Geschichten:Zerbrochene Stäbe
Reichsstadt Perricum, Ende Rondra 1046 BF
Sichtlich zufrieden hatte sich Siegerain von Bregelsaum-Berg auf den kurzen Weg in den Kriegshafen gemacht. Es galt, seinem Vorgesetzten und Gönner, den Heermeister der perricumer Lande, Baron Zivko von Zackenberg, über die jüngsten Geschehnisse – und bestmöglich auch sich selbst – ins Bild zu setzen, bevor es jemand anderes tat. Der Oberkommandierende empfing ihn auch umgehend und nach einer kurzen Unterhaltung über die Pagenschaft Leonores, der Enkelin Zivkos, kam Siegerain gleich zum eigentlichen Grund seines unangekündigten Besuches, wusste er doch, dass sein Vorgesetzter kein Freund allzu ausufernder Plaudereien war.
„Kurzum: Mit der Ausbildung eurer Enkelin steht alles zum Besten, Exzellenz. Aber deswegen bin ich natürlich nicht unangekündigt zu Euch gekommen. Vielmehr möchte ich Euch melden, dass es mir im Verbund mit einigen Mitstreitern gelungen ist, zwei ehemalige und bisher unerkannt gebliebene Gefolgsleute des verfluchten Haffax zu entlarven.“
Der Heermeister stutzte kurz und deutete auf einen Sessel. „Nehmt Platz und am besten auch einen Wein; ich vermute, dies wird ein längeres Gespräch.“
Kurze Zeit später, die beiden Männer saßen einander nun bei einem guten Roten gegenüber, begann der Landjunker mit seinem Bericht. „Ich versuche, mich möglichst kurz zu fassen, Exzellenz. Bei der Neuordnung der militärtheoretischen Schriftwerke in meinem Arbeitszimmer“, Siegerain musste innerlich bei dieser Formulierung schmunzeln, „fiel mir ein Fetzen einzelnen Pergaments aus einem der Bücher entgegen, welches offenbar der vorletzte Befehliger des Regiments, Oberst Wallbrord, dort hineingesteckt hatte. Es enthielt Namen oder Teile davon verschiedene Haffax-Getreue betreffend; zweifelsohne hatte Herr Wallbrord vor, sich nach seiner Rückkehr aus Mendena, zu der es bekanntermaßen nicht mehr kam, näher damit zu befassen und die damals noch unentdeckten Verräter zu entlarven. Wie auch immer: Aus Treue zum Reich und den Zwölfen, aber auch im Gedenken an meinen großen Vorgänger“ – ein wenig Pathos konnte nicht schaden, dachte Siegerain –„entschloss ich mich dazu, mich dieser Liste anzunehmen und alles in meiner Macht stehende zu versuchen, die bisher unerkannten Schergen des verfluchten Marschalls der Gerechtigkeit zuzuführen.“
„Und warum seid Ihr damit nicht direkt zu mir gekommen, Siegerain?“, fragte Zivko mit einer gewissen Schärfe.
„Nun, in Anbetracht der Brisanz dieser Angelegenheit wollte ich sichergehen, dass nichts über euer oder mein Umfeld nach außen und womöglich an unerwünschte Ohren dringen konnte. Denn wie die besagte Liste beweist, haben wir damals nicht alle Verräter entlarven können und somit war Vorsicht geboten. Hauptsächlich aber wollte ich unnötige Unruhe bei Euch und Eurem Stab – für den Fall, dass meine Ermittlungen ins Leere gelaufen wären – vermeiden. Schlimmstenfalls wäret Ihr durch mich, natürlich ungewollt, kompromittiert worden, wenn ich versehentlich einen Unbeteiligten solch schwerer Verbrechen beschuldigt hätte. In dem Fall hätten Schande und Strafe nur mich getroffen, Ihr und das Amt des Heermeisters wäret jedoch frei von jedem Makel geblieben, so wie es auch sein soll.“
„Gut, das klingt akzeptabel. Aber zukünftig kommt Ihr mit ähnlich brisanten Dingen direkt zu mir, verstanden?“
„Selbstverständlich, Exzellenz.“
Ein aufforderndes Nicken bedeutete dem Landjunker, fortzufahren.
„Die meisten Namen auf dem Blattfetzen waren entweder bereits altbekannt oder nicht mehr zu entziffern, lediglich einer war zumindest in Teilen lesbar und deutete auf zwei Personen ähnlichen Namens hin: Diriane von Dunkelfarn, eine ehemalige Offizierin des Eliteregiments sowie Diriane die Dunkelei, Vorsteherin des „Lyceums“ und des „Sternenhorts“, die weithin bekannten Vergnügungsstätten hier in Perricum.“
„Und bestens vernetzt in der Stadt. Wie es heißt, ist diese, hm ‚Dame‘ eng mit dem Ratsherrn Federico de Vargas verbunden.“, ergänzte Zivko nachdenklich was Siegerain mit einem bestätigenden Lächeln quittierte.
„Aufgrund der vorhin geschilderten Brisanz dieser Liste entschied ich mich dazu, einige vertrauensvolle Leute außerhalb des Heeres und der markgräflichen Administration hinzuzuziehen, um mit ihrer Unterstützung der Sache auf den Grund zu gehen. Gemeinsam.“
„Um wen handelte es sich bei diesen Leuten denn genau? Ich muss doch wissen, wem ich sonst noch für seine Beiträge an der Aufklärung dieser Angelegenheit zu danken habe.“
Nur ein leichtes Zucken um den rechten Mundwinkel ließ erahnen, wie ungelegen Siegerain die erneute Unterbrechung und insbesondere die Frage seines Vorgesetzten kamen. Eigentlich hatte der Oberst die Hauptrolle in dieser Geschichte sich selbst zugedacht und den übrigen Beteiligten lediglich die einiger, wenn auch hilfreicher, Statisten. Tja, dann eben nicht. „Dazu wollte ich gerade kommen, denn selbstverständlich soll das Licht dieser Persönlichkeiten nicht unter den Scheffel gestellt werden; das würde ihnen auch wahrlich nicht gerecht. Ich erbat und erhielt Hilfe von Eslam von Borstenfeld, dem Junker zu Meiderwald. Der Mann wird übrigens, wie man hört, als neuer Kronvogt zu Mardershöh gehandelt. Den Magier Gerion von Keres solltet Ihr zumindest dem Namen nach kennen und vielleicht auch den Knappen Arion von Sandern. Mit diesem hatte ich vor einigen Götterläufen bereits das versuchte Attentat auf Ratsherrin Ginaya von Alxertis aufgeklärt und daher war er trotz seiner jungen Jahre meine erste Wahl. Außerdem wollte ich noch jemanden an meiner Seite haben, der frei von jedem militärischen oder politischen Hintergrund ist. Daher zog ich Ihre Gnaden Zira, eine Geweihte der Herrin Rahja, hinzu, deren Bekanntschaft ich vor einiger Zeit gemacht hatte.“
„Eine interessante Mischung.“, kommentierte Zivko lakonisch.
„In der Tat. Aber genug der langen Vorrede, Exzellenz. Um keine Zeit zu vergeuden und mögliche Verräter nicht ungewollt durch unsere Untersuchungen zu warnen, teilten wir uns auf. Ihre Gnaden und Herr von Keres suchten Diriane die Dunkelei auf, während wir übrigen uns auf die Spur Dirianes von Dunkelfarn hefteten. Bei der erstgenannten Diriane handelt es sich um eine ehemalige Bardin, Gaunklerin und wohl auch Hure, welche die Wirren nach der Invasion geschickt zu ihrem Vorteil zu nutzen verstand und sich gewissermaßen aus der Gosse heraus nach oben arbeitete. Sie verfügt nun über ein gewisses Ansehen und Vermögen, viel wichtiger sind aber ihre mittlerweile sehr guten Kontakte in die Oberschicht. Sie gab meinen Gefährten mehr oder minder freimütig über ihre Vergangenheit Auskunft und dass die Landung Haffax ihr ebenso ungewollt wie unerwartet zum Vorteil gereichte, da sie ohne die daraus resultierenden Verwerfungen niemals in ihre jetzige Stellung gelangt wäre. Diriane machte aber unmissverständlich klar, nicht mit dem Erzverräter im Bunde gestanden zu haben. Da der Verdacht gegen die Dunkelei nicht erhärtet werden konnte, diese zudem tatsächlich zum Zeitpunkt der Invasion noch mehr oder minder in der Gosse lebte und damals maximal über einige Schmugglerkontakte verfügte, schlossen wir sie vorerst als Verdächtige aus. Warum hätten der verfluchte Marschall und seine Getreuen die Frau auch als Agentin rekrutieren sollen? Zum damaligen Zeitpunkt kannte man sie höchstens innerhalb Efferdgrunds.“ Dennoch hatte Siegerain das Gefühl, nicht zum letzten Mal von dieser Figur gehört zu haben; was er aus guten Gründen aber unerwähnt ließ.
„Dann also die Dunkelfarn?“ Der Baron seufzte kurz, bevor er mit säuerlicher Miene hinzufügte: „Noch eine, wenn auch ehemalige, verräterische perricumer Offizierin. Das hat mir gerade noch gefehlt!“
„So ist es, leider. Aber die Sache ist ein wenig komplexer und auch größer.“
„Ach?“
„Wie Ihr vielleicht wisst, hatte die einstige Hauptfrau nach der Invasion stark abgebaut. Sie wurde immer nachlässiger und pflichtvergessener, bis es jedes vertretbare Maß zu übersteigen begann. Schließlich nahm sie, mehr gezwungenermaßen denn aus Einsicht, ihren Abschied und verdingte sich eine Zeitlang bei den „Stieglitzen“, einer Schläger- und Söldnergruppe in der Region. Doch fiel sie noch tiefer, denn nur wenig später verließ sie auch diese Truppe und landete unter zunehmender geistiger Zerrüttung in der Gosse in Efferdgrund, wohl auch dem Konsum von Kristallomanten-Met geschuldet.“
„Ein wirklich trauriger Fall – im wahrsten Sinne des Wortes. Ich hatte das damals lediglich am Rande mitbekommen. Wie konntet Ihr die Dunkelfarn denn ausfindig machen?“
„Mithilfe ihres Nachfolgers, Hauptmann Herdan von Rauleu, der ein enger Freund von ihr gewesen und ehrlich besorgt um sie war. Und bevor Ihr fragt: Es haben sich keine Verdachtsmomente oder gar Beweise ergeben, dass er von ihrem Verrat gewusst oder sich diesem gar angeschlossen hatte. Von Rauleu erzählte uns nicht nur vom Werdegang und Abstieg seiner einstigen Freundin, sondern gab uns ferner den Rat, entweder in den dunklen Gassen Efferdgrunds oder bei den Noioniten in „Arkheim“, dem „Kloster des Vergessens“ nach ihr zu suchen.
Im Kloster wurden wir dann auch fündig. Leider war der Geist der einstigen Offizierin stark zerrüttet: Sie trug eine Phantasieuniform mit allerlei selbst gebastelten Orden, bot uns Tee aus einem aus Papier gefalteten Service an und fühlte sich ständig von irgendwelchen imaginären Häschern Haffax´ verfolgt. An ein vernünftiges Gespräch war kaum zu denken, doch gelang es Ihrer Gnaden Zira mit ihrer einfühlsamen Art Zugang zu der Verrückten zu erhalten und mithilfe ihres einstigen Freundes Hauptmann von Rauleu konnte die Dunkelfarn dann doch noch vernünftig befragt werden. Um es kurz zu machen: Sie hatte sich damals aus persönlichem Ehrgeiz und weil sie sich mehrmals bei Beförderungen übergangen fühlte, dem verfluchten Marschall angeschlossen. Bei dessen Landung in der Stadt und den anschließenden Kämpfen, Gräuel und Zerstörungen bekam sie aber mehr als eindrücklich den Preis ihres Verrates vor Augen geführt, was dann sukzessive zu ihrem Abstieg und Wahnsinn führte.“
„Und in welchem Zustand befindet sie sich jetzt?“
„Ich bin zwar kein Seelenheilkundler, aber ich denke, dass sich ihr Geisteszustand nach und durch unseren Besuch deutlich gebessert hat. Gerade unser Zureden, ihre Seele zu erleichtern sowie das Wiedersehen mit ihrem alten Freund gab ihrem Geist wohl etwas Frieden und sie hofft nun auf der Götter Gnade ob ihres Frevels.“
„Sehr gut, dann kann ihr alsbald der Prozess gemacht werden.“, erwiderte der Heermeister mit eiskalter Stimme und ebensolchem Blick.
„Dem sollte aus meiner Sicht nichts entgegenstehen. Nachdem die Dunkelfarn wieder einigermaßen bei Verstand war, teilte sie uns allerdings noch den Namen eines ihrer Mitverschwörer mit, der ebenfalls bisher unerkannt geblieben war: Korwyn von Kollberg, Schöffe im hiesigen Stadtrat, der über die Maßen gut und in verschiedene Kreise vernetzt ist, selbst einen Sohn bei der Invasion verlor und kurz darauf einige stichhaltige Beweise gegen Verräter ins Feld führen konnte. Nun wissen wir auch wieso. Außerdem wies sie uns den Weg zu einem Schatzversteck des honorigen Schöffen, in dem dieser wichtige Dokumente und Artefakte aufbewahre, mit denen seine Schuld bewiesen werden könne.“
Neben ihrem Geständnis erhielten wir zudem dieses, wenn man so will, Insignium ihres Verrats, einen symbolischen Marschallstab, den die Verschwörer als Erkennungszeichen für ihre Gruppe, die „Stäbe Wehrheims“, verwendeten. Sie nutzte ihn unentdeckt als Kerzenständer in ihrem ‚Quartier‘ im Kloster.“
„Ist das nun Eitelkeit, Dummheit oder beides, derlei Dinge anzufertigen, zu besitzen und als Symbole für eine Verschwörung zu benutzen? Andere Verräter sollen sich gar entsprechende Tätowierungen haben stechen lassen.“
Siegerain zuckte kurz mit den Schultern. „Dummheit auf alle Fälle. Aber eine, die uns in die Hände spielt, ist sie doch mindestens so viel wert wie ein Geständnis.“
„In der Tat. Aber bevor ich es vergesse, auch wenn es mit der ganzen Sache nichts zu tun hat: Wie geht es eurer vormaligen Gemahlin? Soweit ich weiß, ist sie doch ebenfalls in dem Kloster untergebracht. Der Gang dorthin muss euch doch sehr bedrückt haben, nicht wahr?“
„Äh, ja, ohne Zweifel.“, presste der Oberst heraus, während seine linkte Hand sich um die Armlehne und seine Rechte um den Weinbecher, welcher zu seinem Glück aus Zinn und nicht aus Glas bestand, verkrampfte. Ihr, äh, geht es den Umständen entsprechend, auch wenn ihr Gesundheitszustand weiterhin unverändert ist.“ Was ging den Kerl dieses furchtbare Weibsstück an, dessen er sich endlich hatte entledigen können?
„Oh, ich sehe schon, dass es Euch immer noch schwerfällt, darüber zu sprechen. Verzeiht, dass ich das Thema anschnitt. Bitte, fahrt fort.“
‚Ich schneide Dich auch gleich an, wenn Du nicht endlich Ruhe gibst.‘, schoss es dem Landjunker durch den Kopf. „Keine Ursache, Exzellenz. Im Gegenteil, ich weiß Eure Anteilnahme zu schätzen. Wo war ich? Also: Um zu verhindern, dass der Kollberger, dessen Anverwandter Jellinor zu einem früheren Zeitpunkt ebenfalls auf einer sehr bekannten Liste von Verrätern stand, vorzeitig von unserem Besuch bei der Dunkelfarn erfährt und dann womöglich auch die Verbindung zu sich selbst erkennt, entschlossen wir uns zu einem raschen Handeln. Wir machten uns auf dem Weg zum genannten Versteck – ein verfallener Spähturm in einem abgelegenen Wäldchen in der Perrinmarsch, ideal gelegen auf der Grenze zwischen der Reichsstadt und den Markgräflichen Landen – um zu verhindern, dass der Kerl die dort vermuteten Beweise seiner Schuld zwischenzeitlich beiseiteschafft. Schon allein der Umstand, dass dieses Versteck von mehreren Bewaffneten sowie zwei äußerst überdimensionierten, obskuren, blutgeifernden und glutäugigen Hunden – ja, Ihr habt richtig gehört – bewacht wurde und die nähere Umgebung zudem mit diversen Fallen gespickt war, zeigte uns, dass wir richtig lagen. Der Rest ist schnell erzählt: Es gelang meinen Gefährten und mir, Wachen und Hunde zur Strecke zu bringen. Zwei der Schergen konnten wir verletzt gefangen nehmen. Sie gestanden, in Diensten des Kollbergers oder seiner Mittelsleute zu stehen und erwarten nun allein schon wegen ihres Angriffs auf eine Geweihte der Zwölfe ihre Hinrichtung. Im Versteck selbst fanden wir unter anderem einen weiteren Stab, verschiedene höchst belastende Dokumente und ein Siegel mit zwei gekreuzten stilisierten Marschallstäben. Stab, Siegel und Dokumente liegen derzeit noch der magischen Akademie sowie dem Phextempel vor, da diese Fundstücke eindeutig nicht nur profan verschlüsselt waren, allerdings wohl auch nicht magisch. Ein seltsamer Umstand, den vor allem der Tempel genauer untersuchen wollte, aber auf vermutlich finstere Einflüsse schob. Wir machten uns wenig später, nach der Entdeckung, auf den Rückweg in die Stadt, um den hochverehrten Ratsschöffen dingfest zu machen, doch hatte dieser leider zwischenzeitlich Wind von unseren Untersuchungen bekommen und war Hals über Kopf geflohen. Eine Untersuchung seines Kuriositätenladens und weiterer Kleinstverstecke steht noch aus. Mal schauen, wie lange der Mistkerl sich noch verstecken kann, bevor er dem Henker gegenüberstehen wird.“
„Ja, die Tage des Mannes dürften wohl gezählt sein. Was einen Mann wie ihn wohl in die Arme Haffax‘ getrieben hat?“, hakte der Heermeister nach.
„Das ist schwer zu sagen, zumal die Dokumente noch nicht entschlüsselt sind. Aber aus dem, was bisher ersichtlich war und auch die Dunkelfarn andeutet, war er kein schlichter Karrierist, Haffax- oder Dämonenanhänger.“, Siegerain schmunzelte, „Mein Mitstreiter von Borstenfeld war gar der Überzeugung, dass es sich bei dem Nebachoten um einen waschechten Sultanisten handelte, der Haffax selbst nur ausnutzen wollte, um das Chaos zu nutzen, damit Perricum unter nebachotische Herrschaft gestellt werden kann. Ein Gedanke, wie er nur dem Borstenfeld entspringen kann, den ich aber auch nicht als völlig abwegig abtun möchte. So oder so ist dieses Unterfangen nun doppelt gescheitert.“
„Ausgezeichnete Arbeit, lieber Siegerain, wirklich ausgezeichnet. So gibt es in unserer Provinz nun also zwei gefährliche Verräter weniger. Ich bin wirklich sehr zufrieden. Ich nehme an, Ihr brecht in Kürze wie geplant nach Auenwacht zum Hoftag des Großfürsten auf?“
„So ist es. Ich gedenke, in zwei Tagen abzureisen. Auf dem Hoftag werde ich seiner königlichen Durchlaucht und seiner Gattin ebenfalls berichten und ihm die beiden Stäbe als sichtbaren Beweis überreichen.“
„Sehr gut. So sehen er und die übrigen Anwesenden, dass wir hier in Perricum nicht untätig sind. Eines noch: Bittet Eure Mitstreiter doch morgen zur zwölften Stunde zu mir. Ich möchte mich persönlich bei Ihnen für ihren mutigen und selbstlosen Einsatz im Rahmen eines kleinen Empfangs bedanken. Und auch wenn es etwas kurzfristig ist, sollte sich die Verleihung des Ehrenwappens III. Klasse noch realisieren lassen, den jungen von Sandern ausgenommen, da er dieses ja schon erhalten hat. Ihn werde ich stattdessen für einen vorzeitigen Ritterschlag anempfehlen.“
„So wird es geschehen, Exzellenz. Doch nun entschuldigt mich, es gibt bis dahin noch viel zu tun.“