Geschichten:Höllenwaller Ränke Teil 4

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Mitte Efferd 35Hal, Brn. Höllenwall

Wir sind das Volk!

In einer dunklen Ecke im rauchgeschwängerten Gastraum zur Sonne, einem Gasthaus in der Stadt Höllenwall.

„Ich sag euch, jetzt oder nie! Wir müssen zuschlagen solange er außer Lande weilt.“

„ Joo und dos gonze Lumpenpock mit ihm.“

„Eben, wir haben genug erduldet, wie viele von uns hat er in den Ruin getrieben, wie vielen von uns presst sein diebischer Bruder, der Vogt, das Gold aus den Taschen. Und hat dabei das Vogthaus zu einem Hurenhaus gemacht!“

„Aber die Baronin Ondinai, sie ist eine von Weyringhaus. Sie hat viel für die Flüchtlinge getan, zusammen mit den Innocensiern. Und zud....“

„Ach hör doch auf, Blaublut bleibt Blaublut. Wer muss denn dafür zahlen, dass so viele Flüchtlinge nach Höllenwall kommen? Uns, die Einheimischen, lässt man dafür bluten.“

„Joo, unserer Öcker hom wir hergeben müssen. Überoll Flüchtlinge und Gesindel. So konns net weitergehen!“

„Es sind aber immer noch genügend Soldaten im Land, allein auf der Helburg soll noch ein Banner verblieben sein. Was ist mit den anderen Dörfern, wenn sie sich uns nicht anschließen?“

„Hier in Höllenwall müssen wir beginnen, wir jagen den Vogt davon, und dann nehmen wir uns Nymphenhall vor. Wir überraschen sie, bevor sie ihre Soldaten zusammenrufen können!“

„Ja wir rotten sie aus, diese Helburger Brut!“

„ Tod den Helburgern!“

„Aber die Soldaten......“

„Hör auf zu jammern, mit denen werden wir schon fertig. Sobald die Stadt in unserer Hand ist, werden sich auch die Dörfler erheben. Es wird ein Feuer brennen, meine Freunde, das Feuer der Freiheit von aller Knechtschaft. Schluss mit dem Kaisertaler, Schluss mit dem Kirchenzehnt, Schluss mit diesen Parasiten und Schmarotzern, ob sie sich nun Junker, Barone oder Grafen schimpfen. Ganz Eslamsgrund wird sich erheben!“

„Joo, oufs Moul dem Dreckspock!“

Johlend zog die Menge aus dem Gasthaus. Seit Wochen gärte der Unfrieden, und nun brach er offen hervor. In der Ecke saßen schweigend vier alte Männlein, die nur noch vom Gnadenbrot lebten. Sie hatten den Jungbauern zugehört, deren wachsenden Zorn erlebt und die ganze Zeit geschwiegen. Nun flüsterten sie mit ihren krächzenden Stimmen miteinander.

„Junge Narren, allesamt. Und der schlimmste ist dieser Schlunder Müller! Dabei hatte er es doch bei den Innocensiern noch vergleichsweise gut.“

„ Jeh, jeh, <keuch> das wird noch Ärger geben.“

„ Hmm, der Baron wird sich bitter rächen, einer von Helburg kennt keine Gnade“

„Praios sei ihnen gnädig, die Narren wissen nicht was sie tun!“