wie er es kannte und liebte. Mit seinen neun Lenzen nahm Gildor all die neuen Eindrücke mit, vor Staunen, weit aufgerissenen Augen in sich auf. Zugleich hatte der Rundgang den Vorteil das Bardo direkt vor Ort einige Neuigkeiten aufschnappen konnte.
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| Besonders hellhörig wurde er, als er zufällig erfuhr dass der junge [[Briefspieltext mit::Garetien:Adhemar_Hilberian_von_Luring|Adhemar]] bereits vor anderthalb Götterläufen vom Grafenhof verschwunden ist. Über die Umstände des Verschwindens musste er unbedingt mehr erfahren, hatte jemand den Jungen in Sicherheit gebracht oder hatten ihn die Jünger des Rattenkindes aus dem Spiel genommen?
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| Autor: Vairningen
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| ==Zugestellt==
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| Anfang Phex
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| Bereits am Tag nach ihrer Ankunft, hatte [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Bardo von Vairningen|Bardo]] um eine Audienz beim ehemaligen [[Nebendarsteller ist::Garetien:Manegold_von_Halmenwerth|Circator]] des Sonnentempels ersucht. Da diese jedoch erst im neuen Mond zu Stande kam, hatte er die Zeit genutzt, um seinem Pagen die Stadt und ihr Umland vorzustellen. Ausreichend Zeit, um zahlreiche Anekdoten über die Könige der Ritter, Rondger und Danos von Luring, zu erzählen und das auch noch hier am Ort ihres Schaffens. Doch letztlich war es so weit, die Zeit für seine Audienz mit dem alten Praios-Geweihten war gekommen. Ohne seinen Pagen hatte sich Bardo auf den Weg zum [[Handlungsort ist::Garetien:Praios-Tempel_St._Quelban_zu_Luring|Sankt-Quelban-Tempel]] gemacht. [[Nebendarsteller ist::Garetien:Gildor_Regolon_von_Trenck|Gildor]] durfte nicht zu viel Wissen, er durfte von dieser Verschwörung überhaupt nichts wissen, andernfalls wäre sein Leben in Gefahr. Für den Knaben war all das ein Ausflug mit seinem Großvater, um dessen Lektionen an einem historischen Ort zu erhalten. Da verwunderte es nicht, dass der alte Ritter ein paar Augenblicke der Ruhe haben wollte um im Tempel zu beten.
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| Dem über Neunzigjährigen Geweihten gegenüberstehend, kam sich Bardo mit seinen Einundsechzig wie ein Jungspund vor. Manegold von Halmenwerth hatte ihn in einem Arbeitszimmer empfangen, einem ruhigen, lichtdurchfluteten Raum in einem abgelegenen Bereich des Tempels. Aufmerksam und abwartend musterten die bleigrauen Augen des Geweihten seinen Gast.
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| „Praios mit dir, mein Sohn, was kann ich für Euch tun … Herr von …“
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| Sich verbeugend, bezeugte Bardo seinem Gegenüber den notwendigen Respekt – vor dem Alter und dem schweren Amt, das sein Gegenüber lange Götterläufe innegehabt hatte. „Ritter Bardo Arngrimm von Vairningen, Hochwürden.“ Stellte er sich vor, auch wenn er gleichlautendes bei seinem Ersuchen um dieses Gespräch bereits genannt hatte. „Sicherlich können Hochwürden auch etwas für mich tun, doch eigentlich bin ich gekommen, um etwas für Hochwürden zu tun.“ Vorsichtig den Brief [[Briefspieltext mit::Garetien:Praiodan_von_Luring|Praiodans von Luring]] aus seiner Tasche ziehend, blickte er Manegold unverwandt mit seinen hellbauen Augen an. „Dieser an Euch adressierte Brief wurde vor kurzem in der [[Ortsnennung ist::Garetien:Dämonenbrache|Dämonenbrache]] gefunden. Verzeiht, wenn ich um den Inhalt weiß, doch eben jenes Wissen ist es, das mich persönlich zu Euch kommen ließ.“
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| Deutlich war die Überraschung im Gesicht des Alten zu erkennen, als er den Brief entgegennahm und begann zu lesen. Mit jedem Wort, jeder Zeile, die Manegold las, wurden seine Augen etwas feuchter, bis ihm schließlich die Tränen über die Wangen rannen. Es war nicht zu übersehen, wie gerührt er war, die letzten Zeilen eines längst verlorenen Freundes lesen zu können. Je länger er den Brief las, desto bleicher wurde jedoch auch sein Gesicht, bis er schließlich die Hände sinken ließ. „Ihr bereitet einem alten Mann viel Freude, aber auch sehr viel Sorge, mein Sohn!“ Brachte der Geweihte, mit seiner Fassung ringend, hervor und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Noch immer schimmerten seine Augen feucht, als er Bardo wieder anblickte. „Ihr sagtet Ihr kennet den Inhalt dieses Briefes und wolltet mich deshalb persönlich treffen, welche Erwartung habt Ihr an einen greisen Mann?“
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| „Ich könnte sagen, ich bin nur der Bote und habe keine Erwartungen. Auch könnte ich sagen, ich kenne die Botschaft und hoffe, dass die Inquisition auszieht, um dem schändlichen Treiben ein Ende zu bereiten. Doch glaube ich weder Ersteres noch Zweiteres. Über viele Götterläufe, ach was sage ich, mein Leben lang habe ich unter Graf [[Briefspieltext mit::Garetien:Rondger_von_Luring|Rondger]] und Graf [[Briefspieltext mit::Garetien:Danos_von_Luring|Danos]] gedient. Ihr müsst wissen, Rondger war mein Schwertvater, sodass ich mich ihm und seinen Sohn noch heute verpflichtet fühle.“
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| Es war nicht zu verkennen, der Geweihte litt darunter, dass die Wunde um den Verlust seinen alten Schützlings wieder aufgerissen worden war, aber gleichzeitig kehrte langsam eine alte Härte zurück auf seine Züge. Einzig seine tränenfeuchten Augen straften diese Härte lügen.
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| „Wenn stimmt, was in diesem Brief steht, ...“ Für einen Augenblick schaute der Ritter zum Brief auf den Tisch. „… dann stecken wir in großen Schwierigkeiten! Diese Geschwulst hatte viel Zeit, um zu gedeihen, sich tiefer in die Innereien der Grafschaft zu wühlen, und gleichzeitig ist die erwähnte Hoffnung noch immer ein [[Briefspieltext mit::Garetien:Adhemar_Hilberian_von_Luring|junger Bursche]], der kaum das Knappenalter erreicht hat.“
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| Aus den Mienen beider Männer sprach die Sorge, aber auch der Ernst. Doch es war am Geweihten, etwas zu erwidern: „Und was wollt Ihr nun unternehmen? Was gedenkt Ihr zu tun?“
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| „Ich schulde es Graf Rondger, dass sein Erbe weiterhin gewahrt wird, deshalb werde ich versuchen, den Jungen zu finden, und alles tun, um ihn am Leben zu halten. Ich weiß nicht, wem ich noch vertrauen kann, was dieses Unterfangen ungleich schwerer gestaltet. Zugleich kann ich Euch aber nicht sagen, was ich gegen die eigentliche Wurzel des Übels unternehmen soll. Wie soll ich den Jungen, sofern ich ihn überhaupt finde, beschützen und gleichzeitig das Übel aufspüren und bekämpfen?“
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| Manegold ließ den Ritter reden, vieles was er sagte bot ihm bereits Gelegenheit, bisher unerkannte Lösungsansätze auszusprechen und auch zu erkennen, aber auch er musste sich eingestehen, keine Lösung auf diese Frage zu kennen. Anfangs noch mit brüchiger Stimme, die jedoch zusehends an Kraft und Autorität gewann, rang sich der alte Götterdiener letztlich doch eine Antwort ab. „Tut, was immer in Eurer Macht liegt, doch vergesst nie, dass alles darauf hindeutet, dass der Junge die oberste Priorität hat.“ Der Sohn Praiodans! Erst nachdem sein Besucher mit einem Nicken Zustimmung signalisiert hatte, fuhr der Geweihte fort. „Kommt morgen noch einmal wieder, dann werde ich Euch eine Liste von - meines Erachtens nach - vertrauenswürdigen Personen geben. Ich muss nur in mich gehen, um die Namen zu prüfen.“ Eine weitere Träne rann über die Wange Manegolds, als dieser sich schwerfällig aus seinem Stuhl erhob und Bardo in Richtung Tür geleitete. „Nehmt das, es wird Euch als mein Vertrauter ausweisen … und mein Sohn, mögen mein Herr Praios und seine zwölfgöttlichen Geschwister schützend ihre Hand über Eure Queste halten!“
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| „Mögen die Zwölfe uns allen beistehen, die wir treu ihrer Ordnung folgen“, machte Bardo seiner Sorge um die Menschen der Grafschaft Reichsforst Luft, eh er sich verabschiede und den Sankt-Quelban-Tempel verließ. Erst vor der Tür schaute er sich das Kleinod an, das der Geweihte ihm gegeben hatte. Ein Siegelring aus feinem Silber in den ein Siegelstein eingefasst wurde, in golden leuchtenden Bernstein hatte dort eine kunstfertige Seele einen steigenden, löwenköpfigen Greifen eingeritzt und darunter die Worte ''Gloria Praionis'' platziert.
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| Als letzte Station vor ihrer Abreise besuchten Bardo und Gildor den Tempel des Götterfürsten. Gemeinsam beteten sie, dass Praios auch weiterhin seine Ordnung versprechende Hand wohlwollend über Garetien hielt. Der alte Ritter erhob sich soeben, als ein greiser Geweihter an sie heran trat. Es war Manegold von Halmenwerth der den beiden Tempelbesuchern gegenüber die Führsorge seines Gottes Ausdruck verlieh: „Bevor die Herren aufbrechen, so hoffe ich das Euer Besuch euch der Gerechtigkeit des Herrn hat näher bringen können. Möge Praios stets über Euch wachen!“ Anschließend sprach der Geweihte einen kurzen Segen über den Pagen an Bardos Seite, der den Götterdiener mit großen Augen anblickte. Den Segen auch bei Bardo wiederholend reichte Manegold dem Ritter im Anschluss die Hand, wünschte ihm viel Glück auf seinen Wegen und steckte ihm zugleich unauffällig die versprochene Liste zu.
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| Beim Verlassen des Tempels gab Bardo seinem Enkel einen Dukaten, auf dass dieser ihn als Spende in den Opferstock werfen konnte. Eine Spende, mehr als angemessen angesichts der momentanen Lage und zugleich einige Augenblicke Zeit in denen er die Liste Manegolds verstauen konnten. Als Gildor am Portal wieder zu Bardo stieß, schaute er diesen neugierig an. „Du Opaaa, …“ Sagte er langgezogen. „… ich glaub der alte Mann ist senil! Der klang fast so, als müsstest du etwas für ihn erledigen.“ Der kräftige Klaps auf den Hinterkopf traf den Jungen unvorbereitet. „Aua!“, stieß er wehklagend aus und rieb sich die getroffene Stelle. Mit feuchten Augen schaute er Bardo groß an.
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| Vor dem Jungen auf ein Knie gehend, blickte Bardo seinem Schützling mit harter Miene in die Augen: „Selbst wenn dem so wäre, mein Junge, was ich nicht glaube, geziemt es sich nicht, dergleichen über Diener der Götter Alverans zu sagen! Zumal nicht einem Greisen, dessen Alter du ehrfurchtsvoll achten solltest.“
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| Autor: Vairningen
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| ==Untergetaucht==
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| Phex
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| „Ist da wirklich notwendig Onkel? Ich finde das klingt vollkommen überzogen!“
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| Gemeinsam waren sie ausgeritten um die Baustelle der künftigen [[Handlungsort ist::Garetien:Ritterherrschaft_Neu-Auenwacht|Feste]] der Brachenwächter zu besichtigen, dabei war bisher noch wenig zu sehen immerhin hatte der Markvogt erst kurz vor dem Winter ersten Zusagen bei den Mitteln gemacht. Die Worte des [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Leubrecht von Vairningen|jüngeren Ritters]] waren, wenn auch leise, sehr eindringlich vorgetragen, der [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Bardo von Vairningen|ältere Ritter]] hingegen machte keinen Hehl daraus dass er beabsichtigte auf seiner Meinung zu beharren.
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| „Uns bleibt überhaupt nichts anderes übrig mein Junge! So oder so, sobald ich etwas in dieser Sache unternehme werde ich früher oder später zur Zielscheibe. Tue ich dies offen, ist es recht wahrscheinlich dass dieses Gezücht unsere Familie als Druckmittel gegen mich verwendet.“
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| Noch immer wollte der Jüngere es nicht einsehen und erst schon garnicht klein bei geben, doch lag dies eigentlich nicht an der offensichtlichen Wahrheit der Worte. „Aber das ist doch … es ist … total übertrieben! Wir können auf uns aufpassen, wir können uns wehren!“
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| Mit ruhiger, sachlicher Stimme schmetterte der Ältere den schwachen Einwand ab. „Du hast die Liste gesehen die ich erhalten habe. Keiner der Genannten steht noch in vollem Saft, sie sind alle längst im Herbst wenn nicht gar im Winter ihres Lebens angelangt! Alte Geweihte und alter Ritter auf ihren Höfen weit ab vom eigentlichen Geschehen. Sofern sie vertrauenswürdig sind, was ich hoffen muss, und darüber hinaus auch noch gewillt sind zu helfen, haben diese Leute nichts mehr zu verlieren.“
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| „Wunderbar eine graue Horde alter Tattergreise stellt sich den Schergen des Ra…“ Weiter sprach er nicht, auch wenn er sich sicher war nicht belauscht werden zu können. Lieber auf Nummer sicher gehen, vielleicht war es aber auch der Blick seines Oheim der sich offensichtlich ungern als Tattergreis bezeichnen ließ. „Schon gut, schon gut. Ich habe es ja verstanden! Aber muss ich ihnen wirklich mitteilen dass du Tod bist?“
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| Dort lag also der Hund begraben, sein Neffe wollte nicht der Bote schlechter Nachrichten sein, vor allem nicht wenn diese nicht wahr waren und er damit Menschen, Familienmitglieder, die er liebte unnötigen Schmerz bereitete. „Auch ich liebe sie und will sie nicht anlügen, aber ihr Schmerz, ihre Unwissenheit wird sie hoffentlich schützen.“
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| „Also gut, aber ich tue das nicht gern.“ Gab er letztlich klein bei.
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| „Wenn das geklärt ist, lass uns aufbrechen es wird Zeit das ich mein Verschwinden inszeniere!“ Seinem Neffen aufmunternd auf die Schulter klopfend, machte sich der alte Ritter auf den Weg zu seinem grasenden Pferd und schwang sich in den Sattel. Gemeinsam ritten sie von der Anhöhe hinunter und machten sich auf den Weg nach Avesruh. Schweigend verstrichen die ersten Minuten, bis schließlich der Alte erneut das Wort ergriff: „Ich muss dir noch ein paar Dinge sagen, wichtige Dinge! Wann immer es etwas zu berichten gibt oder ich womöglich Geld brauche werde ich dir schreiben, die Briefe werden von Barnabas von Rebhofen kommen. ...“ Anschließend beschrieb er ausführlich in welcher Form er im Brief kodieren wollte, dass diese Zeilen tatsächlich von ihm stammten und war erst zufrieden als es dreimal korrekt wiedergegeben werden konnte. „... Ein letztes noch und auch das ist sehr wichtig. Blut und Name verbindet, solltest du je Hilfe benötigen wird niemand, mit dem du auf diese Weise verbunden bist, dir diese ausschlagen. Niemand!“
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| Der Jüngere konnte kaum glauben was er dort hörte. Wenn dem so war, hatte sein Oheim soeben einen Teil seiner Selbstwahrnehmung auf den Kopf gestellt. Bisher war er davon ausgegangen das der garetische Zweig für sich allein, Unabhängig vom restlichen Haus, stand. Jetzt aber erfuhr er, so ganz nebenbei, das sein Onkel in Verbindung zum Haupthaus stand. „Soll das etwa heißen das ich, wenn nötig, Hilfe aus den Nordmarken erhalten würde?“ Frage er deshalb skeptisch.
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| „Von dort, genauso wie von überall wo wir sonst Angehörige haben. Achja, wenn die Lage wirklich brenzlig wird, schicke neben dem Brief in die Nordmarken auch einen an den Gesandten des Herzogs in der Rommilyser Mark.“ Fragend schaute der jüngere Ritter zu seinem Onkel, wieso bitte sollte er dem Gesandten des Herzogs schreiben? Hatten sie plötzlich auch zum Herzogenhaus Kontakte? Den verwirrten Blick ignorierend erklärte Bardo die Hintergründe für seinen Rat. „Die Mark ist wesentlich näher als die Nordmarken und der Gesandte ist mit unserem Familienoberhaupt verheiratet.“
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| Für alle sah es so aus als wäre der alte Ritter von einer Kreatur der Brache angegriffen und verschleppt worden, doch Reichsritter Leubrecht von Vairningen wusste es besser. Sein Onkel hatte seinen Tod fingiert und war abgetaucht. An ihm jedoch war die Bürde hängen geblieben seine Familie über den vermeintlichen Tod Bardos zu informieren, ebenso wie die Burggräfin [[Briefspieltext mit::Garetien:Irmhelde_von_Luring-Rabenmund|Irmhelde von Luring-Rabenmund]] der er momentan diente und dem Grafenhof zu Reichsforst, an dem er fast vier Dekaden als Hausritter treue Dienste getan hatte.
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| Autor: Vairningen
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| ==Flucht==
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| 17. Praios 1043 BF
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| Seitdem [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Bardo von Vairningen|Bardo]] im Phex untergetaucht war, führte er den Namen Barnabas von Rebhofen. Nur schweren Herzens hatte er sich, um sein Aussehen zu verändern, von seinem geliebten Schnauzer getrennt, inzwischen waren jedoch mehrere Monde verstrichenen und ihm war ein üppiger Vollbart gewachsen. Zusätzlich hatte er sein Haar auch noch mit der Hilfe einiger Pflanzen schwarz gefärbt. Dennoch zog er noch immer als Ritter durch die Lande, allerdings hatte er seinen üblichen Wappenrock zerfetzt und mit Blut bespritzt am Rande der [[Ortsnennung ist::Garetien:Dämonenbrache|Dämonenbrache]] zurückgelassen und später einen neuen, passend zu seinem Alias gefertigten, Wappenrock angelegt. Auf dem weinroten Rock war fein säuberlich ein in Rot und Gold gespaltener Schild und darauf Winzermesser und Weinstaude in verkehrten Farben aufgebracht worden. Tatsächlich war Rebhofen keine spontane Entscheidung aus einer Laube heraus, mit einiger Mühe würde sich dem Suchenden irgendwann erschließen das die Familie Rebhofen bis vor einigen Götterläufen ein kleines Gut in Nordgratenfels geführt hatte.
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| In den Vergangen Monden war er als Barnabas von Rebhofen durch die entlegensten Winkel der Grafschaft Reichsforst geritten und hatte Ausschau nach Spuren des ehemaligen Mündels von [[Briefspieltext mit::Garetien:Adhemar_Hilberian_von_Luring|Graf Danos]] gehalten. Zugleich hatte er einige der möglichen Verbündeten, die ihm seine Hochwürden [[Briefspieltext mit::Garetien:Manegold_von_Halmenwerth|Manegold von Halmenwerth]] genannt hatte, überprüft. Leider hatte er den alten [[Briefspieltext mit::Garetien:Odo_von_Luring-Mersingen|Odo]] und den Burschen nie erwischt, allerdings hatte er erfahren dass sie womöglich auf dem Turnier in Luring auftauchen würden.
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| Mit Entsetzen hatte er das unwürdige Schauspiel der reichsforster Ritter mit ansehen müssen, eine Darbietung bei der sich die alten Grafen [[Briefspieltext mit::Garetien:Rondger_von_Luring|Rondger]] und [[Briefspieltext mit::Garetien:Danos_von_Luring|Danos]] an Rondras Tafel sicherlich vor Scharm abwenden mussten. Doch so schändlich die Ereignisse auf dem Turnierfeld jedoch auch waren, hatte Bardo dennoch endlich Odo und Adhemar gefunden. Weniger gut war das der alte Schinder seine Freiheit aufgegeben hatte um dem Blutvergießen ein Ende zu bereiten und damit sein Leben vermutlich verwirkt hatte. Nur mit Glück hatte er beobachtet wie Adhemar die Hand seiner Base [[Briefspieltext mit::Garetien:Maya_von_Luring-Gareth|Maya]] haltend, auf der Suche nach einem Fluchtweg, durch die Gassen streifenten. Einen markanten Pfiff ausstoßend erregte Bardo die Aufmerksamkeit der Knappin, den diese glücklicherweise von der Ritterwallfahrt in die Wildermark wiedererkannte und ihrem jüngeren Vetter hinter sich herziehend zum Bardo beförderte.
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| „Ritter Bardo, seid ihr das?“
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| „Ja, doch jetzt müssen wir erstmal von der Straße. Ich habe ein Zimmer nicht weit von hier gemietet, dort können wir uns erstmal verbergen.“
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| Den Umhang seiner höfischen Gewandung der Knappin zuwerfend deutete er kurz auf ihren Wappenrock, den sie unter seinem Umhang möglichst verbergen musste. Dann liefen sie durch die Gassen, bis sie wenig später die Tür zu seinem Zimmer von innen verriegelten.
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| „Wir haben nur wenig Zeit, deshalb fasste mich kurz. Wir müssen die Stadt verlassen und zwar schnell und leise! ...“
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| Autor: Vairningen
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| ==Das Leben geht weiter - Baufortschritt auf Neu-Auenwacht==
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| Praios 1043 BF, Ritterherrschaft Neu-Auenwacht
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| Zufrieden ließ [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Leubrecht von Vairningen|Leubrecht von Vairningen]] seinen Blick über seine Umgebung schweifen denn vor seinen Augen wurde an seinem künftigen Heim und der Wehr für sein kleines [[Handlungsort ist::Garetien:Ritterherrschaft_Neu-Auenwacht|Rittergut]] gearbeitet. Bereits im Boron hatten die Arbeiten, noch vor Wintereinbruch, ihren Anfang genommen. Ein Weg für die, inzwischen regelmäßig eintreffenden, Karren mit Baumaterial war ab [[Ortsnennung ist::Garetien:Weiler_Esslingen|Esslingen]] angelegt worden, während gleichzeitig bereits mit dem Ausheben des schützenden Grabens um die Anlage begonnen hatte. Den dabei angefallenen Aushub hatten die Arbeiter direkt hinter dem Graben zu einem Wall angehäuft auf dem inzwischen eine Mauer Form annahm. Nicht alles lief reibungslos, aber Meister Ingmar, Leubrechts Baumeister, hatte offensichtlich alles im Griff. Selbst als es anfänglich zu Verzögerungen bei der Anlieferung der Steine gekommen war, war der Alte verzagt. Stattdessen hatte er einfach das Beste aus der Situation gemacht und anstatt mit der Errichtung der Burg, mit den Stalllungen begonnen. Zügig war das Fachwerkgebäude in die Höhe gewachsen, während langsam die ersten Steinlieferungen auf dem Burghof eintrafen.
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| Das war damals im Phex gewesen als Leubrecht gemeinsam mit seinem [[Briefspieltext mit::Garetien:Bardo von Vairningen|Oheim]] die Baustelle besichtigt hatte. Es war erst wenige Monde her und dennoch schien es als hätte sich seitdem so vieles verändert. Offiziell war Bardo damals in der [[Ortsnennung ist::Garetien:Dämonenbrache|Brache]] verschwunden und galt seitdem als Vermisst, wenn nicht gar als Verstorben. Doch Leubrecht wusste es besser und konnte dennoch niemanden etwas darüber erzählen, stattdessen hatte er die traurige Botschaft verbreiten müssen. Besorgte Antwortschreiben seiner Vettern, Basen und Geschwister waren die Folge gewesen, Schreiben voll Trauer und Sorge. Es hatte ihm das Herz geblutet mitansehen zu müssen welches Leid seine Familie ertragen musste, ein Leid das er jederzeit beenden konnte – wenn er ihnen nur die Wahrheit anvertrauen würde. Doch was war besser, der Gedanke dass ein geliebter Mensch tot ist oder die Vorstellung dass dieser sich im Geheimen daran machte einem Zirkel des Namenlosen die Stirn zu bieten? Damals hatte er mit Bardo an eben diesem Ort gestanden und sich vorgestellt wie die Burg wohl dereinst aussehen mochte. Der Graben war just fertiggestellt worden und die Arbeiten an den Stallungen hatten Fahrt aufgenommen. Einige Arbeiter waren soeben damit beschäftigt gewesen den Brunnen auszuheben, als die erste Steinlieferung auf den Hof gerollt war. Meister Ingmar hatte sie zu dieser Zeit gehortet, um, seiner Aussage nach, zu verhindern dass die Arbeiten später ins Stocken gerieten weil die Lieferungen nicht zuverlässig genug neues Material heranschafften. Doch Bardo war zufrieden gewesen, sehr zufrieden sogar, immerhin sollte seine Familie endlich ein eigenes Heim im Herz des Reiches erhalten.
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| Seitdem hatte sich vieles verändert. Die Stallung war längst fertig, der Mauerring bestand inzwischen aus mindestens drei Reihen Stein die mit beim Bau anfallenden Schutt verfüllt worden und auch der Palas gewann langsam aber sicher an Form. Die hohen Wände des Erdgeschosses inzwischen, Arbeiter verankerten derzeit schwere Balken als Zwischendecke, wobei einige von ihnen weit aus der Vorderseite herausragten um später einen Balkon aus schmucken Fachwerk zu tragen. Einzig das Eingangsportal war noch nicht fertiggestellt, hier waren die Steinmetze noch damit beschäftigt den Bogen mit den gewünschten Ornamenten zu versehen. Efeuranken aus Stein würden sich den Bogen entlangranken und das Wappen derer von Vairningen im Schlussstein umrahmen, dieser lag bereits fertiggestellt etwas abseits und wartete darauf eingesetzt zu werden. Der Bau ging voran und sofern Meister Ingmars Kalkulationen hinkamen, so würde Leubrecht noch vor Einbruch des Winters einziehen können.
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| Bis dahin aber gab er sich gezwungener Maßen mit seinem Zimmer im [[Ortsnennung ist::Garetien:Weiler_Avesruh|Paradiesvogel]] zufrieden, allerdings tröstete ihn die rahjagefällige Gesellschaft der [[Briefspieltext mit::Garetien:Leomara_Flammenzunge|Rondra-Geweihten]] des regelmäßig darüber hinweg.
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| Autor: Vairningen | | Autor: Vairningen |