Geschichten:Unruhen in Erlenstamm - Teil 2

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Am selben Abend in einer zwergischen Schmiede am Rande von Treilin: Xosch und Drascha sassen mit ihren Kindern beim abendlichen Gebet zu Angrosh, dankten für das gelungene Tagwerk und baten um eine ruhige Nacht, um Frühmorgens wieder frisch mit ihrer Arbeit Angrosh zu ehren.

Doch plötzlich unterbrach Drascha das gebet: „Mann, war da nicht was? Ich hab was draussen gehört.“

„Ich habe nichts gehört Frau.“

„Doch doch, wie ein erstickter Schrei.“

„Frau, da war nichts.“

„Wie oft habe ich Dir gesagt, Mann, dass Du nicht mehr richtig hörst. Ich schwöre, ich habe was gehört.“

„Na gut, ich werde nachsehen.“

„Tu das, aber sei vorsichtig.“

Xosch nahm eine Kerze und öffnete die Tür zur Hauptstrasse hin, welche völlig menschen- (und zwergen-) leer war. Er schaute sich zunächst um, doch es schien alles ruhig zu sein. Doch da, da lag doch etwas auf der Strasse. Xosch ging darauf zu, und erkannte, dass ein Mensch, blutüberströmt, auf der Strasse lag, neben ihm ein Schmiedehammer, wie ihn Zwerge oft benutzen. Er eilte auf den Menschen zu, um zu sehen, ob man ihm helfen könnte.

Xosch kniete sich neben die Person hin, und erkannte, dass es sich um den menschlichen Schmied von Treilin handelte. Er war tot. Xosch nahm den Hammer in die Hand und betrachtete ihn genau, konnte jedoch zunächst nichts weiter feststellen, als dass er voller Blut war. Moment, da war doch diese typische Kerbe im Schaft, die er kannte. Es war ein Hammer aus seiner eigenen Werkstatt, den er vor einigen Tagen verlegt zu haben glaubte. Er wandte sich ratlos zu seinem Haus um, aus dem seine Frau guckte.

In diesem Moment ertönte erschreckend nahe Hundegebell und eine Stimme rief: „Da ist er! Xosch der Zwergenschmied hat Inger getötet! Wir dem Zwergenpack werden wir es zeigen!“ Wenige Augenblicke später tauchten Männern mit Fackeln, Dreschflegeln, Knüppeln und Hunden auf und stürmten auf Xosch los, der den Hammer fallen lies und in wilder Panik zu fliehen versuchte. Er hatte jedoch keine Chance und bald fuhren unzählihe Knüppel und und Dreschflegen wieder und wieder auf ihn nieder…

Der Anführer der Bande rief, als sich Xosch nicht mehr regte.“ Lasst uns das Zwergenpack ein für alle mal ausräuchern!“

Mit diesen Worten wandte sich der Mob, dem sich immer weitere Bewohner Treilins anschlossen, gegen Xoschs Haus … und andere von Zwergen bewohnte Häuser.

Derweil wurden die Büttel von Treilin nach vielen theoretischen Ausführungen zur Bekämpfung von Verbrechen auch in der Kunst des Knüppelkampfes trainiert und von einem eher gelangweilten, aber von der Baronin eigens heranzitierten, berittenen Detachement des Erlenstammer Banners beaufsichtigt. Ab und zu inspizierte die Baronin das Training selber und es schien, als würde sie auf etwas warten. Irgendwann, wurde das Training offensichtlich unergiebig. Die Büttel waren müde und konnten den Instruktionen des Hauptmanns nicht mehr Folge leisten. Die Baronin bedachte sie nur mit einem verächtlichen Blick und befahl Trutz Raspel dann, er solle die Büttel zum Schlafen schicken, am nächsten Tage werde das Training weiter gehen. Raspel fragte dagegen, was mit der Sicherheit in Treilin sein sollte.

„Vertraut mir Trutz“, erwiderte die Erlenstammerin, vertraut mir und haltet Eure Männer in Bereitschaft!“

Kaum hatte sie geendet, läutete die Alarmglocke auf einem der Türme der Burg Freudenstein sturm. Und ein Wachposten rief, kaum hörbar: “Ich sehe Feuerschein in Treilin! Es brennt!“

Die Baronin schien von dieser Nachricht nicht überrascht, doch mit offen zur Schau gestellter Sorge sprach sie zu Trutz:

„Nun also, Hauptmann, reitet mit Euren Männern nach Treilin, und schaut nach dem Rechten … und achtet darauf, dass nicht zu viele Menschen zu schaden kommen!“

Mit einem etwas irritierten „Sehr wohl Herrin“ scharte der Hauptmann seine Leute um sich und galoppierte in die Nacht davon.


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Texte der Hauptreihe:
K1. Teil 1
K2. Teil 2
K3. Teil 3
2. Ron 1027 BF
Teil 2
Teil 1


Kapitel 2

Teil 3
Autor: Bene H.