Geschichten:Streben nach Höherem - Kein Bund mit Luidor

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Burg Oberhartsteen, Baronie Hartsteen, Grafschaft Schlund, Rahja 1029 BF


„Verzeiht, Euer Hochwohlgeboren, aber eben wurde dieses Schreiben für Euch abgegeben.“ Greifhold von Ennetbrück reichte dem Grafen von Hartsteen, der an seinem großen Schreibtisch über verschiedenen Schriftstücken brütete, den leicht zerfledderten Brief. „Der Überbringer schien ziemlich… angetrunken und konnte sich nur lallend zu verstehen geben. Wir haben ihm zum Ausnüchtern eines der Bedienstetenzimmer gegeben.“

Rasch überflog Luidor von Hartsteen die Zeilen, es waren ja nicht sehr viele gewesen, die dort in einer krakeligen und schwer zu entziffernden Schrift standen. Er verzog kurz seine linke Augenbraue und reichte leicht genervt das Gesuch aus Dragenfels zurück an seinen Sekretarius: „Gebt dem Junker zur Antwort, dass Wir uns natürlich über sein Angebot freuen, er jederzeit eingeladen ist sich für unsere Sache einzusetzen. Allerdings scheint er nicht ganz den Durchblick zu haben. Greifhold, Ihr werdet schon die passenden Worte finden!“

„Wie Ihr wünscht, Euere Hochwohlgeboren!“


Seine Hochwohlgeboren

Luidor von Hartsteen

Graf von Hartsteen, etc.pp.


An Seine Wohlgeboren

Junker Lahor Vandass vom Dragenfels


Die Zwölfe zum Gruße!

Wir danken Euch sehr für Euer Schreiben, dem wir einen echten Anteil an den Sorgen und Bürden unseres Hauses entnehmen durften. Seit Euch gewiss, dass wir darüber große Freude empfinden.

Die nachbarschaftlichen und freundschaftlichen Beziehungen zu unseren Brüdern und Schwestern im Schlund sind für die Familie Hartsteen, die sich diesem Lande tief verbunden fühlt, eines der wichtigsten Anliegen. Der Pflege dieser Bände der Freundschaft und Nachbarschaft kann nicht zu viel Mühe und Zeit gewidmet werden. Der Zusammenhalt mit unseren Schlunder Brüdern macht uns stark und lässt uns treu in die Zuversicht der Götter hoffen.

In so schweren Zeiten, wie es die Unsren sind, ist ein jeder aufrechte und tapfere Mann an der Seite eines Freundes selbstverständlich ein Gewinn. So danken wir Euch für Euere warmen Worte und Euer edelmütiges Angebot, Euch für die gerechte Sache des Hauses Hartsteen zu engagieren. In Euerem Großmut werdet Ihr einsehen, dass wir Euere Mildtätigkeit nicht annehmen können. Nur ungern würden wir ein so ehrwürdiges Haus wie das vom Dragenfels in eine schmutzige Fehde hineinziehen, in welcher die Weste des Helden von Puleths nur beschmutzt würde.

Übt immer Treu und Redlichkeit bis an das kühle Grab,

Und weichet keinen Fingerbreit vom Weg der Zwölfen ab.


Die Zwölfe Seien Mit Euch!


Gezeichnet 25 RAHja im 1029 Jahre des Falles Bosparans zu Burg Oberhartsteen

Luidor von Hartsteen

(kleines Siegel der Familie Hartsteen)


„Meint Ihr wirklich, dieser Bauer versteht diese Worte?!“ Luidor von Hartsteen reichte seinem Sekretarius die Absage an den Dragenfelser zurück.

„Wahrscheinlich nicht. Aber seine Frau, die Junkerin Treumunde von Eychgras wird es verstehen. Vor wenigen Wochen sah ein Spitzel ihren Vater Eberhelm von Eychgras aus dem Eslamsgrundschen in die Feste Feidewald reiten und dort mehrere Tage verweilen. Wir haben zwar noch nicht genau in Kenntnis gebracht, welche Geschäfte der alte Eychgras dort getrieben hat, doch müssen wir annehmen, dass es sich um wenigstens den Versuch einer Allianz der Häuser Eychgras und Quintian-Quandt handeln muss. In einem Punkt war der Junker sehr aufrichtig, als er um die Baronswürde zu Bärenau bat. Wir wissen damit also, auf welchen Teil des Landes die Eslamsgrunder ihren Blick geworfen haben und müssen in Zukunft verstärkt darauf Acht haben“, berichtete der Sekretarius mit ruhiger Stimme immer wieder in sein kleines Notizbüchlein schauend.

Mit einem Nicken schaute Luidor auf die Papiere vor sich auf dem Tisch. „Umso wichtiger, dass diese andere Allianz, die wir gerade zu schmieden versuchen, schnell zu einem Erfolg kommt.“