Geschichten:Von schwarzen Galeeren und heiratswilligen Bräuten

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Kaiserlich Sighelmsmark, Gut Zweifelfels, Ingerimm 1035 BF:

„Ich muss schon sagen, ich bin ein wenig neidisch. Die orgiastischen Feste des Goldo Paligan sind legendär. Dagegen sind selbst die ausgefallensten Adelsfeierlichkeiten in Gareth so dröge wie ein Traviagöttinendienst.“ Aus Edorians Stimme klang unverkennbar Bedauern.

„Ja, Feenwasser, es war ein Privileg an der Seite von Goldo dem Großartigen die Wettfahrt auf dem Großen Fluss zu bestreiten. Welch ein Mann, wohl keiner reicht an seine Eloquenz und Wortwitz heran. Auch besitzt er eine Großzügigkeit und Güte die ihres Gleichen sucht. Und erst sein Schiff, ich sage Euch, die Aurora Paliganya scheint wie aus einem Tagtraum der Götter entsprungen.“ Leomar kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. „Und all diese äußerst rahjagefälligen Diener und Dienerinnen aus dem Dschungel Meridianas, oh Feenwasser an denen hättet Ihr Eure Freude gehabt, selbst die Ruderer waren von beeindruckender Schönheit. Jeder Wunsch wurde einem von den Lippen abgelesen. Es gab Kurzweil, welches jedes phexgefälliges Herz höher schlagen ließ und dann natürlich diese südländischen Rauschkräuter und die ausgefallenen Festivitäten. Ich muss schon sagen, die Al´anfaner wissen wie man sich das Leben versüßt.“

„Aber wie kam es überhaupt dazu, dass Ihr die Wettfahrt mit dem Paligan bestritten habt?“, fragte Edorian neugierig, „habt Ihr nicht die Braut der Luring-Hirschfurten unterstützt?“

„Ah, so einfach war es nicht“, erwiderte Leomar, „unsere garetische Kandidatin war in meinen Augen von vornherein chancenlos, zumal wir kein Interesse daran haben konnten, das Haus Hirschfurten noch weiter aufzuwerten. So habe ich mich anderweitig umgesehen und habe mich auf die Tugenden Phexens besinnt.“ Der Zweifelfelser grinste breit.

„Ihr habe Euch verkauft!“, stellte Edorian trocken fest, „aber ausgerechnet an den Paligan?“

„Aber nein Feenwasser, wiewohl ich tatsächlich mit dem Gedanken gespielt habe, die Nichte des Paligan zu unterstützen, schien mir das letztendlich für politisch zu heikel. Meine wahre Sympathie lag allerdings bei Goldo dem Großartigen, was sich für mich auch ausgezahlt hat, aber darüber liegt borongefällig ein Mantel des Schweigens.“ Wieder lag ein phexisches Grinsen auf Leomars Gesicht, hatte er doch von Goldo Paligan eine kleine Schatulle voll mit Edelsteinen und einen prall gefüllten Beutel mit goldenen Dukaten bekommen. Nach offizieller Lesart bedankte sich der Grande aus dem tiefen Süden damit bei Leomar für seine Verdienste bei der Wettfahrt, hatte sich der den Freuden des Lebens zugeneigte Zweifelfelser doch als angenehmer und unterhaltsamer Reisegefährte erwiesen, der obendrein noch die Nichte Paligans vor den Gefahren des wilden Albernias beschützt hatte. „Offiziell habe ich die Kandidatin aus Salza unterstützt.“

„Salza? Was können die armen Schlucker aus dem Nordwesten Euch denn geboten haben? Außer Salzarellen gibt es dort doch nichts.“ Edorian wirkte sichtlich verwundert.

„Eine Braut! Ich bekomme eine Braut aus dem Grafenhaus von Salza.“

„Ähm, Ihr seid bereits vermählt, wie habt Ihr Euch das vorgestellt?“ Edorian war nun vollends verwirrt.

„Habt Ihr Euch meine Gemahlin mal im Schein Praios angesehen? Eine Zumutung! Mir ging es um die üppige Mitgift der Hohentanns und die habe ich bekommen.“ Leomar kniff seine Augen zusammen. „Der Reichsforst ist voller Gefahren, es wäre nicht das erste Mal, wenn dort jemand verschwindet, oder etwa nicht?“

Es lag für Leomar auf der Hand, er musste seine Gemahlin loswerden, sie hatte ihre Pflicht als Einnahmequelle mehr als erfüllt. Aber darum würde es sich kümmern wenn er wieder in Neerbusch sein würde. Nun richtete sich sein Blick verheißungsvoll gen Auenwacht.



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19. Ing 1035 BF
Von schwarzen Galeeren und heiratswilligen Bräuten
Kamingespräche auf Schloss Ritzewull


Kapitel 4

Aus heiterem Himmel
Autor: Bega