Lieder:Die Schneckenmär

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O Schreck, welch schroeckhlich Ungemach

Nun jüngst ins Herz des Reichs einbrach

Schleichend auf des Schleimes Spur

Kriecht er leis’ am Thron empor.

O Schroeckh! Der Schneck’!


Siegestempel, Ruhmeshallen

Für den Adel zum Gefallen.

Hungern sollen brave Bürger

Sagt an! Wer ist der Betrüger?

O Schroeckh! Der Schneck’!


Im Kampfe wider dunkle Horden

Soll’n sich doch die andern sorgen!

Bei Gefahren erstem Blick

Zieht er sich in sein Haus zurück.

O Schroeckh! Der Schneck’!


Vater von Puleth! O gewiss!

Auch dort er seine Schleimspur schiss.

Bei Dunkelfürstin, Reichsgericht:

Wer ist es, der noch Wahrheit spricht?

Der Schneck? Der Schneck?


Schnecken sollt’ man wohl zertreten,

kochen, spießen, knacken, rädern.

Stattdessen erster Mann im Staat!

O Königin, wer gab den Rat?

Der Schroeckh? Der Schroeckh?


Statt zu hegen, statt zu pflegen

Nur noch Reden, nur noch Fehden.

Wer nur auf Schneckenräte hört,

Des Reiches Garten bald zerstört.

O Schroeckh! Der Schneck’!


Autor: G. Lehmann