Geschichten:Von Umbruch und unruhigen Zeiten - In neuen Stallungen

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Schloss Rossgarten, Baronie Wasserburg Travia 1043 BF (04.1043)

Haugmine, Schild dichter. Schultern gerade. Rechter Arm höher… höher sagte ich, sonst gibst Du Deinen Torso frei.“ Nachdem Korhilda ihre junge Knappin angewiesen hatte, wie denn ein guter Tjoster seine Lanze und seinen Schild hielt, ging sie die Turnierbahn entlang zu ihrem zweiten Knappen. „Junge dann zeig mal, was Du bisher gelernt hast.“

Thimorn nahm perfekt Haltung an, während Damina den Jungspunden befahl, loszureiten.

„Hast Du die Neuigkeiten vernommen, Mutter?“ Wolfaran schritt auf seine Mutter zu, den den Garether und Märker Herold in seiner Hand, währenddessen Canyzeth in der Perricumer Postille schmökerte und ihn begleitete.

„Ich weiß, Junge! Ich habe es bereits zur Morgenstund gelesen, als der Bote die Postillen brachte. Der Schiedsspruch zu Leuenwald ist misslungen. Das Orakel der Kirchen spricht von einem Blutvergießen. Wir werden uns auf unruhige Zeiten einstellen müssen.“ Die Wasserburger Baronin war durchaus besorgt, ob der drohenden Streitigkeiten. Würde sich der Zwist auch über die garetischen Grenzen hin nach Perricum ausbreiten?

Die Turnierlanzen krachten auf die Schilde. Haugmine konnte sich nur unter größter Anstrengung noch im Sattel halten. „Gut so Mädel“ Korhilda sprach ihr Mut zu, es war schließlich ihre erste Stunde in der Tjostbahn. „Leo, die nächste Runde reitest Du… Haugmine gut gemacht, weiter so. Thimorn nicht übermütig werden, konzentriere Dich.“

Wolfaran von Ochs ließ nicht locker und berichtete seiner Mutter weiter. „Kaisermärker und Eslamsgrunder Truppen sind tief ins östliche Reichsforst eingefallen, während sich Truppen aus dem Schlund mit Waldmärker Hilfe über das südliche Hartsteen hermachten. Steht gleich auf Seite eins.“

„Dein Herold scheint aktueller zu sein, als meine Postille.“, warf Canyzeth ein.

„Es geht noch weiter auf Seite drei. Der Reichsforster Feldzug durch den Wald ins nördliche Hartsteen war ein Erfolg, die südliche Route kommt dagegen bereits vor der Stadt Bärenau zum Stehen.“

„Da wird der kleine Bruder von Iralda aber alles in die Waagschale geworfen haben, dass er sich ihnen entgegenstellen konnte.“

„Unsere Familien, unsere Freunde… alles scheint außer Kontrolle zu geraten. Wir müssen etwas tun.“

„Wir können nur abwarten. Und hoffen, dass es ein heftiger Sturm ist, der sich schnell legt. Doch tun können wir nichts. Wolfaran, sieh mich an. Die blutige Fehde in Wasserburg hat mich für immer gekennzeichnet, ich kämpfe noch gegen die Folgen des Attentats an. Dazu die horrenden Schulden, die der Pfau uns hinterlassen hat. Wir sind nicht kampfbereit. Und Vieh führt man nur auf das Feld, um abgeschlachtet zu werden. Es ist noch nicht an der Zeit das Schwert zu schwingen."

"Aber Mutter, was wenn unsere Freunde um Hilfe bitten?"

"Dann werden wir neu entscheiden. Wolfaran, wir sind nun Perricumer, wir sollten uns aus garetischen Zwistigkeiten heraushalten. Wir haben in Wasserburg genug eigene Sorgen und Nöte, als dass wir noch die Kraft aufbringen könnten, anderen zu helfen."