Geschichten:Waldsteiner Kultisten

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Vereinigter garetischer Adel besiegt Kultisten!

Im Anschluß an den garetischen Adelskonvent zu Natzungen in der Grafschaft Hartsteen brach ein mehr als dreihundertköpfiges Heer gen Waldfang auf, in dem sich eine große Zahl von Schwarzkultisten festgesetzt hatte (der Bote berichtete). Ersten Berichten zufolge wurde der Aufstand der Sektierer nach erbitterten Gefechten vollends niedergeschlagen und die Baronie befreit.

Sah es noch vor kurzem so aus, als hätten sich die beiden Fraktionen sich vollends zerstritten, die um Führung und Vorgehensweise in der Waldfang-Angelegenheit unterschiedliche Positionen vertreten hatten - namentlich die Barone von Natzungen und Uslenried -, so scheint nun die Einsicht in die finstere Bedrohung im Osten und anderswo im reiche alles Ränkewerk zerschnitten zu haben. Einig wie selten zuvor und stolz wie sie es schon immer waren präsentierten sich drei Dutzend garetische Adelige nach dem drei Praiosläufe währenden Konvent zu Natzungen, zu dem die Baronin von Natzungen und der Baron von Bärenau geladen hatten, und der unter dem Vorsitz des allseits geachteten Staatsrates Garetiens, Seiner Gnaden Praiodan von Luring, zusammentrat. Getreu den Weisungen aus Gareth berieten die hohen Herrschaften über die Bedrohungen dieser Tage und in Waldfang und hielten alles in einer vielbeachteten Urkunde fest.

Hauptanliegen der Versammlung waren das namenlose Treiben zu Waldfang und der Heerbann, der jüngst über Garetien ausgesprochen ward. Zufürderst aber drängte der besorgniserregende Zustand Waldfangs, der nach dem Tode des Reichs-Rates für Scharmützel, Gestech und allerlei Kurzweil, Tsafried von Waldfang-Waldfang, eskaliert war, in dem sich nämlich Scharen von Kultisten und schwarzherzigen Daimonenjüngern sammelten. Es ward befohlen worden, daß Pfalzgraf Ugo von Mühlingen ein Heer ausheben solle, um ebendieses mit der Adjudantin Maline von Natzungen in das Herz dieser Brutstätte von Sektierern zu führen.

So brachen nach dem Konvent nahezu dreihundert Streiter auf, bestehend aus ausgewählten Mietlingen und Söldnern, Hilfstruppen aus ganz Garetien sowie einigen Rittern des Bannstrahls Praios’ und einem Dutzend Rondrianern und Magistern.

Ende Praios gelang es den Truppen, von drei Seiten in die Baronie Waldfang einzufallen, so binnen weniger Tage zahlreiche Dörfer ohne größere Verluste zu befreien und zum Hauptort der geschundenen Lande vorzudringen. Während der viertägigen Schlacht um Waldfang aber ,mußten sich die göttergetreuen Recken gegen unsagbare Schrecken zur Wehr setzen: Untote und Wesenheiten aus der verfluchten siebenten Sphäre, wie man es heuer leider in Tobrien erlebt. Viele wandten sich da kreidebleich zur Flucht und nur dem beherzten Einsatze der götterfürchtigen Zauberer einerseits und dem stählenden Gebete der Praiospriester andererseits ist es zu verdanken, daß der Vormarsch nicht zum Stehen kam. So konnte die Unterstadt unter hohem Blutzoll endlich genommen werden. Zwei Tage darauf, am zweiten der Rondra, blies man zum Sturme auf die Burg, in dem es gelang, die Oberstadt in Brand zu setzen und einen Zwinger zu unterhöhlen, wobei das Feuer nun auch auf die Burg übergriff - ein Zeichen Praios’? -, denn nicht unähnlich war das Bild einem riesigen Scheiterhaufen. Nun, da der Zwinger gefallen und die Mauer teilweise eingerissen, stürmten die Garetier in gerechtem Zorne und lautem Gebrüll in die Bresche und stellten im Burghof die meisten der Aufständischen in hitzigem Gefecht (was durchaus wörtlich zu nehmen ist, brachen doch überall brennende Holzkonstruktionen zusammen). Bald darauf stürmte man auch den Bergfried, in dessen Innern mit Hilfe der Magier die führenden Köpfe der Sektierer dingfest gemacht werden konnten, wohingegen der lange gesuchte Schwarzkünstler Zachan ibn Ruhal durch die Klinge der erzürnten Baronin von Natzungen einen viel zu schnellen Tod fand. Nachdem bis zum Schwertfeste die letzten Raubsöldner zusammengetrieben worden waren, wobei nicht wenige in die Sandelbrucher Sümpfe zu fliehen trachteten, wurde im Efferd der Prozeß eröffnet.

Yacuban von Creutz-Hebenstreyt, Geheimer Inquisitionsrat im Orden der Göttlichen Kraft, hält nunmehr Gericht über nahezu 100 gefangene Aufständische, Schwarzkünstler und Kultisten, unter ihnen auch der Urheber der Waldfang-Angelegenheit: Junker Boronir von Hornbach, der die Kultisten nach dem Tode des Reichsrates Waldfang nicht nur gewähren ließ, sondern ihnen auch Gold und andere Unterstützung angedeihen ließ.

Nun aber ist zu Gareth bekannt geworden, daß die Baronie Waldfang wieder belehnt werde! Denn des greisen Reichs-Rates Nichte, die Ritterin Tsaburga von Waldfang-Angerwilde, womit die Waldfang-Angelegenheit ein Ende nehmen mag, aus der die Garetier gelernt haben: Wehret den Anfängen! Das Übel muß erstickt werden, solange es noch jung ist und am Aufkeimen. Später kostet es zu viel Blut und Leben, das beim Kampfe im Osten besser eingesetzt wäre.

Die versammelten Streiter von Waldfang aber ziehen nun weiter, sich zur Heerschau zu versammeln, wie der scheidende Marschall Garetiens, seine Hochwohlgeboren Dexter Nemrod, es verfügte an des Königs Statt! Und dann möge der Daimonenmeister erzittern, wenn (endlich) Garetien aufsteht, um dem Vernichter zu trotzen und den Streitern beizustehen, die derweilen so tapfer für das Reich gefochten!