Greifenfurt:Reichsstadt Greifenfurt

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Namen:
Saljeth (historisch)
Lage:
Reichsstadt an der Breite
Politik:
Obrigkeit:
Einwohner:
5000 (Greifenfurter, Tobrier, Darpatier)
Militär:
Garnisonen:
1 Schwadron Markgräflich Greifenfurter Grenzreiter, 1 Banner Markgräflich Greifenfurter Langschwerter, 3 Kompanien Stadtwehr, ein Dutzend Stadtgardisten
Infrastruktur:
Bedeutende Burgen und Güter:
Tempel:
Tempel unseres Herrn Praios und seines getreuen Dieners Scraan (24 EW) , Peraine, Rondra, Ingerimm, Travia
Schreine:
Tsa
Gasthäuser:
Grafenhaupt (Q6/P5/S22), Stiefel (Q4/P5/S12), Zum durstigen Pferd (Q5/P6/S24), Greif (Q6/P6/S8), Schandkragen (Q2/P3), Orkschädel (Q3/P4)
Besondere Gebäude:
Neue Residenz, Therbûnitenspital, Schutzsfeste in der Hafeneinfahrt, Ordensturm der Bannstrahler, Haus Wintertraum
Wege:
R1 nach Wehrheim, Markenweg in den Kosch und die Heldentrutz
Kultur:
Religion:
tief verwurzelter Praios-Glaube
Handwerk:
Kelterei Gombet, Plättnerei Praiadne Bornhagen
Ansichten:

"Was auch immer passiert, wir halten es aus!"
"Wann hat uns Gareth je geholfen? Wir sind es doch, die denen den Ork vom Hals halten."
"Unter den Städten ist Greifenfurt kein Edelstein, sondern der ehrliche Basalt, der Schutz bietet."
Festtage:
am 1. Praios ab Mitternacht Vertreiben der namenlosen Dunkelheit durch Freudenfeuer vor den Toren, wilde Umzüge durch die Stadt, mittags große Sonnen-Prozession; Ende Rahja Warenschau und Windhundrennen
Sonstiges:
Briefspiel:
Ansprechpartner:
unbespielt
Kennziffer:
Gre-I-13R
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Geschichte

Vorlage:Chronik Übersicht

Die Reichsstadt Greifenfurt

Reisende mögen die Stadt am Rande des Reiches provinziell und hinterwäldlerisch nennen, für die Bewohner der Markgrafschaft ist Greifenfurt der Inbegriff städtischen Lebens und bescheidenen Wohlstands, eine sichere Zuflucht an der Grenze zu den Orkgebieten. Es ist eine aufstrebende Stadt, geprägt von Aufbruchsgeist und zähem Willen, allen Widerständen zu trotzen

Reich sind die Greifenfurter Bürger nicht, und dennoch blicken sie voller Göttervertrauen in die Zukunft. Man hat bewiesen, dass Zeiten der Not das Beste in diesem strengen und einfachen Menschenschlag hervorrufen, dessen größte Tugenden der schier unerschütterliche Götterglaube und der nimmer wankende Lebensmut sind. Die Leute stehen eng zusammen, Gemeinschaftssinn wird groß geschrieben. Man stöhnt zwar unter den Belastungen, die der langjährige Krieg des Reiches mit den Heptarchien auch dem weit entfernten Greifenfurt aufgeladen hat, ist aber sicher, auch diese Last zu schultern.

Keine andere Region im Reich hat in der jüngsten Geschichte so unter den Angriffen der Orks gelitten wie diese – nut gut ein Sechstel aller Einwohner hat die diversen Angriffe überlebt, und es gibt keine Familie die nicht einen Angehörigen verloren hätte. Die allzu offensichtlichen Narben des Orkkrieges – zerstörte Häuser und allgegenwärtiges Elend – sind mittlerweile verschwunden, doch die Erinnerungen an die schweren Zeiten werden lange wach bleiben.

Die Jahre relativen Friedens, der zähe Optimismus er Greifenfurter und nicht zuletzt der Zuzug von Flüchtlingen aus dem Osten des Reiches haben dafür gesorgt, dass die Stadt heute wieder mehr Einwohner zählt als nach dem zweiten Orkensturm. In einem gewaltigen Kraftakt hat man sich gleich nach der Befreiung der Stadt daran gemacht, die Befestigungswerke wieder aufzubauen: mächtige Rundtürme und dicke Mauern, noch trutziger als die alten Wehranlagen. Drei Doppelturmtore (Andergaster, Reichsbehüter-Brin- und Greifentor) bieten von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang Einlass.

Stadtteile

Praiosberg

Das Herz der Stadt ist der Tempel unseres Herrn Praios und seines getreuen Dieners Scraan am Platz der Sonne. Die Gläubigen beten vor einer Statue des Greifen Scraan, einer Kopie des berühmten Standbilds in der Stadt des Lichts. Der Einfluss des Götterfürsten in der Stadt ist unverkennbar: Bannstrahlerturm, Mönche vom Orden des Heiligen Hüters, Praios-Geweihte und Laiendiener sind ein vertrauter Anblick in den Gassen. Die Greifenfurter Praios-Kirche ist sich ihrer gewachsenen Bedeutung bewusst, nachdem die Stadt des Lichts teilweise zerstört und die ewige Flamme erloschen ist. Man beschränkt sich jedoch nicht allein auf religiöse Aufgaben, sondern beteiligt sich am Schutz der Mauern und sorgt für die Speisung der Armen, in friedvoller Eintracht mit den Schwesternschaften der Travia und der Peraine. Am 1. Praios findet eine über die Grenzen der Provinz hinaus berühmte Prozession statt, zu der Menschen aus nah und fern in die Stadt strömen, um einen Span am heiligen Licht zu entzünden und nach Hause zu tragen.

Die Familie der Markgräfin hält in der Neuen Residenz auf dem Praiosberg Hof, einem überraschend lichten und luftigen Gebäude mit einer großen Gartenanlage, der so gar nicht in die trutzige Stadt passen will. Für den Kriegsfall bleibt als Zuflucht die markgräfliche Festung auf einer Insel in der Breite, in der der Marschall von Greifenfurt residiert.

Am Platz der Sonne hat die aufstrebende Handwerkerschaft der Stadt einen Ingerimm-Tempel erreichtet, dem ein sowohl Ingerimm als auch Angrosch geweihter Priester vorsteht. Im Schatten des Praios-Tempels haben sich in den festen, hohen Häusern aus Stein und Fachwerk die Wohlhabenden und Einflussreichen der Stadt angesiedelt: Händler, Inhaber von Tuchmachereien die feine Wollstoffe und Loden liefern, sowie Edle des Landes. Wo einst der Rahja-Tempel dazu einlud, die Schönheit des Lebens zu genießen, findet sich nun nur noch ein lieblicher Rahja-Hain aus Flieder- und Rosenbüschen, in dessen Herzen ein Springbrunnen zum Verweilen einlädt.

Neustadt

Rund um den Praiosberg finden sich schmucke, zwei- bis dreistöckige Fachwerkhäuser oder feste Steinbauten, in denen Silberschmiede, kleinere Kaufleute, Pergamenter, Obstwinzer, aber auch wohlhabende Flussschiffer und Fuhrleute wohnen. Enge Gänge führen in die Hinterhöfe, die für Kleinviehställe oder als Gemüsegarten genutzt werden, wenn dort nicht die Werkstätten errichtet worden sind.

In der Neustadt ist der Neumarkt zu finden, wo an jedem Windstag Händler von nah und fern ihre Stände aufbauen. Einmal im Jahr, Ende Rahja, findet eine einwöchige Warenschau statt, um auch Händler aus den ferneren Gebieten nach Greifenfurt zu locken. Die Wirte freuen sich dann darüber, die Gäste über die Namenlosen Tage hinaus bis zu den Feierlichkeiten Anfang Praios beherbergen zu dürfen. Am Neumarkt steht das Gebäude des Magistrats, wo der Stadtrat gemeinsam mit dem markgräflichen Vogt über die Geschicke der Stadt berät und seine Beschlüsse dem Meister der Mark zur Zeichnung vorlegt. Irmenella ist klug genug, dem Wort der Stadträte großes Gewicht zuzumessen. Unweit der Kasernen der Stadtmiliz hat man die großen Kornspeicher wiederaufgebaut.

Das auffälligste Gebäude in der Neustadt ist der Ordensturm der Bannstrahler. Lange Jahre wurde der Turm als Freudenhaus genutzt, bis Magistrat und Kirche den Besitzer, einen Illusionisten namens Lancorian, zwangen, den Turm der Praios-Kirche zu verkaufen. In der Ordenburg sind stets etwa zwanzig Ritter in Weiß und Gold zu finden. Ein Teil der Stadtbfestigung ist die wieder aufgebaute Rondra-Burg.

Perainehof

Hier, wo sich Obstbauern, Mostmacher und Kleinbauern angesiedelt haben, die ihre Felder und Gärten vor der Stadt bewirtschaften, ist die Präsenz der Göttin der Fruchtbarkeit allgegenwärtig. Auf dem Rübenmarkt werden zweimal wöchentlich Feldfrüchte, Kleinvieh, Milch, Eier und Geflügel feilgeboten. Im Peraine-Hain, der bis vor wenigen Jahren noch ein fluchbeladener Ort war, hat die Peraine-Kirche erneut ihren Tempel errichtet und sich daran gemacht, junge Apfelbaumschösslinge zu pflanzen. Es sieht ganz so aus, als läge der Segen der Göttin wieder auf diesem Flecken, denn die jungen Bäumchen gedeihen prächtig.

Bauerngrund

Einst das bevorzugte Viertel der Kleinbauern, haben sich in jüngster Zeit vornehmlich diejenigen hier angesiedelt, deren Gewerbe mit dem Hafen zu tun hat: Matrosen, Seiler, Flößer, Fischhändler, aber auch Zimmerleute und Steinmetze, Verputzer und Maurer. Am Rand des Viertels sind Färber, Gerber und Filzer beheimatet, deren Handwerk die Nähe des Wassers erfordert. Gern hat man diese Gewerbe nicht in seiner Nachbarschaft, sind sie doch mit Dreck und Gestank verbunden, aber gerade ihre Waren sind auch außerhalb Greifenfurts gern gesehenes Handelsgut.

Schifferstadt

Im Viertel der Schiffseigner, Kapitäne und Fuhrleute herrscht relativer Wohlstand, auch wenn die Gassen nicht so ruhig und sauber sind wie in der Neustadt. Hier sind die meisten Schänken zu finden wo man kräftigem Bier, Obstwein und –brand zuspricht.

Nicht alle Leute hier sind das, was man als ehrliche Haut bezeichnet. Dem Wird des Stiefels, Wulf Bredan, scheint der Orkensturm nicht eben zum Schaden gereicht zu haben. In seiner neu ausgebauten Schänke florieren das Glücksspiel und der 'verdeckte Handel'. Bredan, der sich öffentlich gerne als Wohltäter zeigt, ist Teilhaber an etlichen Gaststätten der Stadt und kassiert angeblich Schutzgelder. Seinen immensen Reichtum, der ihm den Vorsitz der Zunft der Bierbrauer und einen Sitz im Stadtrat eingebracht hat, verdankt er dem Verkauf von Stadtgrundstücken, die er zu Kriegszeiten weit unter Wert erworben hat. Auch der wohlsituierte Händler und Ratsherr Perval Swellter verstand die Belagerung Greifenfurts zu nutzen, indem er Flüchtlinge aus der Stadt schleusen ließ. Auch er ist durch den Verkauf von Grundstücken, die ihm die Fluchtwilligen zum Pfand überließen und sie ob der drückend hohen Zinsen nicht mehr einlösen konnten, reich geworden. Gerüchte, dass er in manchen Fällen selbst nachgeholfen habe, dass ein Erbe auf den beliehenen Hof nicht mehr zurückkehren konnte, tut er als neidisches Geschwätz ab. Swellter hat ein Bankhaus gegründet; über großzügige Kredite, die er selbst höchsten Greifenfurter Kreisen gewähren soll, wahrt er strengste Diskretion.

Ebenfalls in der Schifferstadt beheimatet ist das Haus Wintertraum, das neue Etablissement des Magiers Lancorian, der hier nicht nur rahjagefällige Trugbilder webt, sondern auch seine private Fehde mit gegen die Bannstrahler weiterführt.

Tuchweberviertel, Hafen und Nordhafen

Schon immer hausen in den nördlichen Vierteln die einfachen und armen Bewohner der Stadt. Also kleine Handwerker und Tagelöhner in kargen, bescheidenen Unterkünften. Der ärmste Teil der Bewohner – Versehrte und Vertriebene der Orkkriege – lebt von der Bettelei und nächtigt in einfachen Verschlägen oder unter Treppenaufgängen. Zum Leidwesen der braven Bürger der Stadt hat sich hier auch allerlei Gesindel niedergelassen: Glücksritter, Gauner und was sonst noch die Landstraße sein Zuhause nennt. So kommt es, dass mit dem wachsenden Handel und Wandel auch manch unehrliches Handwerk aufgeblüht ist, auch wenn man sich von Seiten des Magistrats bemüht, der Haderlumpen Herr zu werden.

Im Tuchweberviertel, das man auch Tobrierviertel nennt, seit sich hier viele der Flüchtlinge niedergelassen haben. Leben die Leinweber und einfachen Tuchmacher, die Schuster und Schneider, deren Handwerk ihnen und ihren Familien ein mageres Auskommen einbringt. Eine Besonderheit sind die Flickschneider, die sich trefflich darauf verstehen, alte Kleidung gekonnt aufzuarbeiten. Zu den Ärmsten der Stadt zählen heute darpatische Flüchtlinge, die den Schrecken des Krieges knapp entfliehen konnten.

Am Peraine-Hain hat das Therbûnitenspital seine Heimat gefunden, um die Bedürftigen den Stadt nahe zu sein. In seinem Schatten wurde ein kleiner Travia-Tempel errichtet, der auch eine Armenküche unterhält.

In unmittelbarer Nähe ragt die rußgeschwärzte Ruine des Henkerturms in den Himmel, von der man erzählt, dass hier ein Wiedergänger oder Vampir gehaust haben soll. Andere wiederum behaupten, es sei lediglich das Heim eines Scharfrichters gewesen, den sein blutiges Handwerk mit der zeit in den Wahnsinn getrieben habe. Einig sind sich jedoch alle, dass dies kein Platz ist, an dem man die Nacht verbringt.

Am Hafen leben die Tagelöhner, Flößergehilfen, Holzarbeiter, Fuhrknechte und Schauerleute in einfachsten Unterkünften. Umso auffälliger ist der Anblick, den die Hafenstraße bietet. Als wolle man vor den Augen der kurzzeitigen Besucher Greifenfurts Elend und Armut verstecken, sind die Häuser der reicheren Schiffer und Fernhändler schmuck und ansehnlich.

Vor den Toren der Stadt

Die meisten neu erbauten Gasthäuser haben sich, wie es gute Sitte ist, in der Nähe der Stadttore angesiedelt, teils innerhalb der Stadtmauern, teils außerhalb. Südlich der Reichsstraße liegen die Hunderennbahn sowie das Turnierfeld, auf dem die allwöchentlichen Waffenübungen der Bürger stattfinden. Am Andergaster Tor ist der Viehmarkt beheimatet, auf dem zweimal jährlich, im Peraine und im Travia, Großvieh feilgeboten wird. Dort findet man auch die kläglichen Überreste des Immanstadions, das von den Bürgern als Steinbruch genutzt wird.

Südlich der Stadt finden sich der Boronanger mit einer kleinen Kapelle sowie die Rabenäcker, wo die Gräber der Toten der Orkenzüge liegen. Am Rande befindet sich ein Hügel, der 'Answins Sicht' genannt wird und in dem die Asche der Orks vergraben wurde, die Greifenfurt im Jahr 1028 BF überfallen haben. In einem Schrein wird dort die Rüstung von Answin von Rabenmund aufbewahrt, die im Auftrag Irmenellas von Greifenfurt vom Feld der Dreikaiserschlacht geborgen wurde.


Hintergründe

Die 'Reingeschmeckten': Tobrier, Darpatier und andere Flüchtlinge

Das Greifenfurt kein Ruinenfeld mehr ist, wäre ohne die tatkräftigen Hände der vornehmlich tobrischen Flüchtlinge nicht möglich gewesen. Wurden die Habenichtse aus dem Osten zunächst sehr zwiespältig begrüßt, war doch alles, mit Ausnahme des Hungers, knapp, sollte sich das im Laufe der Jahre ändern. Es war nicht allein Travias Gebot, das die Greifenfurter dazu bewogen hat, den Flüchtlingen ihre Türen zu öffnen. Vieles lag wegen des Mangels an Arbeitskräften brach, und so zögerte die Markgräfin nicht, den Flüchtlingen eine neue Heimat zu geben. Es kamen nicht nur mittellose Hungerleider, sondern auch fähige Handwerker und tüchtige Bauern. Besonders die tobrischen Wollweber haben ihr sorgsam gehütetes Wissen mit in die Stadt gebracht und der Tuchherstellung zu einem neuen Aufschwung verholfen.

Je länger die Besetzung Tobriens dauert, desto weniger reden die einstigen Flüchtlinge noch davon, eines Tages in ihre alte Heimat zurückzukehren. Heute sind die Tobrier geachtete Bewohner der Stadt, und viele von ihnen haben das Bürgerrecht erworben. Doch das heißt nicht, dass der Neid und die Rivalitäten zwischen Alteingesessenen und 'Reingeschmeckten' damit beendet wären.

Konflikte zwischen Tobriern, Alteingesessenen und neuen Flüchtlingen

Manch ein Greifenfurter musste voller Neid mit ansehen, wie mittellose Flüchtlinge durch Glück, harte Arbeit und traviagefälliges Wohlwollen der Alteingesessenen zu wohlhabenden Leuten geworden sind, reicher als man selbst. Umso schlimmer wiegt der Verdacht, die Flüchtlinge würden eines Tages , wenn der Krieg im Osten gewonnen ist, alles Gut, was man ihnen aus frommem Grund gegeben hat, davontragen, zurück nach Tobrien.

Da gibt es aber auch die Flüchtlinge, die die Mildtätigkeit der Einheimischen auszunutzen und dafür zu sorgen wussten, das sie am kräftigsten in den Gabentopf langen konnten, auch auf Kosten ihrer Leidensgenossen. Ebenso gibt es Konflikte, wenn ein Einheimischer sich einen Tobrier zum Ehebund erkoren hat. In den Augen vieler gilt das als unstandesgemäßer und wenig Glück verheißender Bund.

Seit vermehrt darpatische Flüchtlinge in die Mark strömen, scheint sich die Situation für die Tobrier grundlegend zu ändern. Nun sind es andere, die als mittellose, elende Habenichtse kommen. Manche geben die Güte, die ihnen zuteil wurde, weiter, andere hingegen teilen die Verachtung und Bitternis mit ihnen, die sie selbst vor Jahren erfahren haben. Auch manche Greifenfurter stöhnen unter der neuen Last. Selbst wenn es heute mehr zu teilen gibt, reift doch in manchem Kopf die Überzeugung, dass die Zeit, in der Greifenfurt die Probleme des Reiches tragen muss, schon viel zu lange andauert.

Answins Sicht

Der Hügel selbst erhebt sich am nordöstlichen Zipfel der Rabenäcker, jener Grabanlage, wo man die Toten der Orkenzüge bestattet hat, die man nicht identifizieren könnte. Er wurde kreisrund angelegt, die Hänge mit großen Findlingen befestigt und von golden blühenden Ginsterbüschen umsäumt. Zwei mit großen Flusskieseln gepflasterte Wege führen kreisend um den Hügel herum, bevor sie sich von beiden Seiten kommend am Eingang einer kleinen Kapelle treffen.

Die Größe des Hügels, der in seinem Inneren die Asche jener Orken birgt, die Greifenfurt über die Jahre (vor allem aber 1028 BF) überfallen haben, illustriert wie kaum eine andere Stelle der Mark den stetigen Kampf der Märker gegen die Orken.

Die Kapelle ist aus grauen Bruchsteinen erbaut und stellt eine vereinfachte und verkleinerte Version des Greifenfurter Praiostempels dar. Auf zwölf Säulen ruht dabei eine Kuppel aus hellem Holz, gedeckt mit hölzernen Schindeln, unter der sich im Zentrum des kleinen Bauwerkes ein imposanter Schrein aus fein ziseliertem weißem Kalkstein befindet, in dessen Innerem man die weißsilbern glänzende Rüstung Answins sehen kann. Auf der Krone des Schreins posiert ein aus schwarzem Koschbasalt gefertigter, lebensecht wirkender Rabe, während die Seiten mit Wappen der Stifterfamilien versehen sind, allen voran die Wappen des Hauses Rabenmund und des Hauses Wertlingen.

Answins weißsilberne Rüstung, die er auf seinem Feldzug gegen Orks und schwarze Schergen trug, werden übernatürliche Kräfte nachgesagt. Angehende Ritter kommen hierher, um vor ihrer Schwertleite die segensbringende Rüstung zu berühren, ebenso wie Krieger, die sich in den Finsterkamm oder zu anderen gefahrvollen Orten aufmachen. Ob der Rüstung tatsächlich Praios’ Segen anhaftet, wie es heißt, ist nicht geklärt. Die Greifenfurter Praios-Geweihten sehen keinen Grund darin, das Artefakt durch eine Prüfung zu 'entzaubern', ebenso wenig wie die anderen Kirchen, denn allein die Hoffnung und Zuversicht, die die Weihestätte weckt, ist von unschätzbarem Wert für die Region.


Greifenfurt im Spiel

Greifenfurt ist vor allen Dingen eines: eine sichere Zuflucht am Rande des Orklands, ein Ort, der als Ausgangspunkt für gefährliche Reisen in das Gebiet der Schwarzpelze dienen kann oder aber die erhoffte Rettung für die darstellt, die von orkischen Kriegern verfolgt werden.

Der Glaube an Praios prägt das städtische Leben, die Menschen sind fromm und dulden Worte wider ihren Schutzherren nicht. Zugleich bietet Greifenfurt die Gelegenheit, den Helden die Praios-Kirche auch einmal als Freund der Menschen und Hüter der Gemeinschaft darzustellen, denn in Greifenfurt zeigt sich die Kirche überaus volksnah.

An Abenteuerstoff mangelt es nicht: Sei es, dass wieder einmal der Schreckensruf ertönt, der Ork nähere sich der Stadt, und jemand herausfinden muss, was hinter der Nachricht steckt, sei es, dass ein Handelszug zum Svellttal Bedeckung braucht oder aber verschollene Händler oder Reisende ausfindig gemacht werden sollen.

Auch innerhalb der Stadtmauern bietet sich die Möglichkeit sich als Held zu erweisen. Möglicherweise kommen die Helden Wulf Bredan oder Perval Svellter bei ihren dunklen Machenschaften in die Quere. Oder werden gar von ihnen benutzt. Möglicherweise sucht Praiadne Bornhagen Beweise für ihre Ahnung, dass Swellter keine reine Weste hat, um ihn aus dem Stadtrat zu vertreiben. Es braucht nicht viel, um unvermittelt in einen erneut aufflammenden Konflikt zwischen alteingesessenen Greifenfurtern und Flüchtlingen zu geraten. Denn der aus Neid und Angst um das eigenen Auskommen geborene Zwist zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen schwelt immer noch und bekommt durch die jüngste Flüchtlingswelle neue Nahrung.

Dunkle Geschäfte mit den Orks gelten als todeswürdige Tat, jedoch verführt die Gier nach orkischem Silber manchen, es dennoch zu versuchen. Gerade Zugereiste unterschätzen gerne, wie empfindlich man in der Stadt auf alles reagiert, was mit den Orks zu tun hat. Und so mag es sein, dass die Helden eben noch einen Unglücklichen vor dem Tod retten können, der sich mutwillig oder aus Dummheit den Ruf eingehandelt hat, mit den Orks gemeinsame Sache zu machen.

Für orkische Helden ist die Stadt eine Tabuzone. Kein Schwarzpelz darf darauf hoffen, Zutritt zu bekommen, und sollte er sich heimlich hineinschleichen und erwischt werden, ist sein Leben keinen Heller mehr wert.


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