Geschichten:Festmahl

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Die Jagdgesellschaft, bestehend aus Elissa und Bärfried, hatten ihren Fang in die Küche des Wehrturms gebracht und verkündet, dass es heute Abend Hirsch geben werde. Die Bediensteten, ein Koch und eine Magd, hatten sich sofort daran gemacht den Hirsch auszunehmen. Bevor Bärfried sie jedoch die Küche in ein blutiges Schlachtfeld verwandeln hat lassen, bat er darum dass der Kopf für eine Präparation hergerichtet werden würde. Bis zum Essen hatte sich Bärfried in den Rittersaal zurückgezogen und genoss dort mit Elissa ein Bier. Diese wiederum genoss es nach der Pirsch und der Heimbringung der Beute sichtlich, für einen Moment die Füße ausstrecken und es sich einfach mal gut gehen zu lassen. Zufrieden blickte er in seinen Becher und grinste in sich hinein. Dann hob er an, “wisst Ihr, verehrte Frau vom Berg, der Kopf unserer Beute sollte der Eure sein. Mit eurem Körpereinsatz und… Ungewöhnlichen Art der Abfangens habt Ihr ihn Euch redlich verdient! Außerdem solltet Ihr ein Andenken haben, für das erste von - hoffentlich - vielen Treffen!” Bärfried nickte entschlossen und prostete der Baronin zu, ehe er einen großen Schluck vom Becher nahm. Erstaunt nahm die Baronin Bärfrieds Worte auf. “Das kommt unerwartet, wie ich zugeben muss, habe ich doch letztlich nur vollendet, was Ihr mit Eurem guten Schuss zuvor begonnen hattet. Aber sei´s drum: Gerne nehme ich Eure großzügige Gabe an, für die sich gewißlich ein angemessenes Plätzchen auf Burg Mallvenstein finden wird. Und ja, auch ich würde mich freuen, wenn wir dieses Treffen, vielleicht noch in diesem Götterlauf, wiederholen könnten. Dann aber wäre es mir eine große Ehre und Vergnügen, Euch und Eure Familie auf meiner Burg in Vellberg begrüßen zu dürfen. Aber hier und jetzt freue ich mich erst einmal auf ein leckeres Wildbret und mehr von diesem vortrefflichen Bier. Bärfried nickte ihr zufrieden und zustimmend zu.

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Die Familie Hardenstatt und ihr Gast saßen wieder gemeinsam an der langen Tafel, bei Bier und Wildbret, zusammen. Im Hintergrund prasselte das Kaminfeuer und vertrieb die Kälte aus dem dunklen Raum, der sonst nur mit einigen wenigen Kerzen und glühenden Kohlebecken erhellt wurde. Wolfhelm erhob und räusperte sich. Recht schnell wurden die privaten Gespräche eingestellt und alle Augen richteten sich auf das Familienoberhaupt. "Ich möchte diese Gelegenheit nutzen und einige Worte sagen." Wolfhelm schien kurz zu überlegen bevor er weitersprach. "Wir haben nicht oft Besuch hier auf dem Hardenfels. Umso mehr freuen wir uns wenn eine so hohe Persönlichkeit, wie Ihr es seid, uns besucht. Einerseits ist es uns natürlich eine Ehre, andererseits denke ich, dass wir Familien aus den Zacken zusammen halten sollten. Und solcherlei Treffen tragen gewiss zum Zusammenhalt bei." Wolfhelm blickte zufrieden, merkte dann dass seine Frau ihm auffordernde Blicke zuwarf und fuhr dann fort, "auf Euch, wehrte Frau Baronin vom Berg! Und auf Euch, mein erstgeborener Sohn, dem wir dieses tolle Treffen zu verdanken haben!", der alte Rittersmann hob seinen Steinkrug prostete der Tischgemeinschaft zu und nahm einen großen Schluck, ehe er sich wieder, unter dem zustimmenden Applaus der Familie, setzte. Die so Gepriesene lächelte ihrem Gastgeber freundlich zu, wartete, nachdem dieser geendet hatte, noch einen Augenblick und erhob sich dann ihrerseits, um einige Worte an die Versammelten zu richten. “Habt Dank für Eure freundlichen Worte, Herr Wolfhelm. Doch ihr erhöht mich zu sehr. Nicht irgendwelche Titel oder wohlklingende Namen machen eine Person aus, sondern deren Charakter und vollbrachte Taten. Dahingehend seid Ihr und die Euren nun wahrlich nicht geringer als ich. Ihr habt Recht, Zusammenhalt gerade in diesem ebenso schönen wie rauhen Land an und in den Zacken ist wichtig. Denn, so abgedroschen dies auch klingen mag, nur zusammen sind wir stark. Sei es gegenüber den Trollzacker Barbaren, sei es gegenüber denjenigen jenseits des Darpats, die meinen, sich über unsere Lebensweise lustig machen oder sie gar schmähen zu müssen. Aber auch hier und jetzt freut es mich sehr, dass wir einander näher kennen- und schätzen lernen konnten und hoffe, die entstehenden freundschaftlichen Bande weiter festigen zu können. Deswegen - aber auch um mich für die außerordentliche und höchst traviagefällige Gastfreundschaft zu bedanken und diese zu erwidern - wäre es mir eine große Ehre und Freude, Herr Wulfhelm, Euch und Eure Familie in näherer Zukunft bei mir auf Burg Mallvenstein begrüßen zu können. Auf Euch!” Sprach's, nahm einen tiefen Zug aus ihrem Becher und setzte sich, unter dem zustimmenden Applaus der Hardenstatter und dem zustimmenden Nicken Wolfhelms, wieder.