Geschichten:Streit im Zagrosch 10

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"Was soll das heißen? Der Junker von Kupfergrab war nicht zugegen?" wütend stützte sich der Baron von Zagbar auf seinen Arbeitstisch. Der Bote fuhr zögernd fort: "Celissa von Kupfergrab unterrichtete mich, dass der Junker erst morgen wieder auf dem Gut zu erwarten ist, womöglich sei er nach Obendruf unterwegs, um dort nach dem Rechten zu schauen." "Xagul, holt mir den Hauptmann, er soll sich um die Sache kümmern." kopfschüttelnd setzte sich der Baron wieder. "Wenn man diesen Nichtsnutz schon einmal braucht ..."

"Franka, noch mehr Met!" Die Magd tat wie ihr geheißen. Drego beabsichtigte, die Zunge seines neuen Teilhabers ein wenig zu lösen. Offensichtlich war dieser über die Geschehnisse besser informiert als er. Nur selten kam er in die Verlegenheit, dass sein Herr seine Dienste in Anspruch nahm - viel zu selten. Offensichtlich traute dieser den Menschen nicht, denn selbst seine Schwester, die über viel Verhandlungsgeschick verfügte, konnte das Vertrauen des Barons nicht erringen. Wenn dieser Junker von Gippelstein wirklich über solche Machtbefugnisse in der Baronie Fremmelsfelde verfügte wie er angab, konnte dies für ihn nur von Nutzen sein. Sie beide verband, dass ihnen von ihren Herren nicht der nötige Respekt entgegengebracht wurde. Die Investition in Burg Gippelstein könnte sich bewähren, so er diesen Junker zu seinem rechtmäßigen Erbe verhelfen konnte. Schon bald könnte dann Gippelstein seine eigene Residenz werden.

Drego schmunzelte. "Nun mein Freund, welche Art von Beteiligung hat euch denn vorgeschwebt?" "Gemäß der Waren die Eure beiden Bediensteten bei sich trugen, würde ich sagen: Ein Drittel!" Brasibert war sich nicht sicher, wie weit er mit dem Junker gehen könnte. Neugierig wartete er auf die Reaktion seines Gesprächspartners. "Nur lässt es sich recht schwer mit Rubinen eine Burg aufbauen." Beide grinsten. "Dann werden wir wohl weiterhin Eure Beziehungen nach Almada benutzen müssen." "Das bringt euch Zwanzig von Hundert in Gold und Silber." Dregos Blick wurde ernst und starr. "Fünfundzwanzig" entgegnete Brasibert. "Ihr scherzt" entgegnete Drego. "Lasst uns unsere neue Freundschaft nicht auf die Probe stellen, schließlich muss ich mich um neue Händler kümmern. Sollten unsere nächsten drei Lieferungen ohne Zwischenfall verlaufen, werde ich sehen, was ich noch für Euch tun kann." Drego setzte das Glas an den Mund - für ihn schien die Verhandlung beendet zu sein. Brasibert überlegte, ob er es wagen sollte den Junker weiter unter Druck zu setzen. Zwar könnte er Drego an den Zagbarer Baron verraten, doch würde das den Aufbau Gippelsteins auch nicht voran treiben. Andererseits waren Zwanzig Prozent für ein paar Informationen und das Verlegen von ein paar Bütteln ein nicht zu unterschätzendes Angebot. "Ich nehme Euch beim Wort." Brasibert erhob sein Glas und streckte es dem Junker entgegen. Beide lachten, als die Gläser scheppernd zusammenprallten. "Franka, mehr Met!"

Der Hauptmann der Zagbarer Pioniere betrat den Feuersaal. Xagul, Sohn des Nerix und Baron Gorbon von Zagbar standen schweigend vor dem Kamin des Zimmers. "Es tut mir leid euch mit dieser Sache zu behelligen" begann Gorbon, "doch der Junker von Gorgan, den ich gern mit dieser lästigen Aufgabe betraut hätte, scheint derzeit Wichtigeres zu tun zu haben." "Wie kann ich euch dienen Euro Hochgeboren?" salutierte der Hauptmann. "Nehmt euch einen kleinen Trupp der Pioniere und begebt euch zurück nach Tokoschim. Stellt sicher, dass dort keinerlei unerlaubter Handel über die Grenzen von Zagbar hinaus stattfindet. Ich glaube nicht, dass wir die Bande so schnell in die Flucht geschlagen haben." "Ka Angrosch garaschmox!" Der Hauptmann schulterte seine Axt und verließ den Saal. "Sohn des Nerix, findet heraus, wer dieser Salvestro Honorio Pipote ist und welcherlei Beziehungen er zum Garethischen Adel pflegt. Ich möchte herausfinden, wer hinter diesen Machenschaften steckt." Der weißbärtige Zwerg blickte den Baron gelassen und mit schelmigem Lächeln an. "Ich denke das wird leicht herauszufinden sein. Kann ich noch etwas für Euch tun, Euro Hochgeboren?" "Ja, schickt mir den Schreiber." entgegnete der Baron barsch, wegen der anmaßenden Gleichgültigkeit.


Gegeben zur Schwarzen Feste von Zagbar am 13 Tsa. 1029 BF

an Baron Darulf von Corish und von Praill zu Fremmelsfelde

Euer Hochgeboren,

nach meinen gründlichen Untersuchungen konnten Wir die Verantwortlichen für die Schmugglerei an der Grenze unserer Ländereien ausfindig machen. Der Kopf der Bande ist ein gewisser Igen, Sohn des Ogrim, der jedoch noch auf freiem Fusse zu sein scheint. Unsere Untersuchungen deuten ferner darauf hin, dass Almadaner an diesem Handel beteiligt zu sein scheinen und ihre Geschäfte in Eurer Baronie verrichten.

Wir schlagen daher vor, Euch selbst um diese Belange Eurer Baronie zu kümmern, da Uns die nötige Zuständigkeit fehlt und Wir diese nur ungern von Unserem Lehnsherren einfordern möchten. Wir sind Uns jedoch sicher, dass Ihr diese Angelegenheit selbst bewältigen werdet.

Angrosch zum Gruße,

Baron Gorbon, Sohn des Gorsch von Zagbar



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Texte der Hauptreihe:
K1. Teil 1
K2. Teil 2
K3. Teil 3
K4. Teil 4
K5. Teil 5
K6. Teil 6
K7. Teil 7
K8. Teil 8
K9. Teil 9
K10. Teil 10
K11. Teil 11
1029 BF
Teil 10
Teil 9


Kapitel 10

Teil 11
Autor: Goswin,Gorbon