Geschichten:Travias Zorn und Travias Segen - Die ein oder andere Lektion

1035 BF, Waisenstift Schwarzensee

Bei dem jungen Halbork sammelte sich langsam Schaum um die Hauer. "Ich bring dich um!", brüllte er und versuchte sie zu packen. Abermals endwand sie sich geschickt dem tumben Griff, wobei ihr geringer Wuchs dieses vereinfachte. Das Nudelholz landete mit der Spitze des einen Griffes in den seitlichen Rippen Egberts, der ein "UFF!" von sich gab, zwei Schritt zurück stolperte und sich die schmerzende Stelle hielt.

"Lektion Nummer Zwei: Größe ist nicht alles. Gibst du auf?" "Niemalf!", brüllte Egbert und riss eine Latte von der Stalltür zu seiner rechten, den Schmerz schien er nicht mehr zu spüren. Er holte aus, wollte sie mit voller Wucht treffen... und sie trat einfach einen Schritt zur Seite. Zu spät registrierte Egbert den dicken Stützpfeiler der Scheune. Seine Holzlatte krachte ungebremst dagegen und wurde ihm aus den Händen geschleudert. Dabei verabschiedete sich auch ein Großteil der Haut der Handflächen.

"Lektion Nummer Drei: nutze deine Umgebung zu deinem Vorteil."

Schnaubend und unartikuliert spukend stieß Egbert wohl sowas wie einen Fluch aus, der allerdings unverständlich war. Die rot geäderten Augen zeigten reine Mordlust, die orkischen Instinkte hatten offensichtlich die Alleinherrschaft übernommen. Er drückte die Geweihte in eine Ecke, es sah nicht gut aus. Er sprang auf sie zu, wollte ihren Schädel mit seinen Pranken zermalmen, landete, um zum finalen Satz anzusetzen.... und klatschte mit dem Gesicht voran zu Boden. Geistesgegenwärtig hatte die junge Frau ihr Nudelholz direkt vor den Angreifer geworfen und, Travia und Phex sei dank, Egbert landete genau mit dem rechten Fuß auf selbigem. Da das Nudelholz bei dem Schwung gradios nach hinten weggeschleudert wurde und das Gleichgewicht des armen Jungen mit sich riss, schlug er mit dem Gesicht genau vor der Geweihten hin.

"Lektion Nummer Vier: es gibt immer einen Ausweg."