Geschichten:König Bodars Banner - Die werden noch viel Dreck fressen

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Baronie Rabensbrück, vor der Feste Rabenberg

Mit dem Donnern der Kriegsgöttin rasten die zwei Tjoster aufeinander. Wie viele herbstlichen Turniere der Saison war auch dieses geprägt von Regen und Schlamm. Als die Lanzen auf den Schilden zerbarsten, spritze der Dreck bis auf die Ehrentribüne, so dass sich der eine oder die andere schützend den Reisemantel vor den teuren Stoff warf.

Firnbart lachte und stieß die neben ihm stehenden Knappin an, um sie auf einen schlammverschmierten Jüngling hinzuweisen. "Da siehste's – da kriecht der Hochadel auch ma' 'ne Vorstellung davon, wat es heißt, sich'e Finger schmutzich zu machen."

Rondriane lächelte gequält. "Die werden noch viel Dreck fressen, wenn der Haffax kommt. So wie ich es gehört habe, ist es danach auch mit dem feinen Zwirn vorbei. Ich durfte gestern meinem Herrn bei einer Abendveranstaltung mit dem Reichsvogt einschenken, da habe ich so einiges aufgeschnappt. Die Königin verlangt von Garetien und den Marken mindesten zwölf Regimenter, und sie hat wohl deutlich machen lassen, dass es besser mehr sind."

"Wo siehste dat Problem? Eslamsgrund, die Kaisermark und Perricum können doch den Löwenanteil davon stemmen", geistesgegenwärtig riss Firnbart den Schild seines Herrn hoch, damit beide nicht die nächste Ladung Schlamm erwischte.

"Das Problem ist das Große Kabinett, diese Kabinettstjoste. Da werden sie über die Verteilung schachern." Rondriane schnippte, so gut es ging, etwas Schlamm von ihrem Wamst. "Genau die drei Grafschaften haben doch den größten Einfluss auf das Kabinett – während wir in Hartsteen ja nicht mal einen Grafen haben, der für uns spricht. Die werden alles dafür tun, sich nicht ihre jungen kräftigen Bauern und Handwerker abschlachten zu lassen. Wir können gegen Haffax eigentlich nur verlieren."

Firnbart schien es langsam zu dämmern: "Jetzt verstehe ich auch, wat mein Herr meinte, als'a sachte, wir müssen uns auf Auenwacht dringend um die Gierschlunder kümmern. Er sprach mit seiner Frau darüber, dat eine Sondersteuer auf jeden Fall verhindert werden muss. Da lachen die sich doch ins Zwergenfäustchen, während wir unsre Kinder verpfänden."

"Da wäre vielleicht was zu machen, ich kann schon vorstellen, dass Greifenfurt, Eslamsgrund und Waldstein das ähnlich sehen. Und der Drego wird die Schatulle auch nicht aufmachen, jetzt wo er sie endlich hat." Rondriane zeigte auf den einen Ritter, der zum dritten Lanzengang ansetzte, "Der ist gleich raus, der passt überhaupt nicht richtig auf ... Es scheint wirklich eine Frage der richtigen Allianzen zu sein – und das erklärt, warum wir neben den Tjosten plötzlich abends so langes Programm haben. Die Spieler stecken sich so langsam ihre Boltanhände zurecht."

Dem nächsten Zusammenkrachen folgte ein Schmerzensschrei, als der von Rondriane eben erwähnte Ritter vom Pferd in den Schlamm fiel und liegen blieb. Ja – sie würden viel Dreck fressen, wenn sie nicht genau auf die Schwachstellen der Gegner schauen würden. Es ist zwar noch Monate hin, aber das große Kabinett hatte bereits begonnen ...

GG&P-Con 2012 Garetien-, Greifenfurt- und Perricum-Con 2012


Dieser Artikel verweist auf die Handlung des GG&P-Cons 2012.