Geschichten:Pulether Fehde - Teil 13: Entscheidung im Morgengrauen

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Weiler Dornheim, Süden der Baronie Hutt, der Morgen des 8. Peraine 1029 BF


Hadrumir hatte sie gebeten mit ihren Truppen hierher zu ziehen. Auf ihre Frage, ob er wisse, was dies für Eleona bedeutete, hatte er geantwortet: „Ich kann auf eine Person keine Rücksicht nehmen. Wenn ich diesen Forderungen nachgebe, machen wir uns lächerlich!“ Für diese Konsequenz konnte sie ihn nur bewundern.

Hier war sie also nun. Ihre Späher hatten ihr berichtet, dass Barthelm von Windischgrütz im Osten des Weilers ein Lager errichtet hatte. Ruhig beobachtete sie das Lager. Auf der gegenüberliegenden Seite wusste sie Jolea von Schwingenfels mit ihren Truppen. Zwei Wachposten waren lautlos beseitigt worden. Der Soldat zu ihrer Rechten flüsterte leise: „Wohlgeboren Katterquell! Wir sollten jetzt angreifen!“ Er hatte Recht. „Aufsitzen!“ gab sie den Befehl.

Sigman schreckte auf. Ein Alarmruf war durch das Lager zu hören, begleitet von einem Trommeln. Sigman konnte das Trommeln nicht zuordnen. Ihm kam es vor, dass die Erde bebte. Schnell packte er seine Sachen zusammen. Aus dem Kommandozelt stürmte seine Wohlgeboren Windischgrütz hervor und gab einige Befehle.

Viel zu langsam! Dachte sich Linai von Katterquell. Sie trafen auf keinen nennenswerten Widerstand. Schnell hatten sie die gegnerische Verteidigung überrannt. Linai hatte ihre Lanze einem Soldaten, der sich ihr nur mit Schwert entgegenstellt hatte, durch die Brust gerammt. Jetzt ließ sie ihren Streitkolben auf einen weiteren Soldaten niedergehen. Sie bemerkte, wie sich die Truppen Joleas ebenfalls dem Lager näherten.

Unter den Soldaten herrschte ein großes Durcheinander. Sigman wusste nicht wohin und bewegte sich einfach nur irgendwohin. Hauptsache weg von diesen fürchterlichen Reitern. Plötzlich stieß er mit einem Soldaten zusammen. Es war seine Wohlgeboren Barthelm. „Dort vorne ist der Feind! Was will er denn in dieser Richtung?“

Linai umfing das Gefühl des Triumphes. Die gegnerischen Truppen stellten ihren Widerstand rasch ein. Nur noch vereinzelt kämpften die Soldaten. In der Mitte eines größeren Pulks konnte sie den Grützer ausmachen. Sie gab ihrem Pferd die Sporen.

Sigman versuchte irgendwie seiner Wohlgeboren den Rücken freizuhalten. So hatte er sich den Kampf nicht vorgestellt. Dies konnte doch keine ehrenhafte Verfolgung eines Raubritters sein. Mittlerweile blutete er aus einigen Schnitten. Aber mit seinem Flegel hatte er auch einiges ausgeteilt. Von rechts bemerkte er das Herannahen eines Reiters. Das musste doch seine Wohlgeboren auch sehen. Aber der schien ganz mit zwei weiteren Kämpfer beschäftigt sein. Einer Eingebung folgend trat er zwischen den Reiter und seine Wohlgeboren.

Mit rasender Geschwindigkeit war der Reiter heran. Sigman packte seinen Flegel fester, doch zu einem Schlag kam er nicht mehr. Ein schwerer Streitkolben traf ihn am Kopf. Er taumelte und fiel. Er konnte sehen, wie einer der Kämpfer sein blutiges Schwert aus dem Leib seiner Wohlgeboren zog und dieser zusammen brach. Dann hörte er nur noch ein Rauschen und Schwärze umfing ihn.