Geschichten:Streben nach Höherem

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Gut Eychgras, Königlich Halhof, Grafschaft Eslamsgrund, Mitte Peraine 1029 BF


Eberhelm Praioslob war gerade von seinen Friedensverhandlungen mit der Baronin von Erlenstamm zurückgekommen und berichtete beim Abendessen von einem positiven Ausgang. Treumunde nahm sich den Friedensvertrag und begann ihn zu lesen. Nachdenklich schweifte ihr Blick über das Pergament zu ihrem Großvater. „Worüber denkst Du nach Treumunde?“.

„Nun Großvater wir haben nun keine Kampfhandlungen mehr und so wie ich es einschätze auch keine großen Feinde, von denen wir hier in Eychgras was zu erwarten hätten. Es wäre natürlich noch schön gewesen, wenn ihr Elene an den Bruder des Barons von Höllenwalll hättet verheiraten können, aber es sollte halt nicht sein. Am Besten wäre es da wohl gewesen, ihr hättet sie ohne ihre Anwesenheit versprochen, dann hätte sie sich nicht so daneben benehmen können. Aber sei’s drum. Darum geht es mir gar nicht.“

„Seit Ewigkeiten hängt unsere Familie auf dem Titel des Junkers, mit keinerlei Aussicht auf Beförderung. Wir haben hier 1500 Einwohner, ein sehr gut laufendes Baumwollhandwerk und Vermögen in Massen. Damit könnten wir in anderen Provinzen zumindest Landgrafen sein. Wir können uns natürlich noch mehr Manufakturen erwerben, doch denke ich ist das nicht zielführend.“

„Daher nun eine Idee von mir. In den umkämpften Gebieten liegen einige Baronien, zum Beispiel Bärenau, in denen der Anspruch nicht geklärt ist. Vielleicht ist es uns möglich einen Baronstitel zu kaufen. Weiter investieren wir unser Vermögen in Söldner und versuchen „unser“ Land mit dem Schwert zu erobern.“

„An Deinem Blick ersehe ich schon, die Frage wie ich mir so etwas vorstelle. Ich hatte gedacht wir wenden uns in einem Schreiben an den Grafen von Hartsteen. Da es dort im Moment zwei Grafen im Streit gibt, könnten wir demjenigen, der uns zum Baron erhebt natürlich Unterstützung in seiner Sache zusagen. Der Harsteener selber ist denke ich dafür nicht geeignet, doch der Quintian-Quandt ist eine Krämerseele.“

Der Großvater räusperte sich: „Es hört sich jetzt aus Deinem Mund so einfach an, nur bedenke das ist es nicht. Ich denke am Einfachsten wird es den Titel zu erreichen. Hast Du überhaupt eine Vorstellung wie wir das Land befrieden wollen? Wenn ich jetzt auf die von Dir angesprochene Baronie Bärenau schaue, habe ich dort den Answinisten Gerwulf von Bärenau, Varena von Mersingen und diese Horasierin, die schon dem Hirschfurter den Kopf verdreht hat.“

Eberhelm wanderte im Saal des Gutes auf und ab, man merkte deutlich dass er der Idee nicht abgeneigt war, doch dass sie ihm reichlich Bauchgrimmen verursachte. „Treumunde in einem hast Du recht, wenn nicht jetzt, dann nie. Wenn wir in diesen Zeiten nicht versuchen ein Baronstitel zu erringen dann wahrscheinlich niemals. Ich bin jetzt 70 Götterläufe alt, vielleicht werde ich es in Lebzeiten noch erleben, dass es einen Baron von Eychgras gibt.“

Eberhelm schüttete den Kartoffelbrei auf dem Tisch aus, seiner Gattin entfuhr ein kleiner Schrei. Während er vorsichtig Grenzlinien mit Bratensoße zog, fing er an zu planen. „Wen haben wir denn als Verbündete? Hier ist Hartsteen, da im Süden kann Dein Nichtsnutziger Mann…, ach ich frag lieber Thalionmel. Aber Lahor könnte sich ja mal mit den Wilden unterhalten…, nein lieber Treumunde mach Du das. … Der Junge kann eigentlich nur kämpfen, dann wird er Dein Wehrvogt, Hochgeborene Tochter.“ Eberhelm grinste und schien leibhaftig Gefallen daran gefunden zu haben. „Wir müssen auf jeden Fall noch den kleinen Malepartus fragen, sonst fühlt er sich noch übergangen, dieses sollte Elene dann erledigen, dann kann sie sich auch gleich entschuldigen.“

Eberhelm setzte sich an einen großen Tisch, ließ sich von seinem Diener Schreibunterlagen bringen und verfasste einen Brief an Geismar II. von Quintian-Quandt. Er bat um die Ernennung Treumundes zur Baronin in einer Harsteener Baronie, im Gegenzug würde er versuchen das Land zu befrieden und eine nicht unbeträchtliche Summe würde die Schatzkammer wechseln. Die dann dort vorhandenen Truppen würden sicherlich auch dem Grafen Geismar gegen die Familie Hartsteen helfen.

Nachdem er das Schriftstück erstellt hatte rief er nach seinem Sohn Eberhelm dem Jüngeren und wies ihn an den Brief an den Grafen Geismar II. von Quintian-Quandt zu überbringen, nur persönlich natürlich. So verließ Eberhelm der Jüngere am nächsten Morgen mit einigen getreuen Reitern Eychgras in Richtung Hartsteen.

Der alte Eberhelm dagegen reiste in Richtung Erlenstamm, Treumunde Richtung Dragenfels zu den Wilden und Elene machte sich auf den Weg Richtung Höllenwall.

Im Ungewissen, was sie wohl antworten würden.