Heroldartikel:Der Schwarze Fels und die Freveltat eines Dorfes

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Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht von der Ermordung der neun Magier, die den geheimnisvollen Schwarzen Felsen im Weydenauer See (gelegen in der Vogtei Königlich Halhof) erforschen wollten. Längst gibt es Gerüchte, der verfluchte Bethanier selbst habe in die Herzen der Bevölkerung des Dorfes Ebersnoth Finsternis gesät und so erst den gemeinschaftlichen Mord ermöglicht. Ist der Fels, wie manche behaupten, tatsächlich ein Machwerk des Dämonenmeisters? Wir befragten dazu den Magus extraordninarius Jabal al Duchalah res Khesi, dessen jahrelange Forschung dem mysteriösen Felsen galt.

Magister eo. Jabal al Duchalah res Khesi © Anjor

Herold: Hochgeschätzter Magier. Vielen Dank, dass Ihr die Zeit erübrigt, um unseren Lesern einige Fragen zu beantworten.

Jabal: [nickt freundlich]

Herold: Ähm ... Der Volksmund kennt viele Mythen, die sich um den Schwarzen Felsen ranken. Welche Erkenntnisse brachten Eure Forschungen?

Jabal: Nun, der Felsen ist in der Tat ein sehr beeindruckendes Artefakt. Seine Entstehung wird oft in die Zeit der Magierkriege datiert, ihn jedoch dem Dämonenmeister zuzuschreiben, wie es manche meiner Kollegen tun, halte ich für sehr spekulativ. Was nun meine Forschung angeht, so fielen mir bei meinen ersten Betrachtungen besonders die illusionären Aspekte auf. Insbesondere gilt dies für die intensive Verknüpfung der Struktur mit den umliegenden Astralbändern. Aber schon bald musste ich feststellen, dass es sich mitnichten um eine Illusion handeln konnten, denn zu meiner Überraschung erkannte ich, dass die extrovertierte Schale triplizitär war. Ihr müsst wissen, dass nach heutiger Lehrmeinung eine solche Struktur nur im Bereich der Magica Transformatorica zur Bildung von festen Körpern eingesetzt wird. Eine Kombination der beiden Lehrbereiche in dieser Form war mir dato unbekannt.

Herold: Könnt Ihr mir sagen, was es mit den nächtlichen Stimmen auf sich hat, die in den letzten Monden vom Felsen herüberkamen?

Jabal: Soweit ich das beurteilen kann, liegt die Ursache gewiss nicht in der äußeren Schale. Jedoch kann sich das Muster seit damals auch verändert haben. Seht, das ist auch noch so ein Punkt, der mehr als ungewöhnlich ist: Die Knoten der astralen Fäden in der Hülle sind dynamisch!

Herold: Und was bedeutet das?

Jabal: Das bedeutet, junger Mann, dass der hochgeschätzte Collega Tyros Prahe wohl unrecht hat, wenn er behauptet, die Verknüpfung der Fäden würden sich in festen Körpern stets starr manifestieren.

Herold: Und die Stimmen kommen also aus dem Inneren des Felsens?

Jabal: Das kann ich nur vermuten, denn leider verhinderte die bereits erwähnte starke Fluktuation der Knoten eine genaue Observation und Evaluation des Kerngebildes. Übrigens hatte ich damals den Eindruck, dass die Fluktuationen nicht zufällig erfolgen. Allein jedoch war es mir nicht möglich, das Muster vollends zu erfassen. Leider war seinerzeit keiner meiner werten Collegen bereit, mich in dieser Arbeit zu unterstützen. Daraufhin habe ich diese Forschung abgebrochen und mich anderen Objekten zugewandt.

Herold: Ich denke, dass sich der Inhalt Eurer Ausführungen unseren magiebegabten Lesern mehr offenbaren wird als mir. Erlaubt eine abschließende Frage: Worin seht Ihr den Grund für das frevelhafte Verhalten der Leute aus Ebersnoth?

Jabal: Seit Jahr und Tag ist der Schwarze Felsen diesen Leuten unheimlich. Es sind einfache Leute. Fischer zumeist. Sie begegnen allem, was sie nicht kennen, sehr argwöhnisch. Ich erinnere mich genau: Für kein Gold der Welt waren sie bereit, mich zum Felsen herüber zu rudern. Sie fürchteten, ich könnte ein Ungeheuer wecken! Ich kann mir gut vorstellen, dass in jener unheilvollen Nacht im Traviamond sich ähnliches ereignete und zur Ermordung der Collegen, Hesinde möge sich ihrer annehmen, führte.

Herold: Vielen Dank für das Gespräch.



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Texte der Hauptreihe:
8. Tsa 1021 BF
Der Schwarze Fels und die Freveltat eines Dorfes
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Kapitel 19

Am Rande der Heerschau
Autor: Anjor