Geschichten:Trügerischer Schein - Teil 25: Ein Schiff wird kommen II

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Dramatis personae:


Baronie Haselhain, Dorf Gaulsfurt, Praios 1034 BF


...

In diesem Moment trat Alfred Beradje einen Schritt vor und hob leicht die rechte Hand, die Innenfläche nach aussen gewandt. „GERÜCHTE, haben wir genug gehört.“ sagte er deutlich genug, um von jeden gehört zu werden und mit einem warnenden Blick an Unswin und Chaantrea gewandt. „und auch die zwölfgöttliche Unterweisung soll hier nicht diskutiert werden, Euer Hochgeboren“, fuhr er an die Baroness gewandt fort.

„Allerdings ist dem so, wie unsere Novizin sagt. Der Tote ist den 12en gefällig bestattet worden. Sollte es hingegen der Wunsch der Familie sein, dass der Tote dem Schweigsamen zum Wohlgefallen umgebettet werden soll, so mag dies vielleicht geschehen – Bruder Thurbold wird hier sicher weiterhelfen können.“

Thurbold hatte sich bis gerade noch vornehm im Hintergrund gehalten, wie es einem einfachen Mann zusteht, noch dazu in seinem Alter. Doch wäre der Zornesritter nicht bald eingeschritten, so hätte er sich einmischen müssen. So nun, nickte er nur sachte als sein Name fiel und blieb weiterhin im Hintergrund stehen.

Der rotgelockte junge Ritter aus der Nachbarbaronie nickte dem Zornesritter dankbar zu. Er wenigstens verstand, dass man Trauernden zugestehen sollte darüber zu befinden. Allerdings glaubte er, dass die Familie sich so etwas kaum würde leisten können. Die von Bleichenwangs ihre Herren würden diesem Ansinnen auch sicherlich nicht zustimmen. Die tief borongläubige Familie würde eher eine Passage für die Hirten ermöglichen, auf dass sie dem Grab ihres Mannes beziehungsweise, Sohnes einen Besuch abstatten konnten.

Nach einer kleinen Pause und einem Blick in die Runde meinte der blonde Hühne, „Eure Informationen und die unsrigen ergänzen sich sehr wohl. Es ist an der Zeit zusammen zu arbeiten!“ Sein Blick streifte bei diesen Worten kurz den finsteren Nebachoten, der stur aber stolz zurück blickte.

Lyn wandte sich an Alfred, recht ungehalten darüber, dass er ihren Disput mit der Novizin unterbrochen hatte. „Solltet ihr ebenfalls auf dem Weg zu Leomara von Isenbrunn sein, ist es durchaus eine gute Idee zusammenzuarbeiten. Und, es liegt mir fern, eine Debatte über den Zwölfgötterglauben mit Euch zu beginnen, doch seid versichert…„ und dabei ging ihr Blick zu Chaantrea „… dass ich jeden Frevel an der Totenruhe sowie Bündnisse mit dem dreizehnten oder Dämonenpack, egal ob von Raulschen oder Nebachoten begangen, mit dem Schwerte verstummen lassen werden.“ Der eiskalte Blick in ihren Augen ließ erkennen, dass sie damit durchaus Erfahrung hatte. Man sah der Novizin an, dass sie sich förmlich auf die Zunge beißen musste, um dem unausgesprochenen Befehl ihres Vorgesetzten nicht zuwider zuhandeln und der Baroness weiterhin die Stirn zu bieten. Manchmal hasste sie es wirklich den grauen Wappenrock zu tragen, der sie zwang in solchen Situationen zu gehorchen.

Unbeeindruckt wirkend entgegnete der Zornesleutnant, „Damit haben wir die gleichen Ziele und Absichten!“ Sichtlich entspannt stellte er fest, „Der Tote an Bord sollte hier gelassen werden, auf dass er eine des Schweigsamen gefällige Bestattung erfahren möge“, und blickte dabei zu Thurbold.

Auch der Blick des Sturmfelser ruhte bei diesen Worten auf dem stummen Golgariten. Wo der Tote bestattet würde, war letztlich egal. Bei dem Wetter und den Tagen im Wasser sollte es nur recht schnell geschehen.

Erst nachdem erneut einige Worte gesprochen wurden und Thurbold sich jedes dieser Worte eigenprägt hatte trat er langsam an die Versammelten heran. Er nickte Lyn dabei freundlich zu, da er sie als Ra'ouls Weib erkannte und er wie dieser oft in Brendiltal zugegen war. Das Kloster lag nicht weit entfernt und vor allem verstand er sich sehr gut mit dem Vater ihres Gemahls. „Ich werde mich darum kümmern!“, sprach und blickt Lyn weiter an um ihre Zustimmung zu erhalten.

„Ihr sagtet“, äußerte der Leutnant an Sequim von Alxertis weiter, „Leomara von Keilholtz sei mit ihrem Begleiter aufgebrochen, um denjenigen zu suchen, den wir nun höchstwahrscheinlich aus dem Darpat bargen?“

Ein zögerliches Nicken folgte: „Jein ich hatte gedacht, dass der verschwundene Hirte der Leichnam ist, den ihr geborgen habt, doch ihr habt wohl den hiesigen Fischer gefunden.

Bei diesen Worten horchte Lyn auf, war dies doch die Bestätigung des Gerüchts über den Traviabund Leomaras. Ihr Blick ging zu Unswin und ein fragendes Lächeln umspielte ihre Lippen als sie im zunickte. Sie beschloss, den Keilholtzer später noch in Ruhe darauf anzusprechen. Irritiert warf auch Sequim dem Zornesritter zweifelnde Blicke zu beschloss aber zunächst zu schweigen. Der Disput war ihm etwas zu hitzig geführt worden, und er als jüngster Adliger sollte seine Zunge da im Zaume halten.

Der Novizin des Ritters von Keilholtz warf er nur mitleidige Blicke zu. Sie würde noch viel lernen müssen.

„Und Ihr erwähntet etwas von Magie? Gibt es darüber detailliertere Informationen“, hakte Alfred teils an von Alxertis, teils an die gesamte Runde gewandt nach.

„Ein entscheidende Frage, die eine Vermutung bestätigen würde.“ Schon beim letzten Mal hatte Hakon die These aufgestellt, dass es mehr denn ein Monster sein musste. „Wer ist dieser Magier, von dem die Aussage stammt? Und noch wichtiger, wo steckt er jetzt?“

Sequim fühlte sich mit einem Male wieder im Fokus und hob sogleich entschuldigend die Hände. „Wie ich schon sagte, ich war nicht zugegen, mir wurde nur glaubhaft von Gerion von Keres versichert, DASS an den Leibern der Rinder Spuren von Magie zu finden gewesen waren. Welcher Art, das hat er mir nicht erzählt. Er ist mittels eines…eines“ Sequim drückte mit den Händen etwas ungelenk eine Bewegung aus, die eine Explosion bedeuten könnte, „nunja er ist mittels eines Zaubers von hier weg und wird sich mit den anderen Nebachoten und Wohlgeboren von Trollsteige in Perricum treffen um weiteren Gerüchten nach zu gehen, worin Totenzüge eine Rolle spielen, wenn ich das…etwas unklare Gerede von Kain recht deute.“

Dann warf er noch einen Blick in die Runde und meinte. „Unser Plan war ja WOHLGEBOREN Leomara aufzusuchen, die dürfte sicher mehr darüber wissen, war sie doch zugegen, als man die Rinder untersuchte. Und den Fischer…sollte man dem Dorfschulzen übergeben, er wird sich um ihn kümmern.“ Er schaute bewusst nicht Unswin von Keilholtz an.

Der vernarbte Ordensritter registrierte den Unwillen des jungen Adligen, tat ihn aber mit einem gedanklichen Schulterzucken ab. Die Reaktion war ihm wohlbekannt und der jüngst geschlossene Bund mit Leomara ließ ihn mehr denn je über diesen Dingen stehen. „Wir kommen gerade aus Perricum. Offensichtlich haben wir den Herrn Magus und die anderen verpasst, weil wir auf dem Fluss gereist sind. Wenn es nun hier also nichts weiter herauszufinden gibt, dann lasst uns bald weiter flussaufwärts fahren. Ich bin sehr gespannt darauf, was Leomara herausgefunden hat.“

Lyn schaute zweifeln zu dem Schiff und dann zu den Pferden und der Kutsche. „Es stellt sich die Frage, wie wir weitereisen wollen. Es erscheint mir schwierig, zumindest an dieser Stelle, die Pferde mit an Bord zu nehmen.“

Auch ohne etwas zu sagen, sprach der Gesichtsausdruck des Kapitäns Bände. Selbst in einem Hafen würde die Admiral Dozman mit Sicherheit keine Pferde aufnehmen.

„Wuäs ieäst miet dieä…“, begann Rash’ijd, brach dann aber ob seiner Sprachproblematik ab um zu denen zu sprechen von denen er wusste, dass sie Nebachotisch sprachen, Lyn und Sequim, um auf seiner Sprache einen Einwand zu verfassen: „Was ist mit den nicht vorhandenen Brandspuren am Fischerboot und der Idee, es könne sich um Täuschung handeln, hat das vielleicht einen Zusammenhang mit den Todeswanderern?“

Lyn musste sich sehr auf die Worte Rash’ijds konzentrieren doch verstand sie genug um sich an die anderen zu wenden. „Ihr sagtet, dass an den verkohlten Rinderleibern Spuren von Magie zu finden waren. Nun, an dem Fischerboot was an Land gespült wurde waren keinerlei Brandspuren zu sehen, obwohl der Fischer laut Augenzeugen von einer Feuerlanze getroffen worden sein soll. Doch sagt…“ ihre Worte sprudelten ob des plötzlichen Einfalls aus ihr heraus. „… ihr habt doch die Leiche des Fischers gefunden. Waren an ihm Brandstellen? Oder war die Feuerlanze nur eine Illusion? Und wisst ihr etwas über Todeswanderer? Davon hatten Kain und Kor‘win berichtet.“ Nach diesem Redeschwall blickte die Baroness neugierig und fragend in die Runde.

„Er sah nicht danach aus, als habe er Brandverletzungen gehabt. Wie der werte Kapitän schon schilderte, war der Leichnam des schon in die Jahre gekommenen Mannes in vergleichsweise gutem…‘Zustand‘. Keine auffälligen Verletzungen.

Alfred wirkte nachdenklich, „Wenn der Tote durch eine Feuerlanze zu Tode gekommen wäre, hätte dies erkennbar sein müssen. Also doch eine Illusion? Über einen Todeswanderer haben wir nichts gehört – was hat es damit auf sich?“

Jetzt wurde es dem Sturmfelser langsam zuviel mit diesem Nebachoten. Er war Untertan der Krone und im Raulschen Reich hatte er Garethi zu sprechen oder zu schweigen. Dieses nebachotische Gebrabbel war auch für einen Tulamiden eine Beleidigung. Er blickte die Baroness freundlich an, als er zu Reden ansetzte. „Ihr solltet darauf achten, dass Eure Untergebenen sich im Garethi üben, Hochgeboren. Sind wir doch im Raulschen Reich und nicht etwa in Aranien.“

...


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  Wappen Baronie Gnitzenkuhl.svg   Wappen Familie Gaulsfurt.png  
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Texte der Hauptreihe:
Pra 1034 BF
Ein Schiff wird kommen II
Politik


Kapitel 29

Autor: Jan, Lyn, Nicole R., Eslam, CK, RO, DL, MK