Geschichten:Vom Begleichen einer Schuld

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Gareth, Mitte Rondra 1030 BF, Hotel Seelander


Ein überbordender Speiseraum, mit kleinem Springbrunnen und reichverzierten, vergoldeten Verzierungen an den Wänden, die Decke bemalt mit reichen Szenen der Garethischen Oberschicht. Eine junge, zierliche Musikerin an der Harfe. An einem kleinen Tisch, der prall gefüllt ist mit Früchten aus dem Süden Aventuriens und dutzenden Törtchen und süssem Gebäck der Pfalzgraf zu Sertis im Gespräch mit einem feingekleideten Mann.


Hilbert: Es ist zu gütig von Euch, Dom Franwin, mich zu diesem Frühstück einzuladen. Es muss ein Vermögen kosten!

Franwin: Ach, ach, mein Teurer! Gute Freundschaften muss man sich mit jedem Mittel erhalten. Ihr hättet hier sein sollen, als der Neffe des Stoerrebrandts hier seine Verlobung feierte. Drei dutzend Tänzerinnen, in ein rahjagefälliges Nichts von einem Seidenschal gehüllt. Und die Torte erst! Noch heute geht das Gerücht umher, dass allein die Torte wohl die Aufständischen von Mühlingen hätte sättigen können.

(Hilbert nippt am schweren Wein und nickt die ganze Zeit zustimmend)

Franwin: Wo wir beim Thema sind, wie steht es um Eure bezaubernde Gemahlin, die wunderschöne Alena von Gallstein?

Hilbert: Ach, sie ist ein wenig unglücklich daheim im Reichsforst, wie mir scheint. Ich kann es ja verstehen. Neunzig Prozent der Pfalzgrafschaft sind ja nicht begehbar, und jeden Tag scheint der Wald größer zu werden.

Franwin: Hach, wie gruselig. Jaja, die Provinz hat ihre eigenen Gesetze. Neulich war ich erst mit einem engen Freunde in Elenvina. Meine Güte, halten die sich für exclusive, dabei haben die Höflinge Manieren wie die letzten Thorwaler. Wahrscheinlich werde ich diesen Sommer in Vinsalt verbringen, auch wenn diese hochnäsigen Horasier ihre Blasiertheit für Lebensart halten.

Hilbert: Jaja, Vinsalt ...

Franwin: Schaut mal dort, der junge Cronenfurt! Ganz der Großonkel, wenn auch nicht von so vollendeter Manier, wie man sagt. Sein "Garether Tagebuch eines Liebenden" sind der dernier cri in der Hauptstadt zur Zeit.

Hilbert: Aha. Mhh.

Franwin: Aber zurück zu Eurer Bitte. Ich habe lange und ausführlich mit unserem Freund Drego gesprochen, und auch er stimmte zu, dass es ein wichtiges Anliegen sei. Darum hat er Euch ja an mich weitervermittelt. Eine Schande, wenn der alte Franwin nicht einem Freund eines Freundes helfen könnte!

Hilbert: Ja, das wäre tatsächlich schön ...

Franwin: Ihr müsst mir nur Euren Wechsel geben, und könnt sogleich Euer Problem als gelöst betrachten. Wegen der paar Dukaten ...

Hilbert: Naja, fünfhundert sind ja schon eine Summe.

Franwin: Ach, das sind Lappalien! Euer Frühstück kostet ja fast soviel!

Hilbert: Tatsächlich?! Oh, das wusste ich nicht.

Franwin: Keine Rede wert. Ich werde noch heute Eurem ... Freund Anselm eine Depesche schicken, wenn Ihr dies so wünscht. Enthalten wird sein ein Wechsel der Nordlandbank mit dem betreffenden Betrag sowie einem Gruß von Euch, Hilbert. Unter Freunden sollen diese Dinge keine Rolle spielen, oder was meint Ihr?

Hilbert: Neinnein. Ihr seid zu gütig und es wird mir eine Freude sein, wenn ich mich dereinst revanchieren darf.

Franwin: Aber Hilbert. Das ist doch nicht wichtig. Wichtig ist es zu wissen, wen man zum Freunde hat.