Heroldartikel:Edle Häuser in der Markgrafschaft Greifenfurt - Die Familie von Alt-Nardesfeld

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Edle Häuser in der Markgrafschaft Greifenfurt

In den nächsten Ausgaben des Herolds werden Familien vorgestellt, die in der Mark Greifenfurt beheimatet sind und die oftmals auch eine bedeutende Rolle in der Greifenfurter Geschichte innehaben oder hatten. Mit dieser Reihe soll dem geneigten Leser ein wenig Wissen über seine Greifenfurter Heimat vermittelt werden. Der Anfang wird mit der Familie von Alt-Nardesfeld gemacht, die ursprünglich im östlichen Greifenfurt beheimatet war. Mitglieder solch alter Familien finden sich üblicherweise auch in Stammbäumen anderer Familien, wie beispielsweise derer von Keilholz, wieder.


Die Familie von Alt-Nardesfeld

Das Haus Alt-Nardesfeld gehört zu den ältesten Geschlechtern in der Mark Greifenfurt. In der familieneigenen Chronik ist bereits 137 BF, zu einer Zeit also, in der das Perlwesen im heutigen Nardesfeld noch in den Händen eines kaiserlichen Perlvogtes lag, eine Edle Tsahyra zu Nardesborn belegt. So weit reichen die wenigsten Stammbäume in der Mark. In der Vergangenheit hat sich die Familie wiederholt als nobler Förderer der Perainekirche hervorgetan. Der Name Alt-Nardesfeld – der jüngere Zweig der Familie ist inzwischen erloschen – hat daher einen ehrbaren und guten Klang in Greifenfurt.

Alle Zweige der Familie von Alt-Nardesfeld haben jedoch den tragischen Hang, bei allen wichtigen Krisen und Kriegen des Raulschen Reiches zugegen zu sein. Ihre Angehörigen neigen auch dazu, bei solchen Gelegenheiten sehr leicht Golgari zu begegnen. Kaum eine Familie des Neuen Reiches kann sich rühmen, dass ihre Angehörigen, sei es als Offizier, einfacher Soldat oder auch nur als Glücksritter, über den gesamten Kontinent verteilt auf Schlachtfeldern weilten (und schlußendlich meist auch blieben). Diese Verluste trägt man mit Stolz – und dieser Stolz findet sich auch in den weniger dezimierten Zweigen der Familie.

Mit dem Wohlstand durch die Flussperlen stieg auch der Stern derer von Nardesfeld und schließlich stellte das Haus von Nardesfeld zu Nardesborn den Perlvogt. In der Zeit der Priesterkaiser jedoch wurde von unbekannter Seite den Nardesfeldern vorgeworfen, es dem Götterfürsten gegenüber an nötiger Ehrfurcht missen zu lassen und zudem heimlich Hexen zu verstecken. Die Untersuchungen in den Garether Folterkellern wurden schließlich eingestellt, als die Angeklagten durch ihren Tod ihre Unschuld bewiesen und der zuständige Inquisitor diese Beweisführung schlecht anfechten konnte. Für die nun bedauerlicherweise vakante Vasallenstelle fanden die priesterlichen Herrscher zu Gareth schnell einen anderen, in Glaubensfragen deutlich gefestigteren Vogt.

Die verbleibenden Familienmitglieder vermieden es fortan, den strengen priesterkaiserlichen Blick auf sich zu lenken. Viele verließen das angestammte Land und einige lebten still und zurückgezogen in Saibelklamm, wo die Alt-Nardesfelder auch heute noch den örtlichen Vogt stellen. Von dort aus pflegen sie seit jeher einen guten Kontakt in den nahen Kosch.

Nach Rohals Thronbesteigung zu Gareth mußte der eingesetzte Baron – zwischenzeitlich hatte sich ein normales Lehnswesen entwickelt - abdanken und der Saibelklammer Zweig der Familie stellte für lange Zeit tüchtige Vasallen. Auch in der schwierigen Lage während und nach den Magierkriegen gelang es den Alt-Nardesfelder Baronen, die Ordnung in der Baronie aufrecht zu halten. Selbst den Einfall der Orken zu Beginn der dunklen Zeiten und die Verwüstung von Nardesborn überstand das Land. Die Familie von Alt-Nardesfeld trug anschließend viel zum Wiederaufbau bei.

Die lange Zeit der Alt-Nardesfelder Herrschaft endet schließlich, als zu Gareth die Kaiserzwillinge die Macht ergriffen. Zu Schmalfurt residierte damals ein aufrechter Baron, der sein schwaches Herz auf dem rechten Fleck hatte. Die Herrschaft von Bardo und Cella setzte dem Baron jedoch so arg zu, dass er die Absetzung des Zwillingspaares nicht mehr erlebte und kinderlos verstarb. (Im Grunde genommen erlag er einem Jahresfieber, welches ihn aufgrund einer alten Kriegsverletzung plagte). Da die Kaiserzwillinge dem Baron ohnehin bereits einen kaiserlichen Perlvogt vor die Nase gesetzt hatten, übertrugen sie diesem charmanten Jüngling bis auf weiteres auch die Verwaltung der Baronie. Als Reto zu Gareth den Palast gesäubert hatte, betrieb er auch konsequent in den Provinzen den Kehraus und berief die meisten durch Cella und Bardo eingesetzte Vögte wieder ab.

Daraufhin erhoben verschiedene Zweige der Familie Alt-Nardesfeld Anspruch auf den Titel, worauf ein erbitterter Streit entbrannte. Es setzte sich der Zwieg Nardesfeld durch, doch wurde nach dem Verschwinden des Barons Garunth von Nardesfeld überraschend der damalige Vogt von Schmalfurt zum Baron erhoben. Der Krone war der Schmalfurter Vogt aus dem Dienst im Reichsheer bekannt und man wußte, dass es sich um einen tapferen, klugen und verläßlichen Ritter handelte. Viele vermuteten mit Recht, dass Gareth höchstselbst seinen Einfluß geltend gemacht hatte, um in Nardesfeld einen Baron einzusetzen, der für Ruhe sorgen konnte.

Die Alt-Nardesfelder sind seither wieder treue Vasallen. Jedoch haben sie aufgrund ihrer Erfahrung in den langen Jahren der Herrschaft – und in dieser Hinsicht entwickelten sie ein Gedächtnis, welches der traditionsreichen Überlieferung einer ehrwürdigen Zwergensippe durchaus ebenbürtig ist – gelegentlich eine andere Meinung als der Schmalfurter Baron.



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Texte der Hauptreihe:
15. Ing 1026 BF
Die Familie von Alt-Nardesfeld
Wer kennt diesen Ritter?


Kapitel 52

Vom Saljethweg
Autor: M. Antonowitsch