Geschichten:Streben nach Höherem - Alissas Beitritt

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Baronie Erlenstamm, Rahja 1029 BF


Alissa bekam den unerwarteten Besuch aus Eychgras kaum zu Gesicht, da ständig ihre Tante um den alten Eberhelm herum schwänzelte. Anscheinend gedachten beide an dieses Ereignis in Osenbrück zurück und Alissa lief es eiskalt den Rücken herunter, wenn sie selbst nur daran dachte.

Sie bekam aber die Pläne des alten Herrn aus Eychgras durchaus mit und dachte sich ihren Teil, als Thalionmel von Erlenstamm ihre Teilnahme an diesem kleinen Unterfangen damit ablehnte, dass sie außerhalb des Schlundes in keinerlei Geschehen eingreifen möchte.

Der alte Eberhelm und Thalionmel unterhielten sich weiter über die Vereinbarungen, die sie im Osenbrücker Friedensvertrag geschlossen hatten und damit eben auch über die Übergabe der zwergischen Bauarbeiter, um den Dragenfels wieder Instand zu setzen.

Später dann, als Thalionmel noch wichtigen Geschäften in der Baronie nachkommen musste, die auch keinen Aufschub duldeten, gesellte sich Alissa zu dem Gast aus Eychgras.

Hier und da ein wenig sinnloses Geplänkel über das Wetter und die Ernte, jedoch als Alissa sich sicher war, dass ihre Tante definitiv nicht mehr in der Nähe sein konnte, unterbreitete die junge Frau dem alten Eberhelm ein für ihn sehr interessantes Angebot: „Meine Tante ist, wie ihr ja bereits wisst, nicht an außerschlundischer Politik interessiert. Aber ich bin nicht meine Tante. Daher möchte ich Euch anbieten, Euch bei Eurem kleinen Feldzug mit fünf Elite-Waldläufern aus Erlenstamm und meiner eigenen Person zu unterstützen. Meine Waldläufer sind mir treu ergeben und sie wissen genau, was passiert, wenn sie auf einen Befehl meiner Tante, jedoch nicht auf den meinen hören würden. Von daher gäbe es keinerlei Schwierigkeiten, mich mit einem vorgetäuschten Auftrag aus der Baronie zu… sagen wir „schleichen“ und Eurer Enkeltochter zum Titel zu verhelfen. Allerdings müssten wir uns dann noch über ein Gegenangebot unterhalten.“

Der alte Eberhelm lauschte bedächtig und dachte über all die Möglichkeiten nach, die ein gut geschulter, wenn aber auch kleiner Trupp Elite-Waldläufer bringen könnte. „Gut, einverstanden“, raunte er. Alissa und Eberhelm besiegelten ihre Absprache mit einem Handschlag. „Dann werde ich schon einmal sämtliche Vorbereitungen treffen, damit mein Verschwinden weniger ins Gewicht fällt.“

Alissa verabschiedete sich von dem alten Eberhelm, zwinkerte ihm aber noch kurz zu, verließ aber dann endgültig den Raum. Kurz darauf betrat auch Thalionmel wieder den Saal und entschuldigte sich für ihre Abwesenheit beinahe überschwänglich. Und beide unterhielten sich wieder einmal über Unverfängliches, während Alissa ihren Aufbruch vorbereitete.

Alissa suchte fünf der fähigsten Waldläufer aus, die ihr bedingungslos vertrauten und keine ihrer Entscheidungen in Frage stellten.

Sie sorgte außerdem dafür, dass in der kleinen Stadt Erlenstamm ein Nachbarschaftsstreit ausbrechen würde, den Alissa dort sofort schlichten würde und zum Schutz eben diese fünf Waldläufer mitnehmen müsste.

Alles war bis ins kleinste Detail geplant und sollte dann stattfinden, wenn der alte Eberhelm schon wieder auf dem Weg nach Eychgras ist.

Das war dann nach zwei Tagen der Fall. Nachdem der alte Eychgraser sich überschwänglich für die Erlenstammer Gastfreundschaft und die Freundlichkeit bedankte, die ihm entgegen gebracht wurde, setzte Alissa die kleine Szenerie in Gang. Sie schickte einen Boten nach Erlenstamm und dieser kam auch einen halben Tag später mit der Nachricht zurück, dass Erlenstamm in zwei Hälften geteilt sei, da dort ein erbitterter Streit über eine Kuh herrschte. Alissa bot ihrer Tante an, sich sofort darum zu kümmern, was Thalionmel auch nur entgegenkam, da sie selbst noch anderes zu tun hatte.

Alissas Plan war also aufgegangen. Sie und ihre Waldläufer sattelten also ihre Pferde und machten sich direkt auf den Weg nach Erlenstamm.

Dort angekommen wurde der inszenierte Streit recht schnell geschlichtet. Alissa dankte den Bewohnern für ihr Engagement und schickte einen Boten nach Freudenstein, der der Baronin mitteilen sollte, dass Alissa nun überall in der Baronie nach dem Rechten sehen wollte. Das würde bei der Baronin selbst keinen Verdacht wecken und Alissa konnte getrost eine Weile von der Bildfläche verschwinden.

Ihr Weg führte Alissa direkt nach Eychgras, aber sie wollte ihrem Liebsten noch schnell eine Nachricht zukommen lassen, damit er sich nicht um sie sorge. Also gab es noch einen kleinen Abstecher nach Höllenwall zu ihrem Mort, um von dort aus weiter nach Eychgras zu reiten.

Alissa musste immer wieder ihre Karte konsultieren, da sie sich sonst tatsächlich noch verirrt hätte. Schließlich kam es selten genug vor, dass sie Erlenstamm verließ. Aber wozu war man denn Kartographin?

Endlich in Eychgras angekommen, bot sich Alissa ein recht interessantes Bild: Ritter Praioslob, den sie ja nun schon von einigen Festivitäten her kannte, saß auf einem stattlichen Streitross und befehligte einige Truppen.

In diesem Moment kam auch der alte Eberhelm schon angelaufen und begrüßte die Nichte der Baronin von Erlenstamm mit freundlichen Worten: „Ach, ist das schön, Euch hier zu sehen, meine Liebe. Ich hatte schon fast nicht damit gerechnet, dass ihr es schaffen würdet, dem scharfen Blick Eurer Tante zu entgehen. Aber zu meiner Freude, wie ich feststelle, habt ihr es doch geschafft.“

Alissa stieg vom Pferd, neigte kurz den Kopf zu Begrüßung und zur Bekundung des Respekts vor dem alten Herrn und antwortete: „Ich pflege meine Versprechen zu halten, werter Junker. Aber es freut mich sehr, dass wir hier so freundlich empfangen werden. Dann kann das Unterfangen ja bald starten. Wenn Ihr bei irgendetwas meine Hilfe benötigt…“ Alissa ließ den Satz unvollendet, aber der alte Junker beendete ihn mit: „… werden wir gern auf Euch zurückkommen. Aber nun lasst uns doch zunächst Eure Pferde versorgen. Und ihr seid sicher hungrig…“ Der alte Eberhelm führte Alissa zum prächtigen Hauptgebäude des Gutes und erzählte ihr allerlei über die Aushebung der Truppen und das, was in den letzten Tagen so geschehen war.