Heroldartikel:Spätes Glück - Traviabund zwischen Weyringhaus und Hartsteen

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Gareth, 16. Praios 33 Hal - Beinahe unbemerkt haben sich die Häuser Weyringhaus und Hartsteen auf ein weiteres Mal verbunden. Die ehemalige Vögtin von Kaiserlich Sertis, Lydia Yasmina von Hartsteen, wurde feierlich in einem kleinen Rahmen mit Arvo Lovgold von Weyringhaus-Herlogan, dem Oberst der Raulsmärker Garde und Vetter des Burgrafen der Raulsmark, Oldebor von Weyringhaus, vermählt.

Erst sehr spät vor der eigentlichen Zeremonie gaben die beiden Familien, deren eine lange gemeinsame Familiengeschichte zu eigen ist, die Verlobung des Brautpaares bekannt. Und ein wenig verwunderlich erscheint diese Übereinkunft in vielerlei Hinsicht.

So ist es zwar allseits bekannt, dass der unverheiratete Oberst der Raulsmärker Garde seit längerer Zeit durch seinen Vetter vermählt werden sollte, allein der störrische Dickkopf des ehemaligen Wehrheimer Dozenten für Strategie und Kriegsführung verhinderte bisher jegliche Schritte in diese Richtung. Der über sechzig Götterläufe zählende Mann ist dabei keine schlechte Partie, denn er zählt zu den engen Vertrauten des Raulsmärker Burggrafen, der vor einem Götterlauf der mächtigste Mann im Raulschen Reich gewesen ist (der Herold berichtete). Enge und weitverzweigte Verwandschaft zu den erlesensten Familien des Reiches also bringt der grimmige Veteran vieler Schlachten und Feldzüge (dabei unter anderem Maraskan und die Ogerschlacht) durch seine Abstammung mit, zudem noch ein exzellentes Privatvermögen, denn als knausriger Soldat, der lieber mit seinem Schwert ins Bett geht als mit einer Frau, bevorzugte er einen asketischen und genügsamen Lebensstil. Doch weswegen gerade jetzt eine so kurzfristige und fast heimliche Vermählung stattfinden musste, eröffnet sich daraus nicht.

Auf der anderen Seite ist es ebenso verwunderlich, dass die Braut gerade die ehemalige Reichsvötin zu Sertis ist, welche vor nicht einem Götterlauf die Amtsführung der ksl. Vogtei Sertis an ihren jüngeren Bruder Hilbert von Hartsteen abgegeben hatte. Seit ihrem Ausscheiden aus den Amtsgeschäften der in Waldstein gelegenen Vogtei hatte man nur widersprüchliche Gerüchte über die Hartsteenerin gehört. So will man sie in einem abgeschiedenen Hesinde-Kloster gesehen haben, wo sie Dere entrückt ihr Seelenwohl in Meditation gesucht haben soll. Wer allerdings die fleißige und strebsame Dame als Vögtin erlebt hat, der mag dies kaum glauben.

Ein weiteres prickelndes Detail am Rande ist ausserdem nun dies, dass die beiden Adelsleute einander nicht unbekannt sind. So hat doch die edle Dame von Hartsteen während ihrer Wehrheimer Ausbildung zur Offizierin einige Vorlesungen bei ihrem jetzigen Gatten verbracht.

Eine weitere Seltsamkeit ist ausserdem, dass die Zeremonie zum Traviabund im Kreis der engsten Familie stattfand. Nicht mehr als zwanzig nahe Verwandte waren in die Villa Geldana geladen, von Hartsteener Seite war sogar lediglich der Reichsvogt Hilbert von Hartsteen zu Sertis zugegen. Niemand allerdings wollte darüber Angaben machen, weswegen man so heimlich und schnell die Feier abgehalten habe. Ebenfalls fiel die Abwesenheit von Sighart von Hartsteen, Baron zu Hutt und derzeitiges Oberhaupt der Familie Hartsteen, verwirrenderweise auf. Selbst die alte Dame Alwene von Gareth – das eigentliche Haupt der Familie – wurde vermisst.

Gerüchten zufolge soll die ehemalige Reichsvögtin bereits seit ihrer Abdankung von ksl. Sertis in der Villa Geldana zu Gast gewesen sein, wo das gefundene Liebespaar wegen einer tsagefälligen Erwartung die schnelle Hochzeit durchgeführt haben soll.

Ebenfalls ein wenig seltsam bei dieser ungewöhnlich Hochzeit erscheint die Reaktion aus dem Grafenhaus der Grafschaft Hartsteen, Quintian-Quandt. Dort soll man verstimmt sein über diesen Traviabund. Die alten Familienzwistigkeiten, die seit dem Verlust der Grafschaft von Rondrasil von und zu Hartsteen an die Familie Quintian-Quandt schwelen, treten seit längerem nicht mehr öffentlich ans Tageslicht. Und doch verlautet es aus Kreisen um Geismar von Quintian-Quandt, dem Thronerben der Gräfin Thuronia, dass es eine Schande sei, in welcher beleidigenden Art und Weise die zur Versöhnung ausgestreckte Hand beiseite geschlagen worden sei.




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Texte der Hauptreihe:
16. Pra 1026 BF
Spätes Glück - Traviabund zwischen Weyringhaus und Hartsteen
Die Hochzeit unseres besten Freundes


Kapitel 2

Beschreibung der Burg Silz
Autor: Hartsteen