Geschichten:Vom Nutzen von Kindern in Kutschen - Teil 1

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"Das ist nicht Euer Ernst!"

Oldebor von Weyringhaus schaute seinen Secretarius ungläubig an - so als erwarte er, dass Meister Wiesenbach das soeben vorgelesene Schreiben als Scherz entlarven würde. Doch nichts dergleichen geschah; der Secretarius verzog keine Miene. So fügte sich auch der Burggraf der Raulsmark widerwillig den Tatsachen:

"Horbald von Schoeckh lässt anfragen, ob er sich mir auf der Reise nach Reinherz anschließen kann? Ist dieser Schmarotzer etwa zu geizig, sich eine eigene Kutsche zu leisten?"

"Gut möglich", erwiderte der Schreiber.

"Kommt überhaupt nicht in Frage. Stunden- oder tagelang eingepfercht mit dem Schneck? Travia hilf! Am Ende sage ich ihm noch ins Gesicht, was ich von ihm halte!"

Meister Wiesenbach zog eine Grimasse, als habe ihm jemand auf den Fuß getreten.

"Das wäre nicht anzuraten", entgegnete er. "Soll ich eine freundliche Absage vorbereiten?"

"Ja!", rief der Burggraf. "Besser gesagt nein", ergänzte er geschwind.

"Lieber eine freundliche Zusage, die ihn von selbst dazu bringt, von seinem Ansinnen Abstand zu nehmen. Ihr wisst schon, was ich meine."

Der Schreiber nickte wissend und tauschte ein kurzes Lächeln mit dem Raulsmärker aus.


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