Geschichten:Spenden für die Ostmarken - Man kann es nie wissen I
Baronie Herdentor, Schloss Beschelshall, Tsa 1040 BF
Sie hatten sich aufgeteilt um Zeit zu sparen, vorallem nach der kurzen Winterruhe. So wollte Rhuna nun den Arvepass und – trotz Gegenargumenten – Trollnase bereisen, während Geriane in Richtung Wall zog und Selo der Südosten Perricums – bei den Nebachoten – zugedacht war. Bei Dürsten-Darrenfurt und Gnitzenkuhl würden sie sich wieder treffen. Der Perrinmarsch würden sie erst beim Fest Maia von Perricums einen Besuch abstatten. Die passende Gelegenheit.
Auch wenn sie jetzt mehr Zeit hatten – die großgaretische Almosendelegation hatte eine Verlängerung erwirkt – würde diese seine Aufgabe bei den Nebachoten kein leichtes Unterfangen werden. Seine Familie stand zwar grundsätzlich gut mit den Tulamiden Perricums doch bei ihnen konnte man nie wissen, zumal sich seit der sog. Nebachotenkrise dort einiges getan hatte und immer noch im Gange war.
Dennoch stand Selo nun am mehr als prächtigen Anwesen des Barons von Herdentor – Schloss Beschelshall – oder Besh’hassal Amay Schar wie es die Nebachoten selber nannten.
Hier wehte jetzt das weiße Sonnenroß Banner von Martok von Brendiltal, der, so hatte Selo interessiert vernommen, widererwarten nicht dem übergroßen Bild seines Vaters nacheiferte und seinem Ruf als harter Nebachotenkrieger frönte. Gegenteilig sollte er sich wohl von den seinen ein großes Stück abgewandt haben, hin zu den Raulschen der Markgrafschaft. Einer von Selos Alxertiser Verwandten weilte nun sogar auf dem ehemaligen Reshminianergut im Nordwesten Herdentors. Ihn hatte er aufgesucht und ihn um Rückhalt ersucht, er hatte eingewilligt und Selo von den Veränderungen hier berichtet. Veränderungen die man hier auch am Palast der Pferdeherren beobachten konnte. Galt es doch bis vor kurzem noch als Beispiel der nebachotischen Ästhetik, bemerkte man nun an der einen oder anderen Ecke dezente Raulsche Einflüsse. Vielleicht ein erstes Anzeichen des Wandels des Barons und auch die Handschrift dessen Frau Mutter Mara von Sturmfels – einer Raulschen.
Diese Umstände mochten die Aufgabe Selos und seiner Gefährten vereinfachen, dennoch versuchte er nicht allzu hoffnungsvoll an die Sache zu gehen – man konnte nie wissen. Der Brendiltaler mochte seine Politik vielleicht geändert haben, aber ein grobschlächtiger Krieger war er immer noch mehr als ein Politiker.
So traten Selo, sein Verwandter Yerodin und ihre Gefolgschaft vor das beeindruckend verzierte Tor, in der gekalkten Mauer des Anwesens.
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