Heroldartikel:Travias Segen über Neerbusch und Linara

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Travias Segen über Neerbusch und Linara

Königlich Neerbusch: Gar wunderbare Neuigkeiten aus der sonst so geplagten königlichen Domäne Neerbusch erreichten nun auch unsere stolze und dem wucherndem Reichsforste trotzende Reichsstadt Hirsch-furt, Hauptstadt unserer schönen Grafschaft Waldstein. Wie aus dem Umfeld der Familie Feenwasser zu vernehmen war, vermählte sich Edorian von Feenwasser, seines Zeichens Oberhaupt der Familie, sowie Junker zu Eibenhain und Ritter zu Windfest, mit der aus Linara stammenden Baroness Sari von Linara-Grünweiden. Die Junkerin zu Grünweiden ist die Adoptivtochter von Baronin Tahlmare zu Leustein von Linara und gilt als enge Vertraute der Baronin. Beide Adlige sind verwitwet und bringen Kinder aus vorigen Travia gefälligen Verbindungen mit in die Ehe.

Die Hochzeitsfeierlichkeiten fanden am Tag des Simia, besser bekannt als Tag der Erneuerung, in Eibenheim statt. Gefeiert wurde im engsten Familienkreis und selbstverständlich war auch Baronin Tahlmare von Linara extra zu den Feierlichkeiten nach Neerbusch gereist - hieß es doch, dass sie und die Großmutter des Bräutigams, Elaya von Feenwasser, diese Verbindung gestiftet hatten. Durch die Zeremonie, die am Dorfplatz vor einem hölzernen Pavillon abgehalten wurde, führte der ehrenwerte Geweihte des Simia, Simion Tannhäuser. Nachdem er dem Brautpaar seinen Segen gegeben hatte, endete die Zeremonie mit der wundersamen Erneuerung von einem am Vortag vom Brautpaar zerschlagenem Tonkrug. Der Geweihte übergab Junker Edorian und Junkerin Sari den von feinen Fäden in den Farben des Regenbogens durchzogenen Krug als Zeichen ihres neuen Lebensabschnitts, den sie nun gemeinsam beschreiten würden. Unbeschreiblicher Jubel brach unter den Gemeinen aus und auch so manch adliges Haupt senkte sich, um den Freudentränen freien Lauf zu lassen.

Doch ein weiterer Höhepunkt ließ nicht lange auf sich warten: Die Weihe des neuen Simia-Schreins – ein großzügiges Geschenk von Junker Edorian an seine treuen Untertanen. Junker Edorian und Junkerin Sari schritten in den Pavillon und zogen feierlich das weiße Leinentuch von der Statue. Zum Vorschein kam ein, auf einem Sockel ruhendes, mannsgroßes Abbild des halbgöttlichen Simia, der eine geschwungene und verästelte Krone trug und in der Hand, weit nach oben gestreckt, einen faustgroßen Feueropal hielt. Im Sockel waren Töpferscheibe und Webstuhl, als dessen Erfinder Simia gilt, sowie einige Schwalben eingemeißelt. Wieder brach Jubel aus, die Schönheit und filigrane Ausführung der Statue ließ einige gar vor Staunen den Mund offen stehen.

Aber kommen wir zurück zu den glücklich Vermählten, denn das eigentliche Hochzeitsritual begann bereits am Vorabend der Eheschließung mit einer nächtlichen Jagd im Reichsforst. Junker Edorian und Junkerin Sari mussten - einer alten Tradition folgend – ihr Geschick mit Bogen und Speer in der Firun gefälligen Jagd unter Beweis stellen, um so dem grimmigen Gott ihren Respekt zu zollen. Fette Beute in der gemeinsamen Jagd galt hier zu Lande als gutes Omen für eine glückliche Ehe. Und wahrlich, den beiden war großes Jagdglück beschieden, brachten sie doch einen kapitalen Eber von der Jagd. Dieser wurde dann in den Tempel der Schwanentöchter zur rituellen Häutung gebracht. Den beiden Erstgeborenen der frisch Vermählten wurde nach der Eheschließungszeremonie die Ehre zu Teil, den Eber zu häuten, was traditionell Aufgabe der Familienältesten wäre, und das Fell auf dem Altar des Grimmigen als Opfer dar zu bringen, was Allessandrian Simariel von Feenwasser und Arik von Linara-Grünweiden mit Eifer taten.

Am Abend feierte der Adel ein großes Fest – wohl das Größte, welches das kleine Dörfchen Eibenheim je gesehen hat. Einer der Höhepunkte waren die Darbietungen der Bardin und Waldsteiner Hofmusikerin Rohalia Olinai von Feenwasser, die die Gäste mit geradezu göttlichen Klängen auf der Violine und der Harfe gerade zu verzauberte. Aber auch die treuen Untertanen kamen nicht zu kurz, machte ihnen Junker Edorian in seiner Großherzigkeit doch auch den erlegten Eber zum Geschenk, so dass auch die Gemeinen an seinem Freudentag Anteil hatten.

Wahrlich, Junker Edorian und Junkerin Sari müssen hoch in der Gunst der Götter stehen, schafften sie es doch, tief in den verwunschenen – manche meinen gar verfluchten – Reichsforst vorzudringen, um den alten Traditionen gerecht zu werden. In Zeiten, wo sich der Forst gegen die Menschen wendet, kann ein jeder Untertan sich glücklich schätzen, dass ein solch von den Göttern geliebtes Junkerpaar über sie wachet.

Bardon Sandwyk, freier Schreiber aus der Reichsstadt Hirschfurt (BG)


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Texte der Hauptreihe:
Autor: Bega