Geschichten:Spenden für die Ostmarken – Schallenbergs Schelle

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Burg Aldengrund, Freiherrlich Aldengrund, Baronie Aldenried

"Hat man da noch Worte!" , schallte aus dem Arbeitszimmer des Barons zu Aldenried. Jalga von Schallenberg-Streitzig seufzte, als auch schon wenige Augenblicke später ihr Ehegatte angerauscht kam und mit einem Brief in der Hand herumwedelte.

"Hier lies das!", forderte er sie umgehend auf und drückte ihr das Pergament in die Hand, kaum dass Sie ihre jüngste Tochter Phexiane aus ihren Armen einer Zofe überlassen konnte. Sie fragte gar nicht erst, worum es sich handeln könnte, sondern las es still, während Felan wie ein aufgescheuchter Waldlöwe im Raum auf und ab marschierte, mit einer Hand in der Luft herumfuchtelte und immer wieder Worte wie "Verdammtes Gesindel!" oder "Arrogantes Pack!" zwischen mehr gemurmelten Beschimpfungen hervorbrachte.

"Und was möchtest du nun von mir hören?", fragte sie aufblickend, nachdem sie zu Ende gelesen hatte. "Empört es dich nicht auch, wie gerade diese Personen es sind, die uns auffordern zu 'spenden', wie sie es nennen? Außer Leomar hat doch von denen den hiesigen Armen keiner auch nur einen Kreuzer gegönnt! Und jetzt, nach Jahren in denen gerade Garetien, und besonders Hartsteen, bluten musste wie kein anderer Landstrich im Reich nach den östlichen Provinzen, wagen es diese...diese..Personen sowas zu fordern?", redete sich Felan mal wieder in Rage und eine Ader pochte wütend an seinem Hals. Und so wie er 'Personen' aussprach mochte man meinen er würde etwas Giftiges ausspucken. "Die haben leicht reden, die da genug Gold gehortet haben! Oder wie dieser Malepartus ohnehin ein besserer Räuberhauptmann ist, der es den Menschen mit Gewalt abpresst!"

"Zumal wir den Flüchtlingen aus eben jenen Landen hier auch Obdach gaben und sogar eine neue Heimat mit Land, dass sie bewirtschaften dürfen." , fügte Jalga nachdenklich an.

"Eben!", fühlte sich der Baron bestätigt.

"...und sie uns jetzt hier dafür auch Steuern zahlen..."

"Ja, genau...Moment, was?!", fragte der Schallenberger verwirrt nach.

"Nunja, mein lieber Mann, wir haben sie hier ja nicht nur aus Freundlichkeit aufgenommen. Wir haben mit ihnen leere Landstriche bevölkert. Und diese Menschen fehlen nun zur Bewirtschaftung im Osten. Während wir damit langfristig neuen Wohlstand erreichen können. Und habt ihr Hartsteener nicht gerade mit dem Armenzug 1037 BF an die travia- und perainegefällige Nächstenliebe und Hilfe erinnern wollen?"

"Ja, aber...", konnte Felan nur sagen, ehe Jalga fortfuhr.

"Und ist es nicht ritterliche Pflicht denen zu helfen, die immer noch weniger haben als man selbst? Woher sollte denn Hilfe kommen, wenn wir einmal selbst wieder solcher Hilfe bedürfen? Die Zwölfe haben das Reich schwer geprüft und es zeigt sich doch auch jetzt noch, wer ihnen wahrlich dient und wer nur hohle Phrasen drischt. Auch wenn die benannten Personen sicher keine Heiligen sind und eher politisch eigennützig denken so sollten wir das nicht auch tun."

Gerade mit dem Packen an seiner Ritterehre hatte Sie Felan mal wieder in den Griff bekommen. Zähneknirschend musste er ihr Recht geben.

"Aber ein Silberling ist zuviel...ich werde aber sehen was wir uns leisten können, ohne am Bettelstab zu gehen. Und es direkt an den Drei-Schwestern-Orden senden, damit die es in den Osten leiten. Ich brauche keine Ehrung von diesen Korgonder Mystikern oder dem Almostenmeister...", focht der Schallenberger grummelnd ein letztes Rückzugsgefecht.

"Das einzige was zählt ist die Tat an sich, Felan.", beschloß Jalga das Gespräch und nahm ihren jünsten Sohn Halwin auf den Schoß um ihm den besabberten Mund abzuwischen.


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Texte der Hauptreihe:
K41. Geißel
K50. Im Loch
K64. 2 Selos
Autor: Lichtbote