Lieder:Die Madablume

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Am Wasser spross ein Pflänzelein / gehegt von kund’ger Hand.
Aus edler Wurzel kommt es her / ein Stolz dem Hügelland,

Sein Stamm gerad’, die Glieder stark / gleich frischem Ing’rimms Grün.
Es wuchs und seine Blätter sind / Anmut und hoher Sinn.

Aus Tugend reich und Sittsamkeit / trägt’s eine volle Kron’,
Der Ehre stets zum Dienst bereit, / nicht für Gewinn und Lohn,

Den Zwölfen treu zu jeder Zeit, / fest Alveran im Blick,
Sein Schatten Labung jedem schenkt, / weist keinen arg zurück.

Nur Hummeln brummendes Gesumm / im hellen Praioslicht
Übt sich vergebens aller Kunst, / konnt’ Gunst erwerben nicht.

Denn Tags kaum zu erahnen war, / umhüllt nach Knospenart,
Sein größter Schatz. Sein’ feinste Zier / sich keinem offenbart.

Doch als bei Nacht der Mada Schein / im Kelche nur sich zeiget,
So blüht es auf und voller Huld / gen Schimmer es sich neiget.

Zum allerschönsten Kleide wohl / entfaltet’s seine Pracht,
Erleuchtet hell die Madablum’ / gleich wie der Mond die Nacht.

Als solch ein Blum’ erscheinst Du mir. / Ich wag’ es kaum zu hoffen,
Dass solch ein Mond auch ich Dir wär / und Dein Blüt’ stünd’ mir offen.

(vorgetragen von Praioswald und Praioswin von Steinfelde anlässlich der Hochzeit von Odilbert Rondrasil von Hartsteen und Niope vom See auf Schloss Grauensee im Travia 1042 BF; die letzte Strophe wurde später ergänzt)