Perricum:Die neue Machtverteilung durch die Ochsenbluter-Urkunde in Perricum

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Auf dem Reichskongress von 1028/1029 BF wurde die einstige Edelgrafschaft Perricum zur Markgrafschaft erhoben. Zusätzlich wurden im Zuge der Aufteilung Darpatiens der Markgrafschaft mehrere süddarpatische Baronien zugeschlagen.

Die von den Kriegen weitgehend verschont gebliebene Markgrafschaft vermittelt bei flüchtiger Betrachtung den Eindruck, gewappnet zu sein gegen äußere und innere Einflüsse. Aber obwohl in der Region schon seit mehr als 1000 Jahren verschiedene ethnische Gruppen sich miteinander arrangieren müssen, gerät die Region immer wieder an den Rand eines Bürgerkrieges, wie z.B. der Aufstand im Jahre 1026 BF.

Ironischerweise hat gerade die Situation der ständigen Bedrohung durch Bürgerkrieg zu einem (wenigstens zeitweise) stabilen Machtgeflecht geführt. So genießen die Nebachoten einen Schutz vor mittelreichischer Willkür durch ihre eigene Rechtsprechung, eine sehr wohlgesonnene Praios-Kirche und die Tatsache, dass die Paligans große Teile ihrer Hausmacht aus den gemäßigteren Mitgliedern der Tulamiden bildeten. Diese Gemäßigten waren es auch immer, die bei Spannungen zwischen den Parteien der Nebachoten und Raulschen vermitteln konnten. Nun werden die Machtverhältnisse in Perricum jedoch neu verteilt:

Mit der Eingliederung der mittelreichisch geprägten süddarpatischen Gebiete wurde das Jahrhunderte überdauernde Machtgleichgewicht zwischen Tulamiden und Raulschen zugunsten der Raulschen verschoben. Durch diese Situation und die innere Zerbrechlichkeit musste der Markgraf seine alten Bande zu den gemäßigten Nebachoten lockern, um nicht den Eindruck zu erwecken, man würde die Neu-Perricumer über den geringeren Bevölkerungsteil bevormunden. Bereits vergebene Ämter sollen neu besetzt und Rechte neu vergeben werden, worauf die bisherige Hausmacht des Grafen - trotz dessen Bekunden zum Aufrechterhalten der Bande - mit wenig Begeisterung reagierte.

Überall in der Markrafschaft scheint man sich nun neu zu orientieren. Neue Bündnisse werden erwogen und Brüche überdacht, während das gemeine Volk (beider Volksgruppen) ängstlich in die Zukunft blickt und sich eigentlich (sorgenvoll) damit abgefunden hat, dass sich die Waage zugunsten der Raulschen neigen wird.

Zur Zeit wird dieser Ausschlag zugunsten der Raulschen jedoch noch verhindert, da sich die meisten süddarpatischen Führer in einer Wegfindungsphase befinden. Zusätzlich dürfte die Entwicklung einer politischen Hegemonie der Raulschen dadurch erschwert werden, dass sich ein Großteil der Finanzkraft und Güter seit der Bodenreform von Kaiser Eslam I. wieder in den Händen der Nebachoten befindet, was aber nicht bedeutet, dass der Markgraf nicht in der Lage wäre diese auszusetzen.

Die süddarpatischen Neu-Perricumer haben derweil ganz andere Sorgen, als sich an Machtspielchen zu beteiligen: Bereits mehrmals haben sich ehemalige Marodeure großspurig als markgräfliche Steuereintreiber vorgestellt und sich auf diese Weise mehrere Zehnte einverleibt. Nach dem Eintreffen der tatsächlichen Legaten bei den Betroffenen Adligen, hat dies zu einer Situation geführt, die bislang noch nicht geklärt werden konnte. Obwohl man Hinweisen bereits nachgeht, dass diverse Raulsche Barone in Alt-Perricum die Steuerdiebe mit Insignien und ähnlichem Lug-Material ausgestattet haben, scheinen die Ermittlungen immer wieder im Sande zu verlaufen.

An Anschuldigungen und Verleumdungen mangelt es zur Zeit jedenfalls nicht. So verdächtigen die Alt-Raulschen Perricums die Nebachoten dem Steuerirrsinn in Neu-Perricum Vorschub zu leisten, um die sogenannte "Raulsche Integrität" zu schwächen. Die Tulamiden wiederum bezichtigen die Alt-Raulschen sich an ihren Neu-Perricumer Vettern zu bereichern.

Im Zuge dieser vielen schwelenden Streitereien ist es nicht verwunderlich, dass sich bereits viele um Schlichtung und Einheit bemühen bzw. mittlerweile auch erwogen wurde, einige unparteiische Institutionen anzurufen. Allen voran scheint sich hier im Lande der Leuin die Rondrakirche anzubieten. Diese ist nach den verlustreichsten Zeiten seit der Priesterkaiserzeit aber an keinem neuen Streit interessiert, sondern nur an einem: Ländereien!

(ST) inhaltlich nach (BB/M.Friedrich) , ergänzt durch (metal)