Geschichten:Glaubenskrise(n) - Trost finden?

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Ordensland und Burg Finsterbinge, Anfang Rondra 1041 BF

Die Instandsetzungsarbeiten an der Feste standen nahezu still. Beinahe alle Kräfte waren für die Suche nach dem verschwundenen Sohn der Rittmeisterin aufgewendet worden. Nicht etwa, weil sie die Rittmeisterin war, pflichtbewusst hatte sie grundsätzlich dazu geneigt nur einen kleinen Suchtrupp auszusenden, nein, vielmehr weil Darian einer von ihnen war.

Doch ohne Erfolg, nach fast einem Monat der Suche und dennoch wollten sie nicht aufgeben. Es gab kaum Anhaltspunkte was mit ihm passiert war, einfach beim Spielen in den Darpat gerutscht? Nein, dann hätten sie ihn gefunden, zumal er ein guter Schwimmer war. Davon gelaufen? Niemals! Schlimmeres - entführt? Aber wenn dann waren seine Peiniger wirklich gut in dem was sie taten, aber vorallem, sehr langsam. Bisher keine Nachricht, nichts. Oder sollte er gar nicht wegen seiner Herkunft entführt worden sein?

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Kaum später versammelte sich eine kleine Schar um Talvia und Salvon in der Nähe der Unterkunft ihrer Rittmeisterin, sie hatten mitbekommen, wie ein Bote eine Nachricht zu ihr gebracht und sie darauf tobend ihre Inneneinrichtung zerschmettert hatte.

Talvia ging voran, erst einmal allein, sie klopfte, eine kraftlose Einflassforderung folgte. Im ohnehin kargen Quartier der Rittmeisterin, hockte selbige inmitten von Möbeltrümmern völlig in sich gekehrt und bebend zu einem Knäuel gebeugt, noch ein Schrieb zerdrückt in den krampfigen Händen.

"Rittmeisterin?", unter ihnen herrschte unter sich mittlerweile ein recht vertrauter Ton hier.

Die Angesprochene blickte auf, zwischen Zorn und tiefer Trauer war sie. "Diese verdammten Hurenböcke."

"Von wem sprecht ihr?"

"Mein...Gatte. "Er"...das ich nicht lache...schreibt, dass Darian es hier bei mir nicht mehr länger ausgehalten hätte, so fern ab seiner wahren Heimat. Er sei von mir weg gelaufen und in seine Arme und die Heimat zurück gekehrt. Eine dreckige Lüge, die dieser Säufer von einem Gemahl gar nicht mehr hätte formulieren können, dahinter steckt ein anderer.", blanker Hass blitzte auf in den Augen der Rittmeisterin.

"Sollen sich die Reshminianer bereit machen?", Talvia wusste dass dies gegen alle Regularien verstoßen würde, sie hätte es trotzdem getan.

Doch Malina winkte ab. "Nein, Talvia, sie...sie, es macht keinen Sinn." Sie sank in sich zusammen und atmete tief durch, reichte Talvia aber noch eine der Seiten.

Auf dieser bekundete ihr Sohn, in noch etwas unbeholfener, kindlicher Schrift, dass es ihm wohl ginge und er sich freue endlich wieder in der Heimat zu sein, das Vater krank sei und er sich kümmern müsste und er es schade fand, dass sie ihn hier her geschickte hätte, aber es angesichts der Lage um seinen Vater verstand.

Talvia verstand ebenfalls. Ohne einen riesen Skandal um die Reshminianer los zu treten bzw. riskieren, würden sie den Jungen dort nicht loseisen können.

Noch nicht. Sie traf ein Einfall wie der geschwinde Stich eines Stachels und sie brachte brummend und verschwörerisch hervor: "Meine Rittmeisterin, meine Schwester, ich...wir können Euer leid fühlen, wir möchten Euch etwas zeigen, gemeinsam können wir Euer Leid mildern."