Geschichten:Spenden für die Ostmarken - Andere Saiten I

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Baronie Sebarin, Wehrschloss Altentreu, Tsa 1040 BF

Müde hatte er auf seinem Pferd gesessen, als er und sein Gefolge - eskortiert von Kriegern Martoks -die Grenze von Herdentor nach Sebarin erreicht hatten. Nicht unweit von Ebengard in Herdentor und Altersbach in Sebarin. Doch da hatten auch schon die Schwierigkeiten begonnen. Die Krieger Martoks hatten zwar die Order erhalten kurz vor der Grenze abzudrehen, hatten sich dann aber nicht nehmen lassen die „Freunde des Barons“ doch ganz an den Grenzübergang zu geleiten. Eine Provokation für die Rivalen im Süden, die dementsprechend schwer aufgestellt hinter bzw. harfscharf vor den Grenzsteinen und –pfählen warteten – ebenfalls eine Provokation.
Und schon hatte man sich inmitten einer verbalen und durchaus auch handgreiflichen Auseinandersetzung befunden in dessen argumentativem Mittelpunkt unteranderem sie gestanden hatten. Ob sie wirklich Freunde Martoks Al’Rauli des Wendehalses mit dem Schandmals* waren? Welche nicht die einzige Frage geblieben war. Ein Streit war darüber entbrannt und es hatte Selo all sein politisches Geschick erfordert weder die Passage nach Sebarin verwehrt zu bekommen noch die Herdentorer zu verprellen, die ebenfalls nicht hatten hören wollen, dass man Sebarin genauso mit einem Besuch bedenken wollen.

Trenner Perricum.svg

Nach kurzer Weiterreise hatte man den neuen Sitz der Barone von Sebarin – dem Land der Seen – erreicht – das Wehrschloss Altentreu. Und schnell war klar Name und Gebäude waren nicht gänzlich unbewusst gewählt worden. Das immer noch in der Restauration begriffene, kleine und trutzige Wehrschloss glich einem steingewordenen nebachotischem Traum von alter Größe. Am Irianssee ragte es strotzig aus der Umgebung auf und war ein altes Zeugnis der tulamidischen Geschichte dieses Landstrichs und dem Selbstverständnis der früheren Nebachoten. Das Schloss war zwar im Vergleich zu Martoks Palast eher ein sehr großes Gut. Jedoch mit seiner günstigen Lage auf einer Halbinsel und der zur Landseite hin äußerst imposanten Mauer mit ihren vielen schlanken Türmen eine Augenweide für Krieger und Baumeister zugleich, das Ideale von Rondra(sohn) und rahjanisch-hesindianische Künste verband. Dennoch eine ungewöhnliche Lage für die Reiterkultur der Nebachoten, weshalb es wohl auch etliche Jahrzehnte relativ verwaist dagestanden hatte. Doch der neue Baron hatte es so nahe der neuen Grenze wohl absichtlich als Provokation auserkoren und ließ es wieder herrichten. Die Schwalbenschwanzzinnen erhoben sich nun stolz über den symmetrisch-geometrischen Aufbau des wehrhaften, kleinen Schlosses. Abgerundet durch einen ummauerten kleinen Anleger in den See und eine massive Zugbrücke die den Zugang zum Schloß sicherte, alles verziert mit groben bis feinziselierten, geometrischen oder figurativen Schmuckelementen.

Doch der schmucke Anblick hatte nicht verhehlen können, dass seine Reise hier nicht ebenso angenehm würde wie in Herdentor. Über Türmen und am Tor wehten und hingen die düster-schwarzen Banner der Korbrunner und der Baronie, welche sich kontrastreich von dem hellen Gestein des Gemäuers abgrenzten. Die Eskorte hatte sie hinein begleitet doch dort wo in Beschelshall ein kleiner, schöner Innengarten gewesen wäre fand man hier Darstellungen bizarrer Kampfszenen inmitten von Blumen von schwarzer Blüte und gewollt nebachotischer Ästhetik, beinahe ganz so wie Selo es sich in Beschelshall vorgestellt hatte. Doch viel schwerer wog, dass sie inmitten dieser Kampfszenerie darum gebeten wurden ihre Waffen abzugeben, als Gesandte der gütigen Göttinnen bräuchte man diese hier doch nicht und man wollte auf Nummer sicher gehen, dass sie nicht doch etwa zu gute Freunde Martoks waren. Sie hatten sich nicht geweigert, auch weil ihnen der Mann der sie als erstes willkommen hieß – Tar von Korbrunn - sie ebenfalls waffenlos und freundlich begrüßte. Eher die Ausnahme wie sich später heraus gestellt hatte. Denn die Misere sollte nicht mit dem Konflikt an der Grenze geendet haben.


  • Rührt von dessen Nicht- bzw. Zuspäterscheinen in Perricum-Stadt bzw. der Gaulsfurt an.


 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Markgrafschaft Perricum.svg   Wappen Baronie Sebarin.svg   Wappen Baronie Sebarin.svg  
 Burg.svg
 
Texte der Hauptreihe:
K41. Geißel
K50. Im Loch
K64. 2 Selos
Autor: Jan