Geschichten:Schäumende Wasser - Ein Wink mit der Roten Hand II.

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Baronie Gnitzenkuhl, Rothandfelsen am Darpat, 30. Travia 1043 BF


Feierlich tanzten unzählige Fahnen im lauen Herbstwind. Die Feierlichkeiten strebten ihrem ersten Höhepunkt entgegen. Aus dem zentralen Garetien war tatsächlich der Großgaretische Almosenmeister Udalbert von Cletzau angereist. An seiner Seite die Almosenmeisterin der Perricumer Lande, Rhuna vom Bogen, sowie die junge Ritterin Lutisana Danaris von Schwingenfels, die Verkünderin Schwingenrauschens. Hinter den drei Persönlichkeiten trugen Fahnenträger die Banner des Königreiches Garetien, der Markgrafschaft Perricum, sowie Korgonds.

Die drei Herrschaften schritten vor den aus grob behauenen Steinquadern gefertigten Altar vor dem Rothandfelsen. Udalbert von Cletzau war der erste der seine Stimme an die Anwesenden erhob.

„Mutter Garetia ist mit euch, auch wenn ihr Herz blutet. Der Zwist ihrer Kinder betrübt und schmerzt unsere ewige Mutter, denn die Heerscharen haben die Prinzipien Korgonds vergessen. Doch, tapfere Recken und Maiden sind angetreten, um unter dem vereinten Banner von Korgond an die großgaretischen Rittertugenden zu gemahnen.“

„So sei es! Für das Land! Für Perricum! Für Mutter Garetia!“, sprachen die Drei im kehligen Gleichklang.

Nun erhob Rhuna vom Bogen ihre Stimme.

„Einig und treu stand Perricum im Kampf gegen den Erzverderbten. Einig und treu steht Perricum nun auch im Kampf gegen finstere Mächte die unseren Flussvater Darpat heimsuchen. Einig und treu stehen wir zu unseren Landen. Einig und treu, durch die Mächte Korgonds, die uns auf die alten Pfade unserer Ahnen zurückführen. Perricum hat den Schwur am Altar der gerechten Herrschaft verstanden. Wir wissen wo unser Platz ist. Wir wollen uns nicht im geschwisterlichen Zwist verlieren. Sei uns die Große Fehde im Herzen unserer Mutter Garetia eine Mahnung. Nur zusammen sind wir stark!“

„So sei es! Für das Land! Für Perricum! Für Mutter Garetia!“, sprachen die Drei im kehligen Gleichklang.

Nun erhob Lutisana Danaris von Schwingenfels das Wort.

„Ein halbes Jahrtausend ist es her, dass das Land einen neuen Wächter erwählte. Eine Wachablösung kommt auch immer einer Zeitenwende gleich. Feierlich wollen wir dem größten Heroen dieser Zeitenwende zelebrieren, dem Heiligen Hadrumir von Schwingenfels, Wächter des Altars der gerechten Herrschaft zu Korgond. Er war ein Recke aus dem pochendem Herzen unserer Mutter Garetia. Treu stand er zur Krone um der Pflicht seines Standes zu folgen und dem Land tugendhaft zu dienen und vor Unbill zu bewahren, stets bereit sein Blut für das Wohl des Landes und seiner Bewohner zu geben. Diesem großen Heroen würde die größte Ehre zuteil. Aus Schwingenfels wurde Schwingenrauschen. Von Ewigkeit zu Ewigkeit! Er wacht für das Land! Möge er unser Schicksal leiten in dieser Zeit!“

„So sei es! Für das Land! Für Perricum! Für Mutter Garetia!“, sprachen die Drei im kehligen Gleichklang.

Als nächstes verschränkte der Großgaretische Almosenmeister seine Hände andächtig zum Gebet und blickte ergriffen auf den Rothandfelsen.

„Heilige Mutter des unteilbaren Landes,
nimm den heiligen Recken Hadrumir in dir auf,
möge er als Schwingenrauschen über uns wachen.
Gemeinsam stehen wir hier
um vor dem Altare an Rothandfelsen zu schwören
dem einig Land zu dienen
auf das das Unteilbare auf ewig zusammen steht
das Herz, das Land – Garetia“

„Vivat Hadrumir! Vivat Perricum! Vivat Garetia!“

Euphorisch stimmten die Anwesenden in den Kor aus Tausend Stimmen ein und aufbrausender Applaus brach aus.


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Es war eine feierlich-erhabene Stimmung die sich wie ein Lauffeuer ausbreitete. Ausgelassen ließen die Anwesenden den Heiligen Hadrumir hochleben, tranken auf das Wohl des Wächters von Korgond, oder lagen sich beseelt vor Zuversicht und Freude in den Armen. Ergriffen von den in der Luft wabernden Emotionen standen nun die markgräflichen Knappen vor dem sagenumwobenen Rothandfelsen.

Als erstes traten Timshal von Rauleu, sein Namensvetter Timshal von Salicum und Leto von Darben-Dürsten an den Fels.

„Aus Schwingenfels wurde Schwingenrauschen, möge der Heilige Hadrumir am Altar der gerechten Herrschaft über das Land wachen! Doch auch die Perricumer Lande kennen ihre Helden und Heilige.“ - Timshal von Rauleu

„So ward einmal Kvorvina von Burgenhoch, eine Frau von tadellosen Ruf und Leumund, die tapfer und tugendhaft für ihren Herrscher focht. Doch neideten viele dieser Heroin und vergifteten den Geist des Herrscher, so das Kvorvina in Ungnade fiel. Doch verzagte sie nicht und errang den ritterlichen Tugenden folgend, als Schwarze Ritterin den Sieg am großen Turniere. Der Herrscher, ob ihrer Ritterlichkeit und Treue tief bewegt, hörte auf die Stimme des Landes und stellte die Ehre der tugendhaften Kvorvina wieder her. Der Eingebung des Landes folgend, erhob der Herrscher sie zur Herrin an des Greifen Sitz hoch im Wall. Auch sollte Kvorvina die Todesurteile gegen ihre Peiniger vollstrecken. Doch vergab Kvorvina den schnatternden Neidern und zeigte so ein weiteres Male ihre Größe und Tugendhaftigkeit. Fortan wachte Kvorvina die Tugendhafte über die Gipfel des Walls und lauschte dem Grollen der Berge, bis das Land sie als ritterliche Heroin zu sich nahm.“ - Timshal von Salicum

„Und die Moral von der Geschichte: Mag das Schicksal euch zu Boden stoßen, steht auf und besinnt euch darauf was Kvorvina die Tugendhafte getan hätte. Hört auf die Stimme des Landes, die euch leiten wird aus tiefster Dunkelheit zurück ins gleißende Licht Garafans!“ - Leto von Darben-Dürsten.

„Die Inschriften im Tempel der gerechten Herrschaft legten uns längst Vergessenes zurück in unseren Schoß. So wollen wir nun mit der Liturgie der Heiligen Kvorvina dieser Heroin gedenken und das Land ehren.“ - Timshal von Rauleu

Nun traten die drei markgräflichen Knappinnen Nedime Eorcaïdos von Aimar-Gor, Pernula von Zolipantessa und Xanjida von Sanzerforst an den steinernen Altar vor dem Rothandfelsen.

„Ich rufe die Mächte Garetiens
Ich rufe die Kräfte des Landes
Vom Großen Fluß bis um die Zacken
Vom Finsterkamm bis an den Golf
Von den Landen um das Ochsenwasser
bis zur Almadaner Pforte“ - Nedime

„Wie dereinst Kvorvina
von Burgenhoch, Baronin auf/an des Greifensitz
erbitte ich: Zu widerstehen dem leichten Weg,
mich selbst zu packen bei der Ehr,
auf dass ich ruhe in mir selbst.“ - Nedime, Pernula & Xanjida im Gleichklang

„Ich rufe die Mächte Garetiens
Ich rufe die Kräfte des Landes
Vom Großen Fluß bis um die Zacken
Vom Finsterkamm bis an den Golf
Von den Landen um das Ochsenwasser
bis zur Almadaner Pforte.“ - Pernula

„Wie dereinst Kvorvina
von Burgenhoch, Baronin auf/an des Greifensitz
erbitte ich: Mir zu weisen den rechten Weg,
wie ihr der gleißend-strahlnde Garafan,
auf dass ich ihn begeh zur rechten Zeit.“ - Nedime, Pernula & Xanjida im Gleichklang

„Ich rufe die Mächte Garetiens
Ich rufe die Kräfte des Landes
Vom Großen Fluß bis um die Zacken
Vom Finsterkamm bis an den Golf
Von den Landen um das Ochsenwasser
bis zur Almadaner Pforte.“ - Xanjida

„Wie dereinst Kvorvina
von Burgenhoch, Baronin auf/an des Greifensitz
erbitte ich: Zu handeln in ihr’m Sinne Bild,
des golden Säbel in des Löwen Maul,
auf dass Ehr ist stets mein erste Wahl.“ - Nedime, Pernula & Xanjida im Gleichklang

„Wir rufen die Mächte Garetiens
Wir rufen die Kräfte des Landes
Vom Großen Fluß bis um die Zacken
Vom Finsterkamm bis an den Golf
Von den Landen um das Ochsenwasser
bis zur Almadaner Pforte
das war und ist unteilbar
das Herz, das Land – Garetia – Nedime, Pernula & Xanjida im Gleichklang


Texte der Hauptreihe:
30. Tra 1043 BF 12:00:00 Uhr
Ein Wink mit der Roten Hand II.
Ein Wink mit der Roten Hand I


Kapitel 43

Ein Wink mit der Roten Hand III.
Autor: Bega, Jan, Vlad