Geschichten:Tar und die Scharlachrote Horde - III (Der Schleierkrieger)

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Dramatis Personae:
Tar von Korbrunn (Tar han Kur’barun) – Sohn Al’Arik han Kur’baruns
Mesut Al'Akin, junger Krieger aus Hamaralkil
Nazir ibn Khalid, ein Fremder



Nordaraniens, Baburien, Rondra 1035 BF

Beinahe einen Monat waren Tar und sein neuer Begleiter Mesut jetzt schon unterwegs ohne nennenswert vorangekommen zu sein. Auch wenn der junge Krieger Mesut seinem Namen „Al’Akin“ alle Ehre machte und eine wirklich angenehme Reisebegleitung war. Auch hatte sich dieser als wahrlich unterhaltender und talentierter Herold erwiesen, der Tar in jedem Dorf als „den Held von Hamaralkil, den Bezwinger des Sohns der Sau von Baburin und Gesandter des Al’Shuar der Nebachoten“ blumig und dramatisch in Szene gesetzt hatte. Doch außer der Begeisterung der einfachen Landbevölkerung hatte er damit nicht viel erreicht. Zwar lauschten auch die jeweiligen Herren und Herrinnen der Gegend gern den Ausführung Mesuts und Tars doch wenn es darum ging ihnen einen ihrer Krieger an die Seite zu stellen nahm man sie kaum ernst und vertröstete sie. Immerhin bekamen sie durch die Geschichten Mesuts meit eine Unterkunft und etwas zu Essen. Ein Bey ließ sogar ihre Kleidung und Rüstung wieder etwas aufpolieren. Aber das war dann auch schon das höchste der Gefühle.

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Als sich die beiden, nach ihrem letzten erfolglosen Auftritt irgendwo im Beyrounat Untersternheim, gerade einmal ein Stundenglas lang wieder auf dem Weg befanden hörten sie plötzlich Stimmen etwas abseits des Weges aus einem lichten Wäldchen.

„Das hört sich nach Streit an.“, stellte Mesut fest.

„Allerdings.“, war die knappe Antwort von Tar, woraufhin er Mesut ein Zeichen gab ihm zu folgen und sich der Situation zu nähern. Aus einem Gebüsch heraus konnten die vier Personen, drei Männer und eine Frau, beobachten. Die Frau und zwei der Männer waren in einfache, aber ordentliche aranisch-tulamidische Kleidung in gediegenen Farben gehüllt und ein Mann hatte seine Klinge, einen einfachen Khunchomer, gezogen, die anderen beiden hatten ihre Hände am Griff ihrer Waffen. Der Mann dem sie gegenüber standen, war in eine einfache, aber gute, baburische Reiterrüstung gekleidet und trug ein feines Kettengeflecht vor dem Gesicht. Sein Khunchomer lag auf dem Boden vor den anderen Dreien.

„Jetzt stirbst du verräterischer Sohn einer dreckigen Hofhündin. Schöne Grüße von …“,

Weiter kam der vermeintliche Anführer dieser Diebesbande nicht, denn Tar hatte Mesut auf die Schulter geschlagen und war voran auf die Lichtung gestürmt, gefolgt vom etwas zögerlichen Mesut.

Der entbrennende Kampf war kurz aber heftig. Der versc hleierte Krieger, hatte den Moment der Verwirrung genutzt und hatte zu seinem Khunchomer gegriffen und war auf den Anführer los gestürmt, der völlig aus dem Konzept gebrachte Dieb hatte nur noch so gerade seine Klinge dawischen bringen können. Dann waren auch schon Tar und Mesut heran und beschäftigten mit heftigen Schlägen die anderen beiden, was Tar dabei deutlich besser gelang als Mesut.

Ihre Gegner waren keine schlechten Kämpfer doch, den drei ausgebildeten Kriegern hatten sie nur schwer was entgegen zu setzen und so standen die drei Diebe bald Rücken an Rücken und sahen sich bedrängt von ihren Gegnern. Nach einiger Zeit, in der man gegenseitig austeilte, wagte der fremde Krieger einen Ausfall und setzte dem Anführer ordentlich zu, als er ihn mit einem schwungvollen Hieb die Brust schlitzte. Das Manöver brach aber eine Bresche in die Reihen der Krieger und die Diebe machten sich auf ein Kommando hin vom Acker und verschwanden in dem Wäldchen.

Jetzt standen sich die Übrigen mit gezückten Waffen gegenüber und schätzten sich gegenseitig ab. Bis Tar seine Waffe senkte.

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„Nochmal, das waren keine Diebe, sondern Meuchler, sagst du?“, fragte Tar als sie drei wenig später an einem sichtgeschützten Platz in etwas fern ab von der Lichtung saßen. Der Krieger hatte seinen Kettenschleier abgenommen und sich als „Nazir ibn Khalid“ vorgestellt und war einer der Krieger einer Beysa aus dem südlichen Baburien.

„Ja, und ich denke ich weiß auch wer sie geschickt hat. Die Lakaien meiner ehemaligen Herrin.“, antwortete Nazir mit dunkler, rauchiger Stimme. Tar und Mesut blickten erstaunt zu dem Mann herüber. „Deiner Herrin, da hast du aber ordentlich was angestellt, Nazir.“, brachte Mesut scherzhaft dann letztlich hervor, während Tar die Stirn runzelte.

Nazir warf dem „Spaßmacher“ einen halb verärgerten, halb erheiterten Blick zu und entgegnete dann mit sarkastischem Lächeln: „Naja, wie man’s nimmt, Witzbold. Angestellt, habe ich eigentlich nichts. Ich habe nur meine Pflicht getan und auf die Sicherheit meiner Herrin geachtet. Und auch mal Dinge kritisch hinterfragt und das einigen wohl nicht so recht gepasst. Ich weiss nicht was die da treiben, aber irgendwas geht dort nicht mit rechten Dingen zu. Es gibt irgendwelche Messen, hinter dem Rücken meiner Herrin, aber ich ich weiss nicht was dort passiert noch wer genau dazu gehört. Ich habe nur ein paar mal etwas mitbekommen und den Sandfuchs gemacht.(Lauscher aufgestellt auf tulamidisch.) Und einmal habe ich eine seltsame Statuette gefunden, die ein Paar zeigte, dass sich liebte, aber irgendwie wirkten sie dabei wie eins und wärhend das Gesicht der einen Person Leidenschaft zeigte, hatte die andere einen seltsamen Gesichtsausdruck.“

Der Krieger sah sich einmal verstohlen um. „Ich weiß nicht wem dieses Ding gehörte, aber ich habe so meinen Verdacht...Und beinahe hätte ich eben einen Namen erfahren.“

„Und beinahe wärst du einen Kopf kürzer gewesen.“, brachte Tar dem entgegen.

Nazir krazte sich verlegen am Kopf und lächelte. „Ja, das stimmt wohl, ich danke euch, nochmals dafür…“

„Ja, keine Ursache, bevor du hier gleich noch in Lobeshymnen ausartest, du hast dich hinreichend bedankt.“, sprach nun Tar wieder.

„Nagut. Und ihr? Du, ihr seid im Auftrag des nebachotsichen Al’Shuars unterwegs und sucht baburische Krieger für den Kampf gegen diesen elenden Dämonenbuhlen Sohn einer mittelländischen Hure? Die Nebachoten und auch die Raulschen haben doch genug Krieger.“, kam es aus Nazirs Richtung. „Richtig. Und nicht nur das, wir haben das Heerlager des Heeres der Gerechten gesehen. Auch die Aranier werden dabei sein. Doch der Al’Shuar der Al’Shuar möchte speziell auch den großen Stamm der Baburen hinter sich wissen, wie damals als er gemeinsam mit ihnen Aranien befreite. Und deshalb soll ich 2 mal 9 der berüchtigten Krieger der Baburen finden die sich mir anschließen. Aber ich bin nur ein Bote einer Nachricht an die Baburen. Wenn sie von meiner Queste hören, kommen vielleicht noch mehr und schließen sich dem Kampf an.“, Tar blickte den jungen, wettergegerbten Mann ihm gegenüber an, „Willst du, edler und kämpferischer Nazir, Sohn des sicher nicht minder tollkühnen Khalid, nicht ein Teil dieser Nachricht werden?“

Der Angesprochene stockte kurz als er sich die beiden Jünglinge noch einmal besah, nickte dann aber und sprach: „Wie könnte ich mich solch einer heroischen und edlen Queste versagen, edler und tapferer Tar, Sohn des sicher nicht minder großen Al’Arik.“

Auch Tar und dann Mesut nickten zurück und machten Anstalten aufzubrechen.

„Ganz abgesehen davon, dass die Reise zusammen wohl ungefährlicher für mich ist, aber meinen Schleier behalte ich wohl trotzdem besser an, man weiss ja nie, wer hier wen kennt.“, schloss Nazir damit die Unterredung.