Geschichten:Zu Sertis nach dem Konvent in Greifenfurt

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Pfalz Breitenhain, Kaiserlich Sertis im Peraine 1026 BF


Mit tiefen Rändern unter den Augen schaute der Reichsvogt seinen Verwalter, Medicus und Berater aus den tulamidischen Landen an. Wer sich genauer mit den Gerüchten auseinander setzte, dass der junge Reichsvogt noch nicht ein einziges Mal einen Handschlag für die ksl. Reichsvogtei Sertis getan hatte, erhielt recht schnell Bestättigung. Einzig in der kurzen Frist, als der Staatsrat auf Sertis weilte, hatte Hilbert von Hartsteen sich die Mühe gemacht so zu tun, als ob er eine Vogtei verwaltete. Das hiess, er hatte ein paar streitende Köhler der Umgebung geladen und eher gelangweilt einen lauen Schiedsspruch gefällt. Und so winkte er den Bericht, der ihm präsentiert wurde, nach wenigen Minuten bereits ab, und gab sein placet völlig ohne zuzuhören, was Sache war.

Gerade als er im Begriff war, den "Vogt des Vogtes", wie die Bediensteten über den Tulamiden spotteten, zu entlassen, um sich weiter über seine bevorstehende Hochzeit zu grämen, entgegnete dieser ruhig: "In Greifenfurt droht eine Orkeninvasion.."

Barsch unterbrach ihn Hilbert: "Das weiss ich doch. Immerhin habe ich dem Uslenrieder geschrieben, er soll die Söldner einsetzen, wenn er sie braucht. Wozu leisten sich eine Gruppe von Baronen denn sonst eine Privat-Armee?"

Ruhig fuhr der Unterbrochene fort: "In Greifenfurt wurde ein Mord an Faduhenna von Gluck..."

"Jaja, ich weiss, habe ich schon gehoert. Und, was solls? Eben ein Greifenfurtsches Problem. Mich interessiert es ja auch nicht, wenn in Havenna ein Sack Reis umfällt.."

"Verzeiht, Hochgeboren, aber vor Havenna droht der Ork."

"Wirklich? Naja, hätte der Blutige nicht einfach so die Hälfte der Albernier abgemetzelt, dann hätten die ja vielleicht noch was machen koennen. Ach, im Moment habe ich andere Sorgen! Diese Verleumdungen gegen meinen Vater. Und dann noch diese verfluchte Heirat. Das heisst, ich muss mich irgendwie mit den Pulethanern besser stellen. Naja, wenn ich eine von denen im Haus habe, werden wir das schon irgendwie meistern müssen."

"Es gibt da noch ein Grafenturnier im Kosch."

"Habe ich gehört. Soll ich Dir mal sagen wen der alte Sighard schicken wird? Dieses verzogene Balg, das überall Ärger macht." Er schwieg eine kurze Weile. "Gibt es sonst noch etwas?"

"Vielleicht solltet ihr mal den Gallsteiner unter vier Augen sprechen. Ich denke, dass es womöglich nur auf den ersten Blick eine unangenehme Partie ist, die Euer Oheim Euch ausgesucht hat. Wenn Ihr nämlich die gesamte Ritterschaft von Hartsteen hinter Euch bringen könnt, dann sieht es für Eure Sache schon besser aus."

"Richtig! Und der Stadtvogt von Hartsteen soll auch auf unserer Seite stehen. Gute Sache, dass wir einen Verbündeten im Stadtrat haben. Und die Kriegskasse, die er in Hartsteen einrichten möchte, zusammen mit den Söldnern, da kann man ein echtes Druckmittel gegen die alte Wachtel und ihren pissigen Köter von Sohn aufbauen..."

"Hochgeboren kennt sich bestens aus in den Belangen der Grafschaft Hartsteen... es wäre schoen, wenn er es auch in Seiner eignen Vogtei..."

Lässig winkte Hilbert ab, gähnte leicht und lehnte sich auf seinem Sessel zurück: "Ach ja. Aber dafür habe ich ja meinen fleissigen Tumanjan. Und wenn ich dann noch eine Frau habe, die sich kümmern kann, dann kann ich mich ja wichtigeren Dingen widmen."

"Wie Hochgeboren meint."



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15. Per 1026 BF
Zu Sertis nach dem Konvent in Greifenfurt


Kapitel 1

Autor: Hartsteen