Geschichten:Verschollene Eber - Das Lächeln der gütigen Trautlinde

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Baronie Feldharsch, Gut Perainenfried

Der Eilbote war unterwegs. Trautlinde Ährenstein lächelte zufrieden, während sie sich von ihrem hohen Lehnstuhl erhob. Ein kurzer Blick und eines ihrer vielen Enkelkinder stob davon, um den Verwalter zu holen. Ein weiteres Lächeln und eine ihrer Großnichten stand an ihrer Seite. „Sei so gut und schicke nach Alaria.“ Wieder entfernte sich das leichte Trappeln von kleinen Füßen auf dem mit gebrannten Ziegeln bedeckten Boden. Trautlinde hatte sich entschlossen. Sie würde Alaria auf die Queste des Prinzen schicken. Dann konnte ihre Enkeltochter mit ihren geschickten Fingern die Wunden behandeln, die diese groben Klötze von Rittern mit Sicherheit schlagen würden, und sie wäre aus dem Weg.

Trautlinde hatte schon vor längerer Zeit ihren Platz an der Spitze des Tempels der gütigen Peraine hier in Perainenfried zugunsten der Begabtesten ihrer Enkeltöchter abgegeben. Die Führung der weit verzweigten Familie war Aufgabe und Auftrag genug. Hinzu kam, dass die Visionen, von denen Alaria in unregelmäßigen Abständen heimgesucht wurde, interpretiert werden mussten, was sie als ihre höchsteigene Aufgabe ansah. Genug zu tun gab es also allemal. Wenn aber ihre Vermutung stimmte und die jüngste Vision tatsächlich eintrat, dann musste sie sofort und ohne Rücksicht auf Verluste handeln. Und je weniger Menschen von der Sache erfuhren, umso besser wäre es. Sie musste Alaria also für die nächsten Wochen wohl oder übel vom Gut fernhalten. Da kam die Queste des Prinzen wie gerufen. Sollte Alaria sich auf den Weg in den Kosch machen, sie würde hier bleiben, über die Familie wachen und eine Investition in die Zukunft tätigen. Und dass sie dabei dem viel zu aufgeblasenen Praiomon Caitmar von Dergelstein einen auswischen würde… fast hatte es den Anschein, als schnurre die alte Perainegeweihte wie eine zufriedene Katze.