Geschichten:Von Umbruch und unruhigen Zeiten - Hesindes Gaben

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Meine liebste Schwester,
 
 
 
 
zuvorderst möchte ich Dir herzlich gratulieren, dass Du Dein Studium zum Rechtsgelehrten erfolgreich abgeschlossen hast. Ich hatte gehofft, Dich danach wieder in Bärenau an meiner Seite zu wissen.

Als liebender Familienvater kann ich aber Deinen Wunsch verstehen, nah bei Deiner Tochter zu verweilen. Ich hoffe ihr geht es nach den grausamen Ereignissen vor ein paar Götterläufen schon besser. Dein praisgeweihter Freund wird sicher auf sie Acht geben.

Sollte sie wieder vollends gesunden - alle Anzeichen sprechen ja dafür - hatte ich gehofft, Du würdest Rohaja wieder an den Hartsteener Grafenhof zurück schicken. Aus hartsteener Sicht wäre es sinnvoller, als sie in der Kaisermark zu belassen. Sag mir bitte Bescheid, solltest Du eine endgültige Entscheidung zu dem Thema gefällt haben. Oder ob des Advokatus Anfrage am burggräflichen Hofe der Halsmark positiv beschieden wurde, dass Deine Tochter dort nach Genesung die Knappschaft antreten wird. Dann kann ich die immer wieder auftretenden Fragen des Hartsteener Hofes beantworten.

Ich möchte diesen Brief nun auch nutzen, um Dir eine aktuelle Sicht auf Deine Baronie zu ermöglichen.

Die Fehdehandlungen haben wir gut überstanden. Im Gegensatz zu unseren Brüdern und Schwestern im Süd-Osten hatten wir die Lage bis auf ein paar Scharmützel im Griff.

Nach dem niederträchtigen Grabandt suchen wir immer noch und versuchen ihm habhaft zu werden. Er ist jedoch gut vernetzt im Niederadel und konnte meinen Männern immer wieder entwischen. Jetzt im frostigen Firun werde wir unsere Suche erstmal einstellen. Im nächsten Frühling werden wir unsere Bemühungen ihn zu ergreifen erneut aufnehmen.

DankHamarjans Künsten haben wir eine gute Ernte nach der Nächsten eingefahren. Wir können selbst wieder über unserem eigenen Bedarf ernten, das Getreide wird uns sicher über den Winter bringen. Wir konnten die Kornlieferungen an die unersättliche Kaisermark wieder aufnehmen - ein warmer Geldsegen für uns. Die Bürger Bärenaus sind im festen Aberglauben, dass das Land und die gütige Peraine uns gewogen sind. Wir haben diesen Glauben bestärkt, in dem wir von Deinem Schwur an die Rehkönigin stets berichten.

Ich werde Dich weiter auf dem Laufenden halten und hoffe Dich nun mehr in Bärenau begrüßen zu können. Deine Baronie braucht ihre Herrin.
 
 
 
 
Dein kleiner Bruder

Gegeben im Firun 1044 BF, Baronie Bärenau