Geschichten:Vom Regen in die Traufe - Teil 1

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Burg Trollhammer, 10. Rondra 1029:


Das erste Jahr unter Kaiserin Rohajas Herrschaft hatte einen turbulenten Beginn genommen. Nachdem Nimmgalf auf dem Reichskongress rehabilitiert und von den Vorwürfen des Answinismus freigesprochen, sowie für seine selbstlosen Taten im Kampf gegen den Schwarzen Drachen mit dem Greifenstern in Silber ausgezeichnet worden war, hatte er von vielen seiner Freunde, aber auch von einigen seiner Widersacher Anerkennung und Respekt erhalten.

Wieder zurück in Hirschfurten hatte er seine Kontakte zur Traviakirche genutzt, um seiner lang ersehnten Scheidung von der gegen die 12göttlichen Gebote frevelnden Simiona Rechtskräftigkeit vor Göttern und Recht zu verleihen. Nach wochenlangem hin- und her hatte die oberste Traviageweihte Garetiens der Scheidung endlich zugestimmt. Entscheidend hierfür war wohl, dass eine Untersuchung der Traviakirche in Leihenbutt nur zur Folge gehabt hatte, dass die entsandten Geweihten und die sie begleitenden 12 Gänseritter spurlos verschwunden waren. Nimmgalf befürchtete das Schlimmste, aber er hatte deutlich vor der Gefährlichkeit seiner Ex-Gemahlin gewarnt.

Vor einigen Tagen hatte er einen Boten, einen jungen Gemeinen namens Fredwin Brockstal aus den Reihen der Reichsforster Liga, der wiederholt durch Disziplinlosigkeiten aufgefallen war, mit den gesiegelten Kopien der Scheidungs-Dokumente zu Simiona entsandt. Bisher hatte er noch keine Reaktion Simionas vernommen. Doch just im Moment hatte eine Transportkutsche eine Kiste für den Baron zu Hirschfurten abgegeben, und Nimmgalf hatte angeordnet, diese in sein Privatgemach zu bringen. Sie trug das Kürzel Simonas: S d S-M

Mit klopfendem Herzen öffnete er die Kiste und obwohl er mit dem Schlimmsten gerechnet hatte, erschrak er zutiefst. Darin befand sich der abgetrennte Kopf, die Hände und die Füße sowie das herausgeschnittene Herz des Boten. Darüber gestreut waren Aschestückchen, die Nimmgalf für die Reste der Scheidungsunterlagen hielt. Diese Antwort war sehr deutlich und passte zu der Götterfrevlerin.

Nimmgalf schloss die Kiste und gab Anweisungen, die Überreste borongefällig zu bestatten. Er würde sich um die Angehörigen persönlich kümmern und ihnen sein Beileid aussprechen. Dass er diesen Menschen quasi in den Tod geschickt hatte belastete sein Gewissen, doch gehörte auch dies zu den bitteren Aufgaben eines Menschen, dem es von den Göttern bestimmt ist über andere zu gebieten.

Am Nachmittag ritt er nach Samlor zum Traviatempel. Er wollte für die Seele des Verstorbenen beten, und die Götter um Vergebung bitten.


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Texte der Hauptreihe:
K1. Teil 1
K2. Teil 2
K3. Teil 3
K4. Teil 4
K5. Teil 5
10. Ron 1029 BF
Teil 1


Kapitel 1

Teil 2