Tedesco von Perricum

Tedesco, genannt von Perricum, stammte aus einem Perricumer Ministerialengeschlecht. In der Reichsarmee schlug er eine steile Karriere ein und wurde schon in jungen Jahren (um 890) garetischer Marschall.

Als 894 BF überraschend Leuthild, die letzte Gräfin von Perricum aus dem Hause derer von Darpatbogen, jung und kinderlos starb, ernannte Kaiser Valpo den gerade bei Hofe weilenden Tedesco zum Grafen. Diesem gelang aufgrund seiner Kenntnis der Perricumer Verhältnisse die Aufrechterhaltung der Ruhe in der Provinz. Mit Zugeständnissen, Versprechungen und einigen klugen Urteilen errang Tedesco das Wohlwollen von Nebachoten und Raulschen gleichermaßen, die ihn zudem aufgrund seiner fehlenden eigenen Hausmacht im Ränkespiel der Provinz nicht als Bedrohung empfanden.

900 BF erfolgte Tedescos Ernennung zum Reichsmarschall. Da er aber schon mit Perricum belehnt war, vergab Kaiser Valpo das traditionelle Reichsmarschallslehen Wehrheim an Antor von Rabenmund.

Nach dem Tode Kaiser Valpos 902 BF begann die Kaiserlose Zeit, wobei dieser Begriff deshalb irreführend ist, weil niemals mehr Kaiser gleichzeitig existierten als in jenen Jahren. Als Reichsverweser bekämpfte Tedesco etliche Thronprätendenten, so etwa im Tobrischen Krieg (902-906 BF) den „Kaiser“ Kunibrand von Ehrenstein. Zur Sicherung seiner zunehmend als despotisch empfundenen Herrschaft erließ Tedesco in den Jahren 905-910 BF eine Reihe von Reichsreformgesetzen. Als Reaktion darauf entflammte 910 BF ein allgemeiner Adelsaufstand, die so genannten Regentschaftskriege, der 914 BF mit der Verkündung der Absetzung Tedescos als Reichsverweser durch den garetischen Adel unter Führung Bardurons, des Markvogtes der Kaisermark, endete.

Von nun an beschränkt auf die Mittel der Grafschaft Perricum engagierte er sich dennoch im Bornischen Krieg (914-920) gegen den aus dem Exil zurückgekehrten Kunibrand, musste aber nach der Schlacht von Eslamsbrück Barduron als Kaiser anerkennen und legte damit sein Amt als Reichsverweser selbst nieder.

In der Folgezeit büßte Tedesco immer mehr an Autorität ein und geriet zunehmend in Isolation. Einer Meuterei in der Perricumer Perlenmeerflotte 926 BF wegen ausstehenden Soldes stand Tedesco hilflos gegenüber und erst nach einer langen Belagerung Perricums durch Truppen Bardurons konnte der Graf in die Stadt zurückkehren.

933 BF kam es – auch unter Beteiligung der Nebachoten – zu einem weiteren Aufstand gegen die Herrschaft Tedescos. Dieser starb dabei unter ungeklärten Umständen. Das Grab Tedescos ist nicht bekannt. Sein Leichnam soll von Getreuen in die Klüften des Raschtulswalls gebracht und dort borongefällig bestattet worden sein.

Kaiser Perval errichtete in dem nun heimgefallenen Lehen Perricum eine blutige Herrschaft.

Heuer streiten sich mehrere Familien darum, ob Tedesco einst ihr Spross gewesen sei, namentlich die Familien Zolipantessa, Jessalin und Teile der Familie Sturmfels.