Geschichten:Verräter und Getreue - Mögen die Niederhöllen hereinbrechen

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Festung Feidewald, 16. Rondra 1033 BF

Geismar stieß die Hure vom Bett und erhob sich: „Raus mit Dir!“ sprach er leise, aber bestimmt. Nachdem sie wie ein verletztes Tier durch die eine Tür das Gemach verlassen hatte, rief Geismar zur anderen Tür: „Herein!“

Yaldur Plenkner betrat das Schlafgemach des Grafen.

„Was gibt es?“ fragte Geismar mit herrischer Miene.

„Es sind Nachrichten aus Hutt eingetroffen, die Euer Hochwohlgeboren interessieren werden!“ Mit diesen Worten überreichte der Geweihte dem Grafen mehrere Pergamente. Geismar las diese aufmerksam.

„Und dies ist bestätigt?“ fragte er aufgeregt. Yaldur nickte.

„Diener!“ donnerte Geismars Stimme.

Der Diener eilte herbei. „Herr?“

„Sorge umgehend dafür, dass Werdomar hier erscheint, bring mir Wein und helfe mir beim Anziehen! Yaldur, Du bleibst auch hier! Wir haben zu tun!“

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Kurz darauf hatten sich Werdomar von Quintian-Quandt, der Baron von Puleth, sowie Bendrich von Quintian-Quandt in der Schreibstube des Grafen versammelt und hörten sich die Berichte aus Hutt an.

Geismar schlug mit der Faust auf den Tisch: „Dies ist der Moment, auf den wir gewartet haben!“

Werdomar zog fragend eine Augenbraue hoch. „Die Kaiserin hat Frieden angeordnet!“

Geismar nickte.

„Was genau gedenkt Ihr jetzt zu tun, Hochwohlgeboren?“ fragte Werdomar skeptisch.

Geismars Miene war ein einziges böses Lächeln: „Lasst überall verlautbaren, dass wir die Familie Schwingenfels und ihre Verbündeten als Verräter ansehen!“

„Dies ist bereits geschehen!“

Geismar beugte sich über den Tisch: „Zugleich setzen wir Kopfgelder auf jeden Schwingenfelser aus – lebendig oder tot ist mir gleich! Gleichzeitig schickt Ihr die Söldner los. Sie sollen die Schwingenfelser angreifen! Kollateralschäden sind dabei ausdrücklich erwünscht! Sie sollen meinen, dass die Niederhöllen über sie hereinbrechen!“

Werdomar stutzte. „Wie meinen?“

Geismar setzte eine unschuldige Miene auf: „Nun unsere Soldaten ziehen los, um die Schwingenfelser anzugreifen! Auf dem Weg zu ihnen laufen ihnen aber Hutter Ritter über den Weg! Wer sagt unseren Söldner denn, dass dies Hutter Ritter sind? Und wer sagt ihnen, dass diese Hutter Ritter ebenfalls gegen den Schwingenfelser kämpfen?“

Bendrich lachte hämisch.

Werdomar begann, den Plan zu verstehen.

„Und stellt den fähigsten Söldnerführern die Belehnung mit Gütern wie Orbetreu, Steinfelde, Gneppeldotz und Weizengrund sowie die Vermählung mit adligen Damen in Aussicht!“

Werdomar kam ins Grübeln. „Glaubt Ihr nicht, dass dies ein wenig verfrüht ist?“

„Bei dem Almadaner hat es doch auch funktioniert!“

„Wir werden aber mehr Söldnerführer als ihn brauchen!“

„Dann findet welche!“

Werdomar nickte stumm.