Geschichten:Unpässlich - Erkenntnis

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Ein gehobenes Hotel in Gareth, Mitte Hesinde 1045 BF

“Wie geht es Euch heute, Euer Wohlgeboren?”, fragte die Peraine-Geweihte mit sanfter Stimme, als sie in Salix’ Zimmer eintrat und behutsam die Tür hinter sich zuzog. Der Angesprochene richtete sich, unter einem Hustenanfall, in seinem Bett auf und hob die Hand schwach zum Gruß. “Besser, habt Dank. Eure stärkenden Aufgüsse und nicht zuletzt die Verabreichung von Olginwurz haben ihre Wirkung nicht verfehlt”.

“Das freut mich zu hören, danken wir der gütigen Herrin für Ihre Gaben und Hilfe”. Die Geweihte lief zu einem Beistelltisch und goss etwas Aufguss in einen Becher, den sie sodann an ihren Patienten weiter reichte. “Und der Herrin Hesinde, dass sie eurem Medicus genug Verstand gegeben hatte, sich rechtzeitig an den Tempel der Eingebrachten Ernte gewandt zu haben”. Kurz legte sich ein besorgter Ausdruck auf ihr Gesicht, “wer weiß, wie es ausgegangen wäre, wenn wir nicht rechtzeitig informiert worden wären”.

Salix nickte bedächtig, ehe er einen Schluck von dem scheußlichen Gebräu zu sich nahm. Es mochte sein Leben gerettet haben, sein Lieblingsgetränk würde es dennoch nie werden. “Welche Krankheit habe ich mir denn nun eingefangen? Etwas Vergleichbares habe ich noch nie gehabt, geschweige denn wäre sie mir geläufig”.

Die Angesprochene nickte, während sie sich auf einen der nahen Stühle setzte. “Ihr habt Euch wohl mit der blauen Keuche angesteckt. Eine garstige Krankheit, die den Körper entkräftet und unbehandelt zum Tod führt. Ihr habt selbst bemerkt, wie schwach Ihr wart und dabei hatte ich Euch bereits stärkende Mittel verabreicht. Wahrscheinlich hattet ihr einen verschleppten Dumpfschädel, immerhin erwächst sie aus diesem, wenn er unbehandelt bleibt oder eben aus blutigem Rotz. Solange Ihr jedoch nicht vor kurzem im Dschungel wart, dürfte letzteres ausgeschlossen werden”.

Der blonde Adlige nickte verstehend. Den Dschungel kannte er nur aus Erzählungen und Büchern. Doch auch der Dumpfschädel wollte nicht so recht ins Bild passen. Er hatte in seinem Leben schon das ein oder andere Mal Bekanntschaft mit dieser Krankheit gemacht, da würde er eine Erkrankung ziemlich sicher erkennen. Nein, diese blaue Keuche war ganz plötzlich aufgetreten. Da musste mehr dahinterstecken, dessen war sich Salix sicher.

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Die Frau, angetan in schlichter praktischer Kleidung, betrachtete den Ring, wie er in seinem Kistchen lag. Das Gold hatte an Glanz verloren, war fast matt geworden. Der Ring in Form einer sich selbst beißenden Schlange wirkte nun wie ein billiges Schmuckstück, das sich jemand anfertigen ließ, der gerne den Glanz des Goldes hätte, ihn sich jedoch nicht leisten konnte. “Ihr hattet Recht, Euer Wohlgeboren. Es konnten tatsächlich magische Rückstände auf dem Ring erkannt werden. Sie waren allerdings zu schwach, als dass man herausfinden hätte können, welche Art von Zauber auf ihm lastete”. Sie stockte und deutete auf den Armreif, welcher sich ebenfalls in einem Kästchen befand und gleichfalls matt und glanzlos war.

“Der Reif andererseits war noch immer durchwirkt von… Einer astralen Matrix. Der Auslöser war das Anlegen des Reifes, der wirkende Spruch…”, sie blickte kurz auf, “war dämonischen Ursprungs aus der Domäne der Widersacherin unserer Herrin Peraine. Das Opfer wäre einer Krankheit erlegen; welche ist uns nicht bekannt”. Die Frau blickte mit einem kurzen Schaudern erst zu den Schmuckstücken, dann abermals zu Salix, der noch immer im Bett saß und ihren Ausführungen interessiert zugehört hatte. Schließlich nickte er verstehend und bat um etwas Ruhe, seine Krankheit hatte ihn ausgelaugt und er brauchte derzeit noch viel Ruhe.


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Texte der Hauptreihe:
K1. Freude
Mitte Hes 1045 BF
Erkenntnis
Freude


Kapitel 2

Überraschung
Autor: Vlad