Geschichten:Dukatenreiter - Blinkende Münzen

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Morganabad, Ende Boron 1043 BF

Der imposant gerüstete Hauptmann zählte behutsam das Geld auf seinem Tisch, als eine dieser lächerlichen Raten wäre es ein Witz, als genug tuende Sonderzahlung allerdings eine Wohltat. Zumal der Haufen Geld hier diesen überdreisten Erbsenzählern und falschen Feilschern aus Wasserburg einen Schlag versetzen würde.
Denn die blinkenden Münzen auf seinem Tisch waren zwar von den Wasserburgern für die Söldner bestimmt gewesen, doch waren sie hier nie angekommen, ganz offiziell. Denn zuvor hatte ein "grobschlächtiger Haufen von Gesindel" dem Boten der Wasserburger die fällige Rate abgenommen. Der Hauptmann schlug lachend mit der Hand auf den Tisch, der Bote war gar der junge Ochse selbst gewesen, mit nur geringer Bedeckung. So schlecht erging es denen also da im Norden in ihren schönen Schlösschen, dass es an einer rechten Begleitung oder gar an vertrauenswürdigen Botendienern mangelte.
Geschah ihnen recht. Den Jungochsen, der sich zwar tapfer gewehrt hatte, hatten "die Grobschlächtigen" aber dennoch in die Flucht geschlagen, nur sein Geld war zurück geblieben. Und der Hauptmann würde nun einen ordentlichen Bericht an den zuständigen Kadi überbringen lassen, dass die Ochsen ihre Rate versäumt hätten und diese schnellstmöglich, mit Zinsen, nachzahlen müssten, nebst wahrscheinlicher Verwarnung und dem Hinweis, die Söldner würden sich sonst in Wasserburg holen was ihnen gebührte, ertragreiche Dörfer gab es dort zu hauf. Der Hauptmann bleckte die Zähne im Grinsen.
Einziger Wermutstropfen war Midans erneute Schlampigkeit, hatte der sich doch wieder nicht an die Anweisungen gehalten und seine stattliche Bewaffnung geführt, als er sich unter "das Gesindel" gemischt hatte, dazu hatte dieser "Verräter" auch noch die Dreistigkeit besessen ein altes Abzeichen "seiner ehemaligen Kameraden" unter den ihm nun gebührenden Lumpen zu tragen und es sich im Kampf entreißen zu lassen.

So war es "auf jeden Fall" gewesen, dem Hauptmann gefiel diese Geschichte. Midan hatte schon tatsächlich während der Wall-Fehde sehr viel Unmut auf sich gezogen mit schändlichen Dingen, die die Ehre der Schädelreiter beschmutzt hatten, eigentlich hatte man ihm noch eine letzte Chance gelassen, dann kamen aber diese Fehler und tatsächlich wieder ein paar unterschlagene Münzen, wie stets. Und so würde es nun heißen, Midan hatte schon nach der Fehde in Schimpf und Schande gehen müssen und war dann zum gemeinen Strauchdieb geworden, tragisch, aber diesem elenden Hund gereichend.
Und als solchen würde man ihn getreten und geschlagen vorführen, den Lügner, Dieb und Verräter. Und Lügner schnitt man die Zunge raus, Dieben brach man die Finger. Natürlich ohne das man das gestohlene Geld hätte wieder auffinden können. Welch Traurigkeit.

Das würde zwar Gerede geben, aber das gab es immer und es beflügelte letztlich das Geschäft, da man im Gespräch blieb. Davon ab wusste hier im Süden jeder, mit welcher unehrvollen und wenig phexischen Feilscherei man sie übers Ohr gehauen hatte. Die Menschen hier waren keine wohlfeilen, garetischen Wasserburger Rittersleute, mit ihrem Geschwätze und Winkelzügen hinter dem man sich feige verschanzte, hier verstand man das ehrliche Geschäft und den Preis den man dafür zu zahlen hatte. Den doppelten - und das mussten nun sowohl Midan als auch die "Ochsenfelser" spüren.

Dann nahm sich der Hauptmann das nächste Geschäft zur Brust, eine weitere dieser ritterlichen Fehden, diesmal im Zentrum Garetiens, würde ihnen einen weiteren Batzen Geld einbringen.


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28. Bor 1043 BF
Blinkende Münzen
Grimmiges Gesicht


Kapitel 3

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Grimmiges Gesicht


Kapitel 23

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Autor: Jan