Geschichten:Vorbereitungen

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Bärfried hastete durch die schmalen und dunklen Gänge des Hardenfels, die feinen Ringe seines Kettenhemdes klirrten bei jedem seiner Schritte und kündigen, gemeinsam mit den schweren Stiefeln, sein Kommen schon sehr früh an. Entsprechend unüberrascht blickte sein Vater von seinem Stuhl im Rittersaal zu Bärfried, als dieser mit einem Brief in der Linken, hinein stürmte. Mürrisch aber mit einer gewissen Neugier sprach der alte Ritter zu seinem Sohn, "was bei der Sturmherrin bringt dich dazu durch das Gemäuer zu stampfen wie eine Horde wild gewordener Trollzacker?" Bärfried verschnaufte kurz, ging dann zu seinem Vater und überreichte ihm den kleinen Brief, den er vor einigen Momenten erst von einem Boten überreicht bekam. "Wir bekommen hohen Besuch! Erinnert Ihr Euch an Ihre Hochgeboren Elissa vom Berg? Die Baronin der Nachbarbaronie und meine Kontrahentin im Finale des Turniers in Wasserburg?" Wolfhelm entfaltete den Brief und las ihn gründlich durch ehe er seinen Sohn schweigend anblickte. Bärfried kam es wie eine Ewigkeit vor, bis sein Vater wieder zu sprechen begann. "Das hättest du mit mir absprechen müssen. Auf einen so hohen Besuch sind wir nicht vorbereitet. Weder haben wir für die standesgemäße Speisen, noch Schlafmöglichkeiten. Wir müssen sie Diener losschicken, die sollen entsprechende Besorgungen machen. Die Baronin bekommt natürlich das Zimmer des Hausherren. Und der Turm muss auf Vordermann gebracht werden! Zumindest soweit es geht!" Bärfried blickte seinen Vater etwas überrascht an, hatte er den Alten doch schon lange nicht mehr so voll Tatendrang erlebt. Bärfried nickte und verbeugte sich kurz, bevor er auf den Absätzen kehrt machte und zum Gesinde lief. Es lag noch einiges an Arbeit vor ihnen. Auch wenn er keine Wunder erwarten würde, so mussten sie zumindest ihr bestes tun und den alten Hardenfels herausputzen.

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Der Großteil der Familie Hardenstatt und das gesamte Gesinde, welches auf dem Turm lebte, stand vor dem Eingang des Turms. Wolfhelm, seine Angetraute, Bärfried samt Frau, Firunwin und seine Frau, flankiert von ihrem Sohn. Alle betrachteten, mehr oder minder, stolz ihr Werk. Die meisten der ehemals schiefen Holzluken waren wieder gerade und angestrichen, die Ranken wurden etwas zurecht gestutzt und aus den Fensterscharten herausgeschnitten. Sogar das alte große Banner, welches von den Zinnen des Turms über dem Tor hing, konnte ausgebessert werden und hing nun in neuen strahlenden Farben über dem Tor. Und so blickte die, ebenfalls herausgeputzt, Gesellschaft den breiten Weg nach Süden herab. Gero, der auf der Spitze des Turms Ausschau gehen hatte, hatte vor wenigen Momenten vier Personen aus Richtung Süden kommend gemeldet. Die Anspannung und Vorfreude hielten sich in Bärfried die Waage, auch wenn er wohl selbst behauptet hätte dass er keinerlei Anspannung fühlte.