Geschichten:Brachenwächter - Epistel

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Neu-Auenwacht, 30. Rondra 1044 auf Burg Vairnwacht

Seitdem Leubrecht unvermittelt die Anwesenden beim gemeinsamen Abendessen zurückgelassen hatte, war etwas mehr als ein Stundenglas verstrichen. Die Zeit hatte er wohl zu nutzen gewusst, doch alle anderen hatten derweil im Dunkeln tappend ausharren müssen. Bis Korwin erneut vom selben Burgbewohner aufgesucht und anschließend ins Arbeitszimmer des Hausherren gebracht wurde.

"Leubrecht. Es muss in Euch brennen. Was liegt euch auf dem Herzen. Habt ihr in so kurzer Zeit einen Aufruf gestartet?"

Der Raum war erstaunlich geräumig. Auch hier stand eine Sitzgruppe vor dem Schreibtisch, doch machte der Raum anders als der Salon einen wesentlich wehrhafteren Eindruck. Hinter dem Schreibtisch stand ein Rüstungsständer, samt Kettenhemd und anderen Teilen. Gleich mehrere Schilde derer von Vairningen hingen an der Wand. Das Schwert des Ritters jedoch ruhte auf dem Schreibtisch, sodass es Leubrecht stets griffbereit hatte. Aufrecht saß er hinter seinem Schreibtisch und wartete, bis es sich Korwin bequem gemacht hatte. Die Geweihte der Rondra hingegen setzte sich nicht hin, sie lehnte neben einem Bild, das das Wappen der Vairnwacht zeigte.

Konnar stand neben der Tür. Er blickte sich um. Der Raum war schon eher nach seinem Geschmack. Praktisch.

“Ich bitte nochmals um Entschuldigung, es ist eigentlich nicht meine Art, Gäste einfach sitzen zu lassen.” Derweil hob er bereits einen Brief hoch. Er war schnell geschrieben worden und an einigen Stellen waren Dinge wieder durchgestrichen. Doch schien er zufrieden mit dem, was er dort hielt. “Ich habe einen ersten Entwurf verfasst und ich würde ihn gern gemeinsam mit Euch verfeinern.”

Werte Bundesbrüder und Bundesschwestern Mitwächter,, die Zwölfe zum Gruß,
 
 
 
 
vor anderthalb Götterläufen wurde die Brachenwacht durch den Markvogt ins Leben gerufen. Gemeinsam haben wir nur zwei Monde später eine gemeinsame Brachenhatz abgehalten und sind auf Zwingstein zusammen gekommen. Viel haben wir geredet. Wir haben uns ausgetauscht und unsere Rolle in der Kaisermark disputiert. Noch immer sind wir uneins Gemeinsam sind wir übereingekommen, dass wir Schulter an Schulter stehend den fleischgewordenen und mobilen Wall wider die Brache darstellen.

Seither haben sich die Zeiten geändert. Der Adel bereichter sich Das Königreich wurde ins Chaos gestürzt und wird vom Fehdetreiben geprägt. Wir aber halten unsere Wacht! Auch mussten wir den schmerzlichen Verlust des Markvogtes vernehmen. Unserer Stütze und einem der wenigen verlässlichen Parteien. Doch weiterhin hielten wir unsere Wacht! Zudem wird die Brache zunehmend unruhig. Verschiedenste Kreaturen dürstet es nach dem Leben jenseits dieses düsteren Ortes. Und doch halten wir unsere Wacht!

Den Feind auf der einen Seite und das Chaos im Rücken und doch verlassen wir unseren Posten nicht. Aus diesem Grund, werte Mitwächter, schreibe ich an Euch. Entsinnt Euch der damaligen Unterhaltungen und geht ein weiteres Mal in Euch.

Der Markvogt wurde von Boron abberufen und damit wir unserer Aufgabe auch in Zukunft nachkommen können, sollten wir geeint auftreten. Mir ist bewusst, dass wir alle durch unsere Pflicht und die uns umgebenden Wirrnisse, vor unserem Schild und in unserem Rücken, eine erneute Zusammenkunft erschweren. Aus diesem Grunde, bitte ich um Verständnis und baldige Antwort.

So nehmt bitte zu folgenden damals besprochenen Themen Stellung. Ich werde sämtliche Briefe sammeln und die eingegangenen Vorschläge in einem weiteren Brief allen bekannt machen, sodass wir darüber abstimmen können. Auf das wir von Mitwächtern, den Schritt hin zu Bundesgeschwistern gehen mögen.

  1. Erster unter Gleichen. Wer soll der erwählte Sprecher der Brachenwächter sein?
  2. Schutzheiliger. Ungeachtet von persönlichen Fürbitten, welchem Schutzheiligen soll sich der Bund anvertrauen?
  3. Welche Ämter brauchen wir?
  4. Kassenwart, für gemeinsame Ausgaben
  5. Proviantmeister, für gemeinsame Materialbeschaffungen
  6. Ordensgeistlicher, abhängig vom Schutzheiligen
  7. Ehrenwächter, hält das Andenken gefallener Brachenwächter hoch

Macht gerne weitere Vorschläge und benennt bereits Vorschläge für die von Euch erwähnten Ämter. Auch die Frage, wie Lücken in unseren Reihen wieder gefüllt werden, sollte geklärt sein. Ohne den Markvogt gibt es niemanden, der unsere Lehen bestallen kann. Deshalb möchte ich an dieser Stelle direkt den Vorschlag formulieren, dass wir selbst neue Wächter erwählen. Um unsere Aufgabe reißen, werden sich vermutlich nur Wenige. Eine einfache Mehrheit, wobei die Lehensherren der benachtbarten Lehen doppeltes Stimmrecht erhalten. Schließlich stimmen sie ab, wer künftig an ihrer Seite stehen mag.


Ergebens
 
 
 
 
Leubrecht von Vairningen,

Mitunterzeichner : Kowin von Gramfelden, 30. Rondra 1044



“Nun, was denkt ihr?” Stellte er nach einiger Zeit die Frage in den Raum.

"Hört hört" polterte Korwin mit der rechten Faust auf den Tisch. "Gut gesprochen. Geschrieben mein ich. Eure Vorschläge sind von Anfang bis Ende durchdacht. Einheitlicher Vorsprecher, Schatzmeister, die Götter. Aber was machen wir, wenn einer der unsrigen aus den Reihen ausschaut? Oder die anderen betrügt? Ich denke, wir sollten eine Gerichtsbarkeit ausüben und wir müssen die Disziplin wahren. Und wir brauchen Stellvertreter für jeden einzelnen oder einzelne. Was meint ihr? Gebt mir einen Federkiel. Ich würde ohne zu zögern signieren.

“Nun ich denke, wir sollten die Reaktionen abwarten. Doch wäre ich erfreut wenn Ihr meinen Brief mit unterzeichnet,” erwiderte Leubrecht.



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Texte der Hauptreihe:
30. Ron 1044 BF 21:00:00 Uhr
Epistel


Kapitel 1