Geschichten:Zurück blieben nur Tränen Teil 9

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Beinahe dankbar röchelte der Magier etwas, als man ihm die Fesseln abnahm. Die Wunde war nicht sonderlich tief, aber schmerzhaft.

„Ich bin so dankbar, dass Ihr gekommen seid! Um ein Haar, hätte diese Furie…“ viel weiter kam er nicht. Claudio und Cyberian wechselten für einen Herzschlag einen unheilvollen Blick und waren sich seit langem zum ersten Mal wieder einig.

Der Liebfelder packte ihn am Kragen und zerrte ihn ein Stück zu sich, wo der hünenhafte Junker zu Silberblick das Paket in Empfang nahm.

„Aber,“ keuchte der Zauberkundige, doch der Kraft des Rittersmannes war er bei weitem nicht gewachsen.

„Ihr wisst doch, mein Freund,“ flötete di Conserrano dem Zauberer nach. „Einmalige Gelegenheiten soll man nicht ungenutzt verstreichen lassen. Und ich glaube kaum, dass es eine bessere Gelegenheit gibt, Euch endlich los zu werden, mein Bester.“

Die Schritte der Wachen näherten sich, doch Cyberian war schneller. Blankes Entsetzen spiegelte sich im Antlitz des Zauberkundigen während heftig im Griff des Kriegers strampelte. Mit einem leisen Keuchen wuchtete Cyberian sein Opfer aus dem großen, offen stehenden Fenster und schleuderte den Magier in die Tiefe. Auf diesen Moment hatte er schon so lange gewartet.

Grimmig nahm Cyberian das Geräusch des Aufpralls wahr, welches der Körper des Magus auf dem Fels weit unter der Burg verursachte. Entschlossen blickte er sich zu Claudio um, der neben ihm stand und entzückt über die Zinnen blickte. Als der Burgvogt allerdings das Gesicht des Junkers bemerkte, erhob er abwehrend seinen Dolch und ging einige Schritte von der Brüstung weg.

„Denkt nicht einmal daran von Silberblick!“ zischte er ihm entgegen.

Cyberian war nun wirklich versucht, auch den Horasier hatte er nie ausstehen können. Doch just in diesem Moment erschienen Uta, Wulfhart und die Wachen in der Tür.

An ihrer Spitze erschien ein Priester des Herren Praios, gefolgt von zwei Bannstrahlern, die schon seit einiger Zeit auf Gallstein weilten und damals vom Staatsrat von Luring dorthin beordert worden waren.

„Was ist hier geschehen?“ riefen sie fast wie aus einer Kehle.

Claudio lächelte. Er hatte verstanden. Er würde dem Ritter in Diensten des Barons keine solche gute Gelegenheit ein zweites Mal geben.

„Welch unheiliges Werk sollte hier vollbracht werden?“ rief der Praiosdiener erzürnt. Mit einer harschen Handbewegung bedeutete er den Bannstrahlern sich um die Hexe zu kümmern. Rasch packten die Männer den Körper der Frau und zerrten ihn unsanft aus dem Raum.

„Und legt ihr den Eisenkragen an, noch bevor sie wieder zu sich kommt. Dieses verdorbene Weibsstück muss sich vor unserem Herrn verantworten.“

Der Priester sah den Vogt und den Hauptmann an und warf dann einen Blick aus dem Fenster. Wer konnte schon sagen, was hier vor gegangen war. Der Tod eines Schwarzmagiers gehörte sicherlich nicht zu jenen Dingen, denen ein Priester des Götterfürsten in diesem Falle seine Aufmerksamkeit über Gebühr widmen musste…

Ohne ein weiteres Wort drehte sich der Geweihte um, verließ den Raum und überließ den Wachen das Feld.

Cyberian blickte Claudio nochmals finster an und eilte den Bannstrahlern und ihrer Gefangenen nach. Noch trug sie das Kind Yendors und für dessen Sicherheit würde er weiterhin Sorge tragen. Sollte der Vogt doch bleiben wo der Pfeffer wächst.


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15. Eff 1028 BF zur abendlichen Phexstunde
Kommt ein Vogel geflogen…
Eile ist geboten


Kapitel 9

Zur rechten Zeit
Autor: Gallstein, Eslam, Thomas B.