Geschichten:Höhere Gerechtigkeit - Teil 2: Unterschied zwischen den Versionen

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
VolkoV (D | B)
K (Textersetzung - „[[Kategorie:Geschichten 1028 BF|“ durch „[[Kategorie:Geschichten 1028 BF|1028-“)
(Vorlage „Briefspielindex“ bearbeitet.)
 
(3 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Alaria hatte derweil ebenso Platz genommen, während sich die Tür erneut öffnete
+
Alaria hatte derweil ebenso Platz genommen, während sich die Tür erneut öffnete und ein Knecht des Junkers herein trat.
und ein Knecht des Junkers herein trat.
 
  
„Ah, Praiodan, sehr gut. Bring ihn herein.“ sagte Rondrigo kurz und lehnte sich
+
„Ah, Praiodan, sehr gut. Bring ihn herein.“ sagte Rondrigo kurz und lehnte sich dann zurück.
dann zurück.
 
  
Der Knecht zerrte einen etwas verlotterten Mann in einem gelb und blau geteilten
+
Der Knecht zerrte einen etwas verlotterten Mann in einem gelb und blau geteilten Wappenrock herein. Seine Hände waren gebunden und er wirkte müde und schwach. Obwohl man den Gefangenen gut behandelt hatte, war die Haft im Keller des Gutes ihm nicht sonderlich gut bekommen.
Wappenrock herein. Seine Hände waren gebunden und er wirkte müde und schwach.
 
Obwohl man den Gefangenen gut behandelt hatte, war die Haft im Keller des Gutes
 
ihm nicht sonderlich gut bekommen.
 
  
Als er vor die Ritter gebracht wurde, spie er verächtlich aus und funkelte die
+
Als er vor die Ritter gebracht wurde, spie er verächtlich aus und funkelte die Anwesenden aus plötzlich zum Leben erwachten dunklen Augen an.
Anwesenden aus plötzlich zum Leben erwachten dunklen Augen an.
 
  
„Junker Radulf von Firunshöh, Dienstmann des Grafen zu Reichsgau und ein Schurke
+
„Junker Radulf von Firunshöh, Dienstmann des Grafen zu Reichsgau und ein Schurke wie er im Buche steht.“ tönte Rondrigo beinahe selbstgefällig.
wie er im Buche steht.“ tönte Rondrigo beinahe selbstgefällig.
 
  
„Er griff vor einigen Monden meine Gäste Ra’oul von Breniltal, die junge Edle
+
„Er griff vor einigen Monden meine Gäste Ra’oul von Breniltal, die junge Edle Lyn aus dem albernischen Otterntal, sowie meine geschätzte Freundin Linea von Travesried und mich selbst an. Um ein Haar wäre sein feiger Angriff gelungen, doch Rondra war mit uns und schenkte uns den Sieg über seine feigen Meuchler. Ich hielt ihn hier gefangen, um abzuwarten, wie sein Herr sich verhalten würde, doch der Pfalzgraf Bernhelm von Wetterfels ist ein genau so hintertriebener Ganove wie er hier. Die Fehde zwischen ihm und meinen Freunden den Pulethanern wurde bis vor kurzem noch sehr heiß und blutig geführt. Im Moment ruhen die Waffen allerdings. Es ist an der Zeit zu entscheiden, wie wir mit ihm verfahren wollen. Er war mein persönlicher Gefangener, doch alles was ich habe, ist nun ein Teil dieser Gemeinschaft. Darum will ich auch euer Urteil hören.“
Lyn aus dem albernischen Otterntal, sowie meine geschätzte Freundin Linea von
 
Travesried und mich selbst an. Um ein Haar wäre sein feiger Angriff gelungen,
 
doch Rondra war mit uns und schenkte uns den Sieg über seine feigen Meuchler.
 
Ich hielt ihn hier gefangen, um abzuwarten, wie sein Herr sich verhalten würde,
 
doch der Pfalzgraf Bernhelm von Wetterfels ist ein genau so hintertriebener
 
Ganove wie er hier. Die Fehde zwischen ihm und meinen Freunden den Pulethanern
 
wurde bis vor kurzem noch sehr heiß und blutig geführt. Im Moment ruhen die
 
Waffen allerdings.
 
Es ist an der Zeit zu entscheiden, wie wir mit ihm verfahren wollen. Er war mein
 
persönlicher Gefangener, doch alles was ich habe, ist nun ein Teil dieser
 
Gemeinschaft. Darum will ich auch euer Urteil hören.“
 
  
Radulf von Firunshöh zerrte an seinen Fesseln, doch der Knecht hielt ihn
+
Radulf von Firunshöh zerrte an seinen Fesseln, doch der Knecht hielt ihn unnachgiebig fest.
unnachgiebig fest.
 
  
„Ihr Hurensöhne!“ schrie er erbost. „Ihr von Ahrenstedt, Ihr und eure Kumpanen
+
„Ihr Hurensöhne!“ schrie er erbost. „Ihr von Ahrenstedt, Ihr und eure Kumpanen mit den güldenen Schärpen habt mein Weib entführen lassen! Und nun habt Ihr euch ein paar neue Spießgesellen gesucht.“
mit den güldenen Schärpen habt mein Weib entführen lassen! Und nun habt Ihr euch
 
ein paar neue Spießgesellen gesucht.“
 
  
Er blickte wütend in die Runde. „Ihr seid götterloses Gesindel, wenn ihr euch
+
Er blickte wütend in die Runde. „Ihr seid götterloses Gesindel, wenn ihr euch mit diesem Manne dort zusammen tut!“ schrie er in Richtung des Junkers von Breitenhof.
mit diesem Manne dort zusammen tut!“ schrie er in Richtung des Junkers von
 
Breitenhof.
 
  
„Die Pulethaner,“ Rondrigo erhob sich, so dass die goldene Schärpe auf seiner
+
„Die Pulethaner,“ Rondrigo erhob sich, so dass die goldene Schärpe auf seiner Brust zu sehen war, „haben sich niemals an eurem Weibe vergriffen. Ihr erinnert euch sicherlich an das nunmehr bekannte Attentat zu Breitenhof. Wir agierten stets im Offenen, niemals hinterrücks, wie ihr es hier auf dem Grund des Barons von Greifenhorst versuchtet.“
Brust zu sehen war, „haben sich niemals an eurem Weibe vergriffen. Ihr erinnert
 
euch sicherlich an das nunmehr bekannte Attentat zu Breitenhof. Wir agierten
 
stets im Offenen, niemals hinterrücks, wie ihr es hier auf dem Grund des Barons
 
von Greifenhorst versuchtet.“
 
  
Von Firunshöh scherten die Worte des Breitenhofers nicht. „Glaubt doch was ihr
+
Von Firunshöh scherten die Worte des Breitenhofers nicht. „Glaubt doch was ihr wollt! Was war mit dem Angriff auf die Pfalz des Grafen?“
wollt! Was war mit dem Angriff auf die Pfalz des Grafen?“
 
  
Rondrigo lächelte dünn. „Wir wollen uns nicht in Kleinigkeiten ergehen, denn
+
Rondrigo lächelte dünn. „Wir wollen uns nicht in Kleinigkeiten ergehen, denn schließlich habt Ihr zusammen mit Eurem Herrn die Mutter und den Sohn meines Freundes, des Barons Eslam von Brendiltal, kaltblütig ermordet. Weiterhin habt ihr die Tochter Eslams verschleppt. Ich schwöre euch vor Praios, dass ich niemals die Entführung Eurer Frau guthieß oder auch nur davon wusste. Und wir wollen nicht vergessen, dass der Pfalzgraf es zu Reichsgau ablehnte auch nur mit uns zu sprechen, um ein klärendes Wort zu finden. Nein, er erwartete uns mit einem weiteren Hinterhalt und gedungenen Söldlingen!“
schließlich habt Ihr zusammen mit Eurem Herrn die Mutter und den Sohn meines
 
Freundes, des Barons Eslam von Brendiltal, kaltblütig ermordet. Weiterhin habt
 
ihr die Tochter Eslams verschleppt. Ich schwöre euch vor Praios, dass ich
 
niemals die Entführung Eurer Frau guthieß oder auch nur davon wusste. Und wir
 
wollen nicht vergessen, dass der Pfalzgraf es zu Reichsgau ablehnte auch nur mit
 
uns zu sprechen, um ein klärendes Wort zu finden. Nein, er erwartete uns mit
 
einem weiteren Hinterhalt und gedungenen Söldlingen!“
 
  
„Lügen, alles Lügen!“ fauchte von Firunshöh. „Wie könnt ihr es, die ihr euch
+
„Lügen, alles Lügen!“ fauchte von Firunshöh. „Wie könnt ihr es, die ihr euch Ritter nennt, gutheißen, wenn dieser Mistkerl von einem Pulethaner hier den Namen des Götterfürsten in den Mund nimmt und mit nichts als falschem Zeugnis in den Dreck zieht! Ihr seid keine Ritter, ihr seid feige Halsabschneider und Halunken!“
Ritter nennt, gutheißen, wenn dieser Mistkerl von einem Pulethaner hier den
 
Namen des Götterfürsten in den Mund nimmt und mit nichts als falschem Zeugnis in
 
den Dreck zieht! Ihr seid keine Ritter, ihr seid feige Halsabschneider und
 
Halunken!“
 
  
Er hatte sich richtig in Rage geredet, sein langes dunkles Haar hing ihm wirr im
+
Er hatte sich richtig in Rage geredet, sein langes dunkles Haar hing ihm wirr im Gesicht und sein in den letzten Wochen gewachsener dichter Bart verlieh ihm ein dunkles und angriffslustiges Antlitz.
Gesicht und sein in den letzten Wochen gewachsener dichter Bart verlieh ihm ein
 
dunkles und angriffslustiges Antlitz.
 
  
„Ich fordere meine sofortige Freilassung und eine Entschuldigung eurerseits für
+
„Ich fordere meine sofortige Freilassung und eine Entschuldigung eurerseits für diese Schmach der Gefangenschaft!“
diese Schmach der Gefangenschaft!“
 
  
 
+
{{Briefspielindex
 
+
|Titel=Teil 2
{{Geschichtsleiste
+
|Reihe=Höhere Gerechtigkeit
|Kategorie=[[:Kategorie:Geschichten Greifenfurt|Geschichten aus Greifenfurt]]
+
|Teil=2
|Reihe=[[Greifenfurt:Briefspiel in Greifenfurt#Höhere Gerechtigkeit|Höhere Gerechtigkeit]]
+
|Datum=26.12.1028
|Titel=[[Geschichten:Höhere Gerechtigkeit - Teil 2|Teil 2]]
+
|Zeit=
|Zurück= [[Geschichten:Höhere Gerechtigkeit - Teil 1|Teil 1]]
+
|Autor={{Briefspieler|Benutzer:Gelöschter Benutzer|T. Baroli}}
|Vor=[[Geschichten:Höhere Gerechtigkeit - Teil 3|Teil 3]]
+
|Logo=Wappen_Baronie_Greifenhorst.svg
 +
|Alternativreihen=
 +
|Postille=
 +
|Ausgabe=
 +
|Artikel=
 +
|Dichtung=
 +
|Barde=
 +
|Anderswo=
 +
|Zusammenfassung=
 
}}
 
}}
 
[[Kategorie:Geschichten Greifenfurt|Breitenhof]]
 
[[Kategorie:Geschichten 1028 BF|1028-12-26]]
 

Aktuelle Version vom 4. Juni 2019, 09:27 Uhr

Alaria hatte derweil ebenso Platz genommen, während sich die Tür erneut öffnete und ein Knecht des Junkers herein trat.

„Ah, Praiodan, sehr gut. Bring ihn herein.“ sagte Rondrigo kurz und lehnte sich dann zurück.

Der Knecht zerrte einen etwas verlotterten Mann in einem gelb und blau geteilten Wappenrock herein. Seine Hände waren gebunden und er wirkte müde und schwach. Obwohl man den Gefangenen gut behandelt hatte, war die Haft im Keller des Gutes ihm nicht sonderlich gut bekommen.

Als er vor die Ritter gebracht wurde, spie er verächtlich aus und funkelte die Anwesenden aus plötzlich zum Leben erwachten dunklen Augen an.

„Junker Radulf von Firunshöh, Dienstmann des Grafen zu Reichsgau und ein Schurke wie er im Buche steht.“ tönte Rondrigo beinahe selbstgefällig.

„Er griff vor einigen Monden meine Gäste Ra’oul von Breniltal, die junge Edle Lyn aus dem albernischen Otterntal, sowie meine geschätzte Freundin Linea von Travesried und mich selbst an. Um ein Haar wäre sein feiger Angriff gelungen, doch Rondra war mit uns und schenkte uns den Sieg über seine feigen Meuchler. Ich hielt ihn hier gefangen, um abzuwarten, wie sein Herr sich verhalten würde, doch der Pfalzgraf Bernhelm von Wetterfels ist ein genau so hintertriebener Ganove wie er hier. Die Fehde zwischen ihm und meinen Freunden den Pulethanern wurde bis vor kurzem noch sehr heiß und blutig geführt. Im Moment ruhen die Waffen allerdings. Es ist an der Zeit zu entscheiden, wie wir mit ihm verfahren wollen. Er war mein persönlicher Gefangener, doch alles was ich habe, ist nun ein Teil dieser Gemeinschaft. Darum will ich auch euer Urteil hören.“

Radulf von Firunshöh zerrte an seinen Fesseln, doch der Knecht hielt ihn unnachgiebig fest.

„Ihr Hurensöhne!“ schrie er erbost. „Ihr von Ahrenstedt, Ihr und eure Kumpanen mit den güldenen Schärpen habt mein Weib entführen lassen! Und nun habt Ihr euch ein paar neue Spießgesellen gesucht.“

Er blickte wütend in die Runde. „Ihr seid götterloses Gesindel, wenn ihr euch mit diesem Manne dort zusammen tut!“ schrie er in Richtung des Junkers von Breitenhof.

„Die Pulethaner,“ Rondrigo erhob sich, so dass die goldene Schärpe auf seiner Brust zu sehen war, „haben sich niemals an eurem Weibe vergriffen. Ihr erinnert euch sicherlich an das nunmehr bekannte Attentat zu Breitenhof. Wir agierten stets im Offenen, niemals hinterrücks, wie ihr es hier auf dem Grund des Barons von Greifenhorst versuchtet.“

Von Firunshöh scherten die Worte des Breitenhofers nicht. „Glaubt doch was ihr wollt! Was war mit dem Angriff auf die Pfalz des Grafen?“

Rondrigo lächelte dünn. „Wir wollen uns nicht in Kleinigkeiten ergehen, denn schließlich habt Ihr zusammen mit Eurem Herrn die Mutter und den Sohn meines Freundes, des Barons Eslam von Brendiltal, kaltblütig ermordet. Weiterhin habt ihr die Tochter Eslams verschleppt. Ich schwöre euch vor Praios, dass ich niemals die Entführung Eurer Frau guthieß oder auch nur davon wusste. Und wir wollen nicht vergessen, dass der Pfalzgraf es zu Reichsgau ablehnte auch nur mit uns zu sprechen, um ein klärendes Wort zu finden. Nein, er erwartete uns mit einem weiteren Hinterhalt und gedungenen Söldlingen!“

„Lügen, alles Lügen!“ fauchte von Firunshöh. „Wie könnt ihr es, die ihr euch Ritter nennt, gutheißen, wenn dieser Mistkerl von einem Pulethaner hier den Namen des Götterfürsten in den Mund nimmt und mit nichts als falschem Zeugnis in den Dreck zieht! Ihr seid keine Ritter, ihr seid feige Halsabschneider und Halunken!“

Er hatte sich richtig in Rage geredet, sein langes dunkles Haar hing ihm wirr im Gesicht und sein in den letzten Wochen gewachsener dichter Bart verlieh ihm ein dunkles und angriffslustiges Antlitz.

„Ich fordere meine sofortige Freilassung und eine Entschuldigung eurerseits für diese Schmach der Gefangenschaft!“


 20px|link=[[Kategorie:|Teil 2]]
Texte der Hauptreihe:
K1. Teil 1
K2. Teil 2
K3. Teil 3
K4. Teil 4
K5. Teil 5
26. Rah 1028 BF
Teil 2
Teil 1


Kapitel 2

Teil 3
Autor: T. Baroli