Geschichten:Schäumende Wasser - Am markgräflichen Hof II.

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Schloss Perringrund, 3. Efferd 1043 BF

Nach der feierlichen und für viele Anwesende in ihrer Art und Weise denkwürdigen Initiation des Knappen erhob der Seneschall noch einmal das Wort.

„Wir kommen nicht umhin unseren Blick schmerzerfüllt gen Reichsstadt zu wenden. Dort, wo ein abscheulicher Frevel an Herrn Efferd die Menschenmassen in Panik ihre guten Sitten vergessen ließ. Wie wild gewordenen Darpatrinder trampelte der Pöbel seinesgleichen nieder, sei es nun Mann, Weib oder Kinde. Die Söldner der sogenannten freien Bürger waren machtlos und heillos überfordert. Der Moloch am Darpatmund zeigt nun sein wahres Gesicht. Verderbtheit und Missgunst regieren dort, wo die Herrschaft des Pöbels ihre spitzen Klauen ins Fleisch der Lebenden reißt.“

Zustimmender Applaus brach aus.

„Es ist das Privileg des Adels im Bunde mit dem Land über die Menschen zu herrschen und nicht das des Klerus oder des Pöbels. Ein jeder Stand kennt seinen Platz in der ewigen Ordnung, an der zu rütteln keinem der Stände zusteht.“

Tosender Applaus brach aus.

„Wie eine Krake gleich, griffen die todbringenden Tentakel auch in unser Herz. Sie entrissen uns die kleine Lorinya, die vom wütenden Pöbel niedergetrampelt wurde. In dieser schweren Zeit sind wir mit dir, Schwester Ederlinde.“

Betretendes Schweigen erfüllte den Saal, als die Hofdame Ederlinde von Sturmfels mit Tränen in den Augen nach vorne trat.

„Doch, die moralische Überlegenheit unseres Standes zeigte sich auch wieder, als die Ordnung der sogenannten freien Bürger in der Reichsstadt zusammenbrach. Tapfere Mädchen, Knappinnen der Perricumer Lande, die, ehrenhaft wie die heilige Kvorvina, ihr eigenes Leben aufs Spiel setzten um unschuldig in Not Geratene ritterlich beizustehen. Amazonengleich befreiten sie ein Kind aus einer ehrbaren Adelsfamilie aus den Fängen von blutrünstigen Halunken. Sie retteten sein Leben, dass vom gierigen Pöbel der verderbten Reichsstadt aufs niederträchtigste bedroht worden war.“

Ein Raunen und Flüstern waberte durch den Festsaal.

„Tretet vor, Knappinnen der Perricumer Lande! Pernula! Nedime! Caya! Xanjida! Das Land verneigt sich vor euch und eurer Großherzigkeit. Mögt ihr ein leuchtendes Beispiel für alle hier sein!“

Der Jubel der Anwesenden kannte keine Grenzen. Aus Hundert Kehlen schallte ein achtfaches 'Hoch'. Bescheiden und demütig traten die drei Mädchen nach vorne und knieten vor dem verwaisten Thron nieder.

„Für das Land, vom Wall bis zum Golf, von den Zacken bis zu den Waisen. Ewig für Perricum! Ewig für Mutter Garetia!“, sprachen die Drei im Gleichklang.


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Texte der Hauptreihe:
3. Eff 1043 BF
Am markgräflichen Hof II.
Am markgräflichen Hof II.


Kapitel 18

Am markgräflichen Hof I.
Autor: Bega